Die bekannte ARD-Sportschau-Moderatorin und Journalistin Jessy Wellmer begab sich unlängst auf eine vierwöchige Reise in den Osten Deutschlands. Selbst Ostdeutsche, wollte die gebürtige Mecklenburgerin herausfinden, warum die Menschen in ihrer alten Heimat den russischen Angriffskrieg in der Ukraine häufig anders beurteilen als Bürger im Westen. Anders auch als sie selbst. Ergebnis war eine 45-minütige Doku mit dem Titel „Russland, Putin und wir Ostdeutsche“, ausgestrahlt zur besten Sendezeit in der ARD und garniert durch die nachfolgende Talkshow „Hart aber fair“. Wellmers Reportage wirkt unvoreingenommen, ehrlich und ausgewogen. Ihre Eltern und Bekannten kommen zu Wort, der Politiker Gregor Gysi, der Ost-Beauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider, der Rockmusiker Uwe Hassbecker und eine Historikerin als DDR-Expertin. Den Lubminer SPD-Lokalpolitiker Frank Tornow trifft sie direkt an der Nord-Stream-Trasse. Auch unpopuläre Meinungen finden Gehör. Dennoch scheint Wellmer bis zum Schluss keine befriedigende Erklärung gefunden zu haben, warum ihre früheren Landsleute häufig anders ticken. Vielleicht liegt es daran, dass die Ursachen des Konflikts nie zur Sprache kommen …