Zuerst wollte ich mich ärgern, als ich die neueste Nachricht las. Dann sagte ich mir: Freu dich doch! So wie sich die „Bessermenschen“ derzeit wegen der Weltmeisterschaft in Katar selbst entlarven, könnte das niemand anderer tun. Das Ausmaß an Doppelmoral und Heuchelei hat in meinen Augen inzwischen schon etwas von Schizophrenie. Das macht die jüngste Sau deutlich, die durchs Dorf getrieben wird.

Ex-Profi Sandro Wagner hat das gestrige Spiel Deutschland gegen Spanien mit seinen Kommentaren im ZDF lebendiger gemacht und bereichert. In der 79. Minute sagte der frühere Nationalspieler: „Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist voller Deutschland-Fans. Dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel.“ In meinen Augen eine witzige und spritzige Bemerkung.

Sandro Wagner

Nicht so im woken Absurdistan, das offiziell noch Bundesrepublik Deutschland heißt. Die moralinsauren „Bessermenschen“, die in Politik, Medien und sozialen Netzwerken den Ton angeben, waren sofort am Hyperventilieren und verspritzten tonnenweise Hass und Hetze gegen den armen Wagner. Die Diffamierungs- und Denuzierungs-Maschine – bald wohl die einzige „made in Germany“, die noch funktioniert und zuverlässig Energie liefert, wurde sofort auf Hochtouren gestartet. Wagner wird „Rassismus“ vorgeworfen, und seine Entlassung beim ZDF gefordert. Die Mainstream-Medien apportieren brav und stellen den Fußballer massiv an den Rassismus-Pranger.

In ihrem Pawlowschen Moral-Beißaffekt übersahen die rotgrünwoken Gesinnungswächter aber offenbar, dass sie es sind, die seit Wochen, wenn nicht Monaten das betreiben, was man im Zweifelsfall viel eher als „Rassismus“ oder gar „Neokolonialismus“ bezeichnen könnte: Sie verhalten sich gegenüber den Gastgebern im Katar in einem ähnlichen Geist, wie einst die Kolonialherren: Sie tragen eine angebliche moralische Überlegenheit zur Show und fordern von den Kataris, an ihren, westeuropäischen Werten ihre Welt genesen zu lassen.

Die neue Fun-Kollektion – rechtzeitig zur weihnachtlichen Geschenke-Zeit

Das ist aus Sicht der Kataris mit Sicherheit weitaus beleidigender und erniedrigender, als ein harmloser Spass eines Fernseh-Moderators, über den die Scheichs im Zweifelsfall vielleicht sogar selbst lachen können – anders als rotgrünwoke Spießer im fernen Deutschland. Jedenfalls können sie da eher die Augen zudrücken als bei der Totalkritik an ihrer Kultur.

Der Philosoph Alexander Grau schreibt im „Cicero“ sehr treffend: „Besonders erstaunt an dieser Inszenierung vermeintlicher kultureller Überlegenheit, dass sie genau von jenen Milieus ausgeht, die sich sonst – zumindest, wenn es um innerdeutsche Belange geht – besonders kultursensibel geben. Kritik am Islam, Kritik an der Vollverschleierung, Kritik am islamischen Gewaltverständnis oder einschlägigen Rollenbildern – all das wird in der Regel umgehend als Rassismus gebrandmarkt. Nach außen allerdings gibt man sich weniger empfindsam.“ 

Zweierlei Maß

Es ist völlig legitim, die – auch in der islamischen Kultur begründeten – Besonderheiten des Katars und Verstöße gegen die Menschenrechte dort anzuprangern. Absurd wird es aber, wenn man diese im eigenen Land ignoriert und jede Kritik an ihnen tabuisiert. Und dann wegen eines „Bademantel“-Witzes hyperventiliert und „Rassismus“ schreit.

Dieser Widerspruch ist himmelschreiend. Umso mehr, wenn man bedenkt, wie der grüne Vize-Kanzler Robert Habeck erst vor gar nicht allzu langer Zeit brav Männchen machte vor den Scheichs, um an ihr Gas zu kommen. Oder wie der FC Bayern die Staats-Fluggesellschaft „Quatar Airlines“ als Platin-Werbepartner präsentiert. Hypermoral hin oder her – Geld und Gas stinken nicht.

Sehr typisch und zu erwarten war auch das sofortige Einknicken des ZDF. Es ging in Büßerpose, entschuldigte sich und kündigte Konsequenzen an:

Selten haben sich unsere woken Hypermoralisten schöner selbst entlarvt. Dafür könnte man den Scheichs fast schon dankbar sein – wenn nicht wirklich Menschen dort leiden würden.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Bild: Shutterstock / Rufus46 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

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Von Veritatis

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