Lenin sagte es ganz direkt und forderte „die Unterordnung des Willens von Tausenden unter den eines einzigen“. Aus der Perspektive eines machtbewussten Staatsführers ist diese Haltung nachvollziehbar; es befremdet aber, dass auch die Mehrheit der Unterworfenen überall auf der Welt derselben Meinung zu sein scheinen. Gerade die Coronazeit hat gezeigt, dass sehr viele in ihre Ketten geradezu verliebt waren und die Freiheit mit einem Achselzucken verabschiedeten. Wie kommt es zu dieser unheiligen Allianz zwischen anmaßenden Herrschenden und angepassten Bürgern? Dahinter steckt das dunkle Geheimnis der Macht, das über Länder- und Epochengrenzen hinweg in der Geschichte wirksam ist. Wir müssen ihm auf die Spur kommen, wollen wir die Chance wahren, ein Leben in Würde und ohne staatliche Bevormundung zu leben. Annette van Gessel rezensierte Roland Rottenfußers Buch „Strategien der Macht. Wie die Eliten uns die Freiheit rauben und wie wir sie zurückgewinnen“, das am 27. März im Rubikon-Verlag erscheint.