„Schilling soll Vorwürfe gegen Klubchefin Maurer verbreitet haben“, lautete gestern, Donnerstag, ein weiterer Aufdecker-Artikel über die grüne EU-Spitzenkandidatin im Standard. Doch plötzlich wurde der Bericht gelöscht.
Affären angedichtet
Unzensuriert liegt der Artikel von Katharina Mittelstaedt und Fabian Schmid noch vor. Darin wird mutmaßlich behauptet, dass Lena Schilling Grün-Abgeordneten erzählt haben soll, von der grünen Klubobfrau Sigrid Maurer „unangenehm und übergriffig bedrängt“ worden zu sein. Dem Bericht zufolge sollen Maurer von Schilling „diverse Affären“ angedichtet worden sein.
Keine Reaktion der Grünen
Laut Standard reagierten sowohl Schilling als auch die Grünen nicht auf die Frage, was sie zu den mutmaßlich durch Schilling geäußerten Vorwürfen gegen ihre Klubobfrau sagen.
“Keine Interventionen”
Aber plötzlich ging dieser Standard-Artikel vom Netz. Gab es Interventionen seitens der Grünen oder anderer Personen? „Nein“, sagte Standard-Redakteur Fabian Schmid in einem Telefonat heute, Freitag, mit unzensuriert.
Die Geschichte hätte die inner-redaktionellen Prozesse nicht durchlaufen, der Text hätte nicht veröffentlicht werden dürfen. Er habe noch gestern, Donnerstag, in einem „Reposting“ auf X diesen „blöden Fehler“ erklärt und angekündigt, dass heute, Freitag, „etwas Neues“ erscheinen würde.
Die Löschung des Artikels könnte dem grünen Vizekanzler Werner Kogler Nahrung geben, der ja die Veröffentlichung der investigativen Schilling-Story als „Gefurze“ bezeichnet hat und dafür viel Kritik einstecken musste, weil er ein „Qualitätsmedium“ mit einem Flatulenz-Ausdruck beleidigt hatte.