In den USA läuft derzeit der Präsidentschaftswahlkampf und im Wahlkampf werden viele Dinge gesagt, die später von den ins Amt gelangten Kandidaten oftmals nicht beachtet oder gar umgesetzt werden. Trotzdem sollten die Aussagen nicht einfach auf die leichte Schulter genommen werden. Das gilt auch für Donald Trump.

Er ließ unlängst verlautbaren, dass er all jene zu bestrafen gedenke, die es wagen würden, den US-Dollar als wichtigste Handelswährung der Welt infrage zu stellen, als er sagte: „Wir werden Länder bestrafen, die versuchen, den Handel in Dollar zu vermeiden.“

Nun eine solch patriotische Aussage kommt im US-Wahlkampf sicher gut an. Aber auf der anderen Seite müsste sich Donald Trump als wiedergewählter Präsident anschließend jedoch mit der halben Welt herumschlagen, wenn er seinen Worten die entsprechenden Taten folgen lassen will. Denn gerade nach den Erfahrungen, die Russland nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine gemacht hat, muss sich jedes Land Sorgen um die Sicherheit und die jederzeitige Verfügbarkeit seiner in US-Dollar gehaltenen Währungsreserven machen.

In US-Dollar gehaltene Währungsreserven werden als nicht mehr sicher angesehen

Es ist kaum anzunehmen, dass Russen, Chinesen, Inder und Brasilianer große Lust verspüren, die zwischen ihren Ländern gehandelten Waren, in US-Dollar abzurechnen. Sie können genauso gut auf ihre eigenen Währungen zurückgreifen und sie tun dies auch immer häufiger, denn die Umgehung des US-Dollars hat für sie viele Vorteile. Erst in der letzten Wochen haben sich Indien und das Erdölförderland Nigeria darauf geeinigt, ihren Warenaustausch nicht mehr in US-Dollar, sondern in ihren eigenen Währungen abwickeln zu wollen.

Diese Aktionen schwächen natürlich den US-Dollar, denn das Ausland muss weniger US-Dollar kaufen, um seine Importe bezahlen zu können. Auf der anderen Seite wäre China zunehmend von der Verlegenheit befreit, sich überlegen zu müssen, was man mit den vielen US-Dollar macht, die das Land im Gegenzug für seine Lieferungen erhält. Sie werden aktuell zwar immer weniger, aber immer noch zu einem sehr großen Teil in US-Staatsanleihen angelegt.

Wie gefährlich das ist, weiß die chinesische Regierung nur zu gut. China hält sich deshalb mit neuen Käufen zurück. Die Auswirkungen dieser Zurückhaltung spüren inzwischen auch die USA. So hatte beispielsweise das US-Schatzamt bei der vor wenigen Wochen durchgeführten größten Emission von US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren Mühe, die Auktion mit einem Volumen von 70 Milliarden US-Dollar wie geplant reibungslos abzuwickeln.

 





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Von Veritatis

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