Dass Kinder – oft genug unter dem Deckmantel der angeblichen „Freiwilligkeit“ – zur Teilnahme an politischen Veranstaltungen und insbesondere Demonstrationen gedrängt oder gar gezwungen werden, ist eines der Markenzeichen von totalitären Regimen. Ich schreibe bewusst von „totalitären“ und nicht „autoritären“ Systemen – weil letztere oft, wenn auch nicht immer, keine feste Weltanschauung haben und in Sachen Ideologie recht gleichgültig sind. Sie lassen die Bürger tendenziell denken, was sie wollen, solange das ihrem Machterhalt nicht gefährlich wird. Systeme mit totalitärem Charakter wollen dagegen das Denken der Menschen bestimmen. So wenig die Bundesrepublik ein totalitärer Staat im Sinne der klassischen Definition ist, so sehr hat sich in ihr totalitäres Denken breit gemacht – indem weite Teile von Politik und Medien nur noch eine Meinung als „richtig“ zulassen und alle anderen diffamieren. Etwa als „rechts“. Das als kurze Vorrede für einen Brief von einem Leser vom 22. Mai, der mich so erschüttert hat, dass ich mich entschloss, ihn hier zu veröffentlichen:
„Ich bin ein Leser der Artikel auf Ihrer Seite, welche immer wieder zum Denken anregen. Sie werden, wenn ich das richtig sehe, von Lesern auf gewisse Umstände aufmerksam gemacht und veröffentlichen diese dann. Daher hier eine Eingabe meinerseits:
Unsere Kinder kamen heute aus der Schule nach Hause, mit der Nachricht, dass sie morgen auf eine Demo gehen, siehe unten.
Generell ist das deutsche Grundgesetz eine unbedingt achtenswerte, feierwürdige Errungenschaft unserer Geschichte, jedoch erinnert mich dieses Vorgehen sehr an Pionier-Aufmärsche in der DDR (habe ich aufgrund meines Jahrganges nicht persönlich erlebt, zum Glück). Wenn Schüler während des Unterrichtsalltages, der von Lehrermangel und Vertretungsstunden in denen keine Lehre stattfindet, geprägt wird, ist mein Verständnis, warum das nicht in der unterrichtsfreien Zeit geschehen kann, sehr begrenzt.
Vielleicht können Sie ja noch etwas daraus machen.“
Der Bitte des Lesers, „etwas daraus zu machen“, komme ich gerne nach. Ich finde: Wer Schüler abkommandiert zu einer politischen Veranstaltung zur Feier des Jahrestags des Grundgesetzes, pervertiert damit genau dieses Grundgesetz und die freiheitlichen Ideen, die ihm zugrunde liegen. Er zeigt damit, dass er nichts, aber auch gar nichts in Sachen freiheitlicher Demokratie begriffen hat und die Demokratie bei ihm nur eine Fassade ist, sozusagen ein von außen aufgetragener Lack. Insofern klingt der oben aufgeführte Aufruf, den die Stadt Viernheim auf ihrer Internet-Seite veröffentlicht hat, für mich wie Hohn.
Woher der Wind weht, zeigt sich im unteren Bereich des Textes. Da steht, gruselig gegendert: „Im März folgte eine Demonstration und Kundgebung ‘Nie wieder ist jetzt! Für Demokratie und Vielfalt – gegen Hass und Ausgrenzung‘ auf dem Viernheimer Apostelplatz mit mehreren hundert Teilnehmenden.“ Dort ist auch zu lesen, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Initiative in Viernheim „ermutigte, nicht nachzulassen und sich weiter zu engagieren“. Für die Autoren des Textes ganz offensichtlich ein Anlass zum Stolz. Für mich das Gegenteil: Steinmeier ist in meinen Augen ein Gesinnungskrieger, der das höchste Staatsamt missbraucht, unter dem Deckmantel des Begriffs Demokratie seine weit rot-grün-woke Ideologie durchzudrücken. Und der dazu gegen Andersdenkende Hass und Hetze verbreitet, statt politisch neutral zu sein, wie es zwingend wäre in seinem Amt.
Wenn Kinder zu solchen Kundgebungen gezwungen werden, ist das in meinen Augen politischer Missbrauch.
Stinke-Socken vom Vorgänger und Fenster-Öffnungs-Verbot – „Dschungelcamp“-Gefühle im Berlin-Urlaub.
Wie Habeck über Stalins Schnurrbart stolperte – und Esken sich dringt verriet.
Bild: DesignRage/Shutterstock, Screenshot Webseite www.viernheim.de