Hans Tolzin ist Medizinjournalist und Aufklärer. Mit den Versprechungen der Impfindustrie beschäftigt er sich bereits seit Jahrzehnten. Speziell von der Suche nach der Sicherheit der „Wirkstoffe“ kann er sprichwörtliche Bände erzählen. Denn hier gibt es hauptsächlich Marketing-Versprechen, aber meist keine Belege. Nachvollziehbar erklärt er, wie er zu seinen Fragestellungen kommt. Denn: Was bedeutet „sicher“ überhaupt? Null Tote bei 84 Millionen Einwohnern? Oder sind 3.500 tote Kinder in Ordnung?
Hans Tolzin referierte am vergangenen Freitag beim MWGFD-Symposium in Eching zum Thema „Impfstoffzulassung, Impfempfehlung, Impfpflicht – Reichen die Daten?“. Im unten verlinkten, sehr kompakten Video präsentieren wir einen Teil seines Vortrags – und ein kurzes Exklusivinterview mit Report24.news. Nehmen Sie sich die fünfzehn Minuten – danach haben Sie alle Werkzeuge in der Hand, um entweder selbst die nötigen Fragen zu stellen – oder mit Mitmenschen auf sachliche und qualifizierte Weise über das Thema zu diskutieren.
Tolzin hält fest: Nicht Sie als zu Impfender müssen irgendetwas beweisen oder argumentieren. Diejenigen, welche Sie zu einer Impfung drängen, müssen die Belege bringen, dass dieser Eingriff in die körperliche Unversehrtheit 1. notwendig, 2. wirkungsvoll und 3. sicher ist. Dabei reicht es nicht, nur einen dieser Punkte zu beantworten – es müssen immer alle drei sein.
Das Transkript des Videos
Mein Name ist Hans Tolzin. Ich bin selbsternannter Medizinjournalist. Ich bin also kein gelernter, sondern habe mich irgendwann mal mit der Thematik beschäftigt und bin dabei hängen geblieben. Ich gebe eine Zeitschrift heraus, den „Impf-Report“, und betreibe die Webseite impfkritik.de, die wohl viele kennen. Ich bin auch ansonsten in der Aufklärung aktiv. Unter anderem betreibe ich ein Netzwerk für unabhängige Impfaufklärung. Darin sind etwa 250 impfkritische Elternstammtische in Deutschland enthalten, die man auf meiner Webseite findet, inklusive Kontaktdaten. Ich finde es wichtig, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen, das stärkt und man kann Erfahrungswerte austauschen.
Ab wann ist ein Impfstoff sicher? Wenn die gesamte Bevölkerung in Deutschland durchgeimpft wird und es gibt keinen Todesfall, ist dann ein Impfstoff sicher? Beispielsweise ein Todesfall als heftigste Impffolge? Oder wenn es weniger als einen Todesfall unter 10 Millionen Geimpften gibt? Oder weniger als ein Todesfall unter einer Million Geimpften? Oder unter 100.000 Geimpften? Oder 10.000 Geimpften? Oder 1.000? Oder 100? Oder 10? Ist das eine berechtigte Frage: Wo ist die Definition von „sicher“ angesiedelt in diesem Rahmen? Wo ist denn diese Definition angesiedelt?
Ich bin seit vielen Jahren mit den zuständigen Bundesbehörden im Kontakt und stelle die eine oder andere Frage. In der Regel ist die Antwort auf solche Fragen vom Paul-Ehrlich-Institut, der zuständigen Zulassungsbehörde: „Das steht alles im Europäischen Arzneibuch, das können Sie dort nachlesen.“ Ich habe tatsächlich mal nachgelesen, beispielsweise beim Masernimpfstoff. Da heißt es: „Das Produktionsverfahren sollte verlässlich Lebendimpfstoff von angemessener Immunogenität und Sicherheit im Menschen erzeugen.“ „Sollte“, nicht „muss“. Was heißt das? Angemessene Immunogenität, was heißt das? Ist jetzt gerade nicht mein Thema. Angemessene Sicherheit, was heißt das? Wie viele Todesfälle unter wie vielen Geimpften sind noch vertretbar? Steht da nicht.
Dann gibt es eine interessante Publikation vom Bundesverband der Pharmaindustrie. Ich lese das jetzt nicht alles vor, weil ich die 20 Minuten einhalten will. Da heißt es sinngemäß: Um mit ausreichender Zuverlässigkeit die Häufigkeit von Nebenwirkungen unter 1 % der Geimpften feststellen zu können, brauche ich 3.000 Testpersonen, etwa das Dreifache. Der Merksatz für Laien wäre: Impfstoffzulassungsstudien arbeiten mit statistischen Wahrscheinlichkeiten, nicht mit Garantien. Allgemein anerkannte statistische Mindestverlässlichkeit einer Aussage ist eine 95-prozentige Trefferquote. Diese Aussageverlässlichkeit verlangt in etwa die dreifache Anzahl an Versuchspersonen. Beispiel: Die Erfassung einer Häufigkeit unter 100 verlangt 300 Testpersonen, die den experimentellen Impfstoff erhalten – im Rahmen einer Zulassungsstudie. Dann hätten wir eine 95-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis korrekt ist, nicht 100-prozentig, sondern 95-prozentig. Restliche Unsicherheit: 5 %. Damit kann man in der Medizin anscheinend leben.
Ich habe weiter gesucht und bin fündig geworden bei den europäischen Leitlinien für Zulassungsstudien. Hier ein Text, eine Formulierung aus dem Jahr 2005: „Die Zulassungsstudie sollte Nebenwirkungen mit einer Häufigkeit von eins unter 1.000 und häufiger zuverlässig erfassen.“ Erstmals eine konkrete Zahl. „Sollte erfassen“, „muss“ nicht. Was heißt das konkret? Weiß ich nicht.
Was sind die Konsequenzen für die Studiengröße? Um eine Häufigkeit von eins unter 1.000 mit 95-prozentiger Korrektheit nachweisen zu können, wird in etwa die dreifache Anzahl an Testpersonen benötigt, also mindestens 3.000. Dann haben wir die Leitlinien von 2018, die sind neuer, vielleicht besser. Schauen wir uns das mal an. Da heißt es: „Zulassungsstudien für Impfstoffe sollten eine Nebenwirkungshäufigkeit zwischen eins unter 100 und eins unter 1.000 erfassen, falls ein Impfstoff neue Komponenten enthält. Es könnte auch Gründe geben, die Datenbasis zu vergrößern.“ Ist das eine Verbesserung oder eine Verschlechterung der vorgeschlagenen Mindestgröße von Zulassungsstudien? Ich würde sagen, eine Verschlechterung.
Die Gretchenfrage: Wie viele mögliche schwere und schwerste Nebenwirkungen werden bei der Mindestversuchsgröße von 300 Geimpften, das entspricht ja dieser Mindestforderung, wie viele werden nicht erfasst und fallen deshalb aus der Nutzen-Risiko-Abwägung heraus?
Ein konkretes Beispiel: Masernimpfung. Nehmen wir an, wir hätten einen Geburtenjahrgang in Deutschland von etwa 700.000 Kindern, die jetzt gegen die Masern geimpft werden sollen, und zwar zweimal. Wir wollen sicherstellen, dass die geforderte Mindestgröße eingehalten wird. Das würde dann bedeuten, die Mindestgröße der Zulassungsstudie für so einen Impfstoff sollte 300 Testpersonen umfassen, die den Impfstoff erhalten. Die Frage ist: Kann eine Sterberate von eins unter 200, wenn jedes 200. Kind sterben würde, mit ausreichender Wahrscheinlichkeit durch so eine Studie, die gerade so die Mindestgröße erfüllt, erfasst werden? Das wären bis zu 300 Todesfälle jährlich, die bei der Mindestgröße gerade so nicht erfasst werden könnten, wenn es die gäbe.
Mein erschreckendes Fazit: Die europäische Zulassungsbehörde EMA betrachtet einen Masernimpfstoff als sicher, solange in Deutschland jährlich nicht mehr als 3.500 Kinder durch die Impfung sterben.
Was ich über die Jahre entwickelt habe, sind die drei Säulen der mündigen Impfentscheidung. Impfungen sind ja rechtlich gesehen Körperverletzungen, die der mündigen Einwilligung bedürfen. Für den Laien, der sich nie damit beschäftigt hat, ist es nicht ganz einfach, sich ein eigenes Bild zu machen. Die drei Säulen können da helfen. Die drei Säulen sind: die Notwendigkeit einer Impfung, die Wirksamkeit und die Sicherheit. Alle drei Fragen oder Punkte müssen positiv beantwortet werden können.
Die Notwendigkeit
Für mich als Laie kann ich folgende Fragen formulieren: Bei der Notwendigkeit wäre die erste Frage: Stimmt das Erkrankungsrisiko, das offiziell behauptet wird, überhaupt? Da kann man mal schauen, was behauptet wird und was Kritiker dazu sagen. Eventuell kann man dann Fragen formulieren und an die Behörden oder den Impfarzt richten. Zum Beispiel das Risiko einer Erkrankung oder das Risiko, eine Hirnhautentzündung zu bekommen.
Die zweite Frage im Zusammenhang mit der Notwendigkeit betrifft die Alternativen der Vorsorge. Es geht ja darum, das Immunsystem zu stärken, und es gibt zahllose Gründe, warum das Immunsystem eines Menschen geschwächt sein könnte. Es gibt psychosomatische Gründe, Vitalstoffe, die wichtig sind, das soziale Umfeld, Ernährung. Wir ernähren uns ja heutzutage relativ einseitig. Da kann man drauf achten, und es gibt auch entsprechende Studien, die das bestärken, dass es diese Alternativen gibt.
Die Wirksamkeit
Die zweite Säule wäre die Frage nach der Wirksamkeit. Entscheidend ist, ob Geimpfte gesünder sind als Ungeimpfte. Haben Geimpfte weniger Krankheitstage, weniger Krankenhausaufenthalte als Ungeimpfte? Tritt die Krankheit, gegen die man impft, bei Geimpften tatsächlich seltener auf als bei Ungeimpften? Das könnte man durch Placebo-kontrollierte Vergleichsstudien herausfinden, aber das macht man nicht. Da kann man dann mal nachgehen, warum das nicht gemacht wird und ob die Gründe dafür plausibel sind.
Es wäre die Frage nach dem Vergleich zwischen Geimpften und Ungeimpften bei der Wirksamkeit. Man könnte auch überlegen, ob der Antikörperspiegel als Blutwert ausreicht. Wenn gesagt wird, du bist dann geschützt, könnte man auch hier ansetzen. Ich habe das Paul-Ehrlich-Institut und das Robert Koch-Institut gefragt, als in Deutschland zuständige Behörden, welche Studien belegen, dass Menschen mit hohen Antikörpertitern tatsächlich langfristig gesünder sind. Sie konnten mir keine Antwort geben. Das ist einfach eine Behauptung. Es ist wahr, weil es in den Lehrbüchern steht. Dem kann man nachgehen.
Die Sicherheit
Die dritte Säule ist die Sicherheit. Wenn es den echten Vergleich zwischen Impfstoff und Placebo gäbe, wäre das praktisch mit abgedeckt. Aber was uns auch interessiert, ist, ob das Impfrisiko, also das Risiko von Nebenwirkungen und Impfschäden, statistisch kalkulierbar ist. Wir sollten wissen, mit wie vielen Todesfällen wir auf eine Million Geimpfte rechnen müssen, mit wie vielen schweren Nebenwirkungen oder Dauerschäden. Nur dann kann ich abwägen, zwischen dem behaupteten Wirkungsgrad der Impfung und dem Risiko zu erkranken.
Alle drei Antworten sind wesentlich
Das sind die drei Säulen, die jeder für sich selber formulieren und nachgehen kann. Wenn bei einer der drei Säulen die Antwort kein klares Ja ist, dann kann man eigentlich keine mündige Einwilligung in die Impfung geben. Wenn die Notwendigkeit nicht gegeben ist, brauche ich nicht erst abwägen. Wenn die Wirksamkeit nicht gegeben ist, brauche ich auch nicht abwägen. Wenn der Impfstoff nicht sicher ist, weiß ich nicht, ob ich nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreibe. Es reicht nicht, auf die Sicherheit, die Wirksamkeit oder die Notwendigkeit zu pochen. Man muss alle drei Fragen abklopfen.
Das ist das Modell, das ich für mich entwickelt habe, um Klarheit zu bekommen. Wichtig war für mich auch zu verstehen, dass ich gar nicht in der Beweislast bin, auch wenn das in der Gesellschaft so gehandhabt wird. Impfungen sind Körperverletzungen. Ich darf nicht einfach, auch wenn ich Arzt wäre, irgendjemanden impfen oder ihm etwas einflößen ohne Einwilligung. Derjenige, der mir sagt, dass ich das zulassen muss bei mir oder meinen Kindern, muss sich rechtfertigen, nicht ich. Er muss mir die Beweise liefern, dass es notwendig, wirksam und sicher ist. Das ist vielleicht der entscheidende innere Schritt, dass man diese Beweislastumkehr in Gesprächen mit Freunden, Familienangehörigen und Medizinern nicht akzeptiert.