Aus Höflichkeit grüßt eine Joggerin einen vorbeifahrenden Zug. Der Lokführer bremst daraufhin ab, steigt aus und belästigt die Frau sexuell. Die Bundespolizei will den Fall offenbar vertuschen.
von Günther Strauß
Weil eine Joggerin freundlich winkte, hat ein Zugführer in Altußheim bei Mannheim seine Güterbahn gestoppt, um die Frau sexuell zu belästigen. Es sei ein „Vorfall, der selbst den erfahrensten Ermittlern die Kinnlade runterfallen läßt“, heißt es in einer internen Polizeimeldung. Die Bundespolizei – zuständig für Kriminalität an Bahnhöfen und Zugstrecken – verschwieg den Fall.
„Gegen 13:10 Uhr joggte die 32jährige entlang der Bahnschienen. Zu diesem Zeitpunkt war sie allein unterwegs, gekleidet mit normaler Sportkleidung.“ Aus Höflichkeit und Gewohnheit habe sie dem vorbeifahrenden Zug zugewunken. Der 41jährige Lokführer „bremste seine Lok bis zum Stillstand ab, stieg aus und kam auf die Frau zu.
Polizei wollte Zuggrapscher verheimlichen
In unverständlichem Deutsch soll er dann die Frau angesprochen und ihren Intimbereich als „schön“ bezeichnet haben. Ohne große Scheu griff er ihr in den Schritt und an den Po. Die Joggerin konnte sich losreißen und rannte davon – wurde von dem Mann jedoch eingeholt. Erneut begrapschte er die 32jährige und küßte ihren Brustbereich. Schließlich befreite sie sich endgültig und entkam.
Der Grapscher kehrte in seinen Güterzug zurück und fuhr weiter. Am Bahnhof in Düsseldorf-Rath konnte der deutsche Staatsbürger, der nur „gebrochen Deutsch“ sprach, festgenommen werden. Weitergehende Angaben behielten Bundespolizei und Deutsche Bahn unter Verschluß. Die interne Meldung ist mit dem Zusatz „nicht pressefrei“ versehen.
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