Von Daniel Weinmann

Diese Worte trafen ins Mark. „Ich habe inzwischen mein 18. Treffen mit unserem Vizekanzler und Wirtschaftsminister Habeck hinter mir – und ich kann Ihnen sagen: Es ist eine schiere Katastrophe“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Theodor Weimer, in einer jetzt bekannt gewordenen Rede, die er bereits im April bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsbeirats Bayern in München gehalten hatte.

Anfangs sei er von Habeck noch begeistert gewesen, sagte Weimer. „Er hat super zugehört, hat auch ein paar Dinge richtig gemacht. Aber inzwischen kommen die Fundamentalisten eben immer mehr durch.“ Deutschland sei unter dem Kurs Habecks „zum Ramschladen“ geworden und werde in Europa als großer Verhinderer wahrgenommen. „Wir führen politisch nicht mehr, weil wir drei Parteien haben in der Ampel und der kleinste gemeinsame Nenner überhaupt nichts mehr bringt“, ätzte Weimer.

Sein Fazit aus seinen Gesprächen mit internationalen Investoren ist eine schallende Ohrfeige gegen die Arbeit der Ampel: „So schlecht wie jetzt war unser Ansehen in der Welt noch nie. Wir sind, ökonomisch gesprochen, auf dem Weg zum Entwicklungsland.“ Die Migrationspolitik werde „allseits als vollkommen falsch“ empfunden. „Unsere Ausrichtung am Gutmenschentum wird nirgends geteilt“, so Weimer.

»Oberflächlich und unterkomplex, ein furioser Rant«

Die stramm regierungsergebenen medialen Gesinnungsgenossen reagierten prompt. „Börsenchef Weimer hält Wutrede – zur Freude der AfD“, titelte etwa der „Spiegel“ schon am Freitag.

Als wäre dies nicht genug, legte die Wochenzeitschrift, die einst Regierungskrisen auszulösen vermochte, tags darauf nach: „Ein furioser Rant des Deutsche-Börse-Chefs Theodor Weimer gegen die Ampelregierung macht viral die Runde. Sein Angriff ist oberflächlich und unterkomplex – und passt damit perfekt in die Zeit“, lautet der Vorspann eines Kommentars.

Mit den Termini „Rant“, einem Synonym für eine leidenschaftliche und emotionale (Wut)Rede, sowie „unterkomplex“ möchte sich der Verfasser offensichtlich als besonders intelligent gerieren. An anderer Stelle schreibt er von „teils zusammenhanglosem Thesen-Labskaus“. Fragt sich, ob er mit derlei Floskeln auch Leser abseits der linksgrünen „Spiegel“-Claqeure zu gewinnen vermag.

Auf über 10.000 Zeichen erstreckt sich der Kommentar, in dem sich der Autor über „Wachstum durch größere Dienstwagen“, die „monopolartige Stellung“ der Deutschen Börse im Aktienhandel und Weimers Stationen bei in linken Kreisen verpönten Firmen wie McKinsey, Bain und Goldman Sachs empört.

Weimer bestätigt mangelnde Lernfähigkeit und Realitätsverweigerung der Regierenden

Die „Zeit“ darf bei der medialen Schelte aus dem linksgrünen Blätterwald nicht fehlen. Deren langjähriger Wirtschafts- und Finanzjournalist hat sich auf die Fahnen geschrieben, hinter der Bezahlschranke zu erklären, „was es heißt, wenn einer Dax und Demokratie verwechselt“.

Auch die „Süddeutsche Zeitung“ wirft sich für Habeck & Co in die Bresche und konstatiert neben „provokanten Worten“ auch die „Freude rechter Kreise“. Der Berliner „Tagesspiegel“ bläst ins gleiche Horn und beruft sich gleich in mehreren Absätzen auf den „Spiegel“.

Die unmittelbare Reaktion der linksgrünen Meinungsmacher an Weimers schonungslosen Worten bestätigt genau das, was der Börsenchef beklagt: Verdrängung der Realität, mangelnde Lernfähigkeit und die unsägliche Blasiertheit der Regierenden. Und es ist eine weitere Bestätigung für die gänzlich fehlende Kritikfähigkeit der linksgrünen Blase.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Holger Uwe Schmitt, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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