Von Daniel Weinmann

„Notarzt“. So steht es auf den Einsatzwagen der Feuerwehr – auch wenn weibliche Notärzte bzw. Notärztinnen an Bord waren. Gestört hat dies bis dato niemanden. Doch nun regt sich bei der Hamburg Feuerwehr Widerstand. Auf deren Einsatzfahrzeuge darf der Terminus „Notarzt“ künftig nicht mehr stehen. Stattdessen sollen die Fahrzeuge sollen geschlechterneutral beschriftet werden. Gendern geht schließlich vor.

„Die Gender-Norm hat für unseren Rettungsdienst und unsere Notärzte keine Auswirkung. Alle Fahrzeuge gehen in den Dienst und werden geschlechtsneutral gekennzeichnet“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr gegenüber „Bild“. Eine Bezeichnung, die seinem übersteigerten Anspruch an Geschlechtergerechtigkeit genügt, blieb er allerdings schuldig.

Dürfen sich die Elbstädter künftig also auf „Notärzt:innen“ oder ein(e) „Notärzt*in“ im Einsatz freuen? Nichts Genaues wissen die Gender-Gurus nicht. Sanitäter und Feuerwehrbeamte reagieren laut „Bild“ größtenteils fassungslos. Die AfD im Hamburger Senat kann dem Vorhaben wenig abgewinnen: „Während Messermorde und Gruppenvergewaltigungen immer mehr zunehmen, kommt dieser Vorstoß aus Absurdistan. Es gibt genug real existierende Probleme.“

80 Prozent der Deutschen lehnen Gendern ab

Laut Innensenator Andy Grote, zugleich Feuerwehrchef der Hansestadt, hat die Hamburger Feuerwehr im vergangenen Jahr 227.940 Rettungsdiensteinsätze bewältigt. Dass angesichts solcher Zahlen noch Zeit bleibt, sich über das Gendern von Notarztwägen Gedanken zu machen, bestürzt.

Eine Volksinitiative will „Schluss mit der Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ in Hamburg machen. Für eine Volksabstimmung sind 66.000 Unterschriften notwendig. Doch Rot-Grün und die Linksfraktion legen sich quer: Per Beschluss haben die Gralshüter des Gendertums eigens dafür gesorgt, dass die Unterschriftensammlung ausgerechnet in die Ferienzeit fällt. Da die Parteien eine von der Initiative vorgeschlagene Fristverlängerung ablehnten, haben die Initiatoren nun Klage beim Hamburgischen Verfassungsgericht gegen Senat und Bürgerschaft eingereicht. Sie will erreichen, dass ihr Volksbegehren außerhalb der Sommerferienzeit fällt.

Mit Blick auf die gesamte Republik lehnten laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Dezember vergangenen Jahres 80 Prozent der Bundesbürger ab 18 Jahren Gendern ab. Nur 14 Prozent zeigten sich aufgeschlossen, 6 Prozent zeigten sich unentschieden.

Dem einstigen Nachrichtenmagazin „Focus“ scheint das herzlich egal zu sein. Der Gründer dieser Seite hat den Niedergang des Wochenblatts, bei er von 1999 bis 2015 arbeitete, in einem Tweet auf Telegram treffend auf den Punkt gebracht: „Anwohnende“ schreibt jetzt der einst bürgerliche ‘Focus‘ für Anwohner. Der Gender-Wahnsinn wird immer absurder. Was kommt als nächstes? Bürgernde? Torhütende? Polizeiende? Am besten gefällt mir: Focus-Ende ;-)“

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Shutterstock

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