Wie geht man als Journalist mit einer Sendung um, bei der eigentlich alles gesagt ist – nur eben aus einer einzigen Richtung? Die Muster sind bekannt: Ein drängendes Thema, ein alarmistischer Ton, eine Phalanx gleichgesinnter Experten – und null Widerspruch. Ignorieren wäre naheliegend. Aber genau das macht diese Routinen so wirkmächtig.

Der aktuelle Fall: eine Sendung des Deutschlandfunks über „Klimaanpassung“. Schon der Begriff ist ein Signal. Nicht mehr: „Was ist dran am Klimawandel?“ oder „Welche Maßnahmen sind sinnvoll?“ – sondern: „Wie beugen wir uns der neuen Realität?“ Der Tonfall: sanft dirigistisch. Die Auswahl der Gäste: erstaunlich homogen. Und das Ergebnis: staatstragender Klima-Konsens, gesendet im Auftrag der Vielstimmigkeit.

Was sofort ins Auge fällt – oder besser: ins Ohr – ist die Einseitigkeit. Keine kritischen Wissenschaftler. Keine Zweifelnden. Keine unbequemen Fragen. Nur Experten, die sich brav in eine Richtung neigen – und eine Moderation, die eher abfragt als nachhakt. Auf der Strecke bleibt, was der Medienstaatsvertrag eigentlich fordert – und was zumindest offiziell die einzige Grundlage für die Zwangsgebühren ist: Ausgewogenheit, Vielfalt, Kontroverse. Oder kurz: Journalismus.

Stattdessen hören wir von „Zumutungen“, von „Anpassungspflichten“, von „hitzebedingten Todesfällen“ – garniert mit apokalyptischen Bildern und staatlichen Lösungsvorschlägen. Die Zukunft, so lernt man hier, ist heiß, teuer und alternativlos. Wer daran zweifelt, ist entweder naiv oder böswillig. Eine Diskussion? Nicht vorgesehen.

Und genau das ist der Punkt. Nicht weil die Argumente neu wären, sondern weil die Technik so durchschaubar geworden ist: Probleme dramatisieren, Alternativen verschweigen, moralisch aufladen – und all das unter dem Deckmantel der „Information“. Es ist die Klimavariante jener Corona-Kommunikation, die wir alle hier nicht vergessen haben: Der Diskurs wird ersetzt durch Ansage.

Dabei gäbe es zu fast jedem Punkt Gegenthesen, die zumindest erwähnenswert wären:

  • Ist der menschengemachte Klimawandel tatsächlich alleiniger Treiber der aktuellen Veränderungen?
  • Sind die prognostizierten Gefahren (z. B. Hitzetote in Städten) wirklich so unausweichlich?
  • Wie zuverlässig sind die Klimamodelle, auf die sich politische Maßnahmen stützen?
  • Welche sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen hat eine großflächige Anpassungspolitik?
  • Wer profitiert von milliardenschweren Förderprogrammen – und wer zahlt die Zeche?

Keine dieser Fragen wird auch nur gestellt, geschweige denn beantwortet. Stattdessen spricht ein Politikwissenschaftler (!) über „klimatische Gerechtigkeit“, ein Gesundheitsforscher über „Hitzestress“, eine Aktivistin über „konsequentes Handeln“. Der DLF macht daraus: Aufklärung. In Wahrheit ist es: Autorisierung. Wer eingeladen wird, ist Teil der Erzählung. Wer fehlt, hat in ihr keinen Platz.

Das wäre schon bei einem privaten Sender problematisch. Bei einem gebührenfinanzierten Medium ist es ein Verstoß gegen den Kernauftrag. Denn: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk existiert nicht, um Regierungskonzepte zu popularisieren. Er ist da, um Meinungsvielfalt zu ermöglichen – gerade auch dort, wo es unbequem wird. Und nicht, um die richtige Haltung mit sanftem Druck einzubläuen.

Ironisch ist, dass ausgerechnet das Wort „Resilienz“ in der Sendung mehrfach fällt. Gemeint ist: Die Gesellschaft soll widerstandsfähiger gegen den Klimawandel werden. Gemeint sein müsste aber auch: Der Journalismus müsste widerstandsfähiger gegenüber politischer Gleichrichtung sein. Stattdessen wirkt der DLF hier wie ein Teil der administrativen Strategie – nicht wie ihr kritischer Begleiter.

Vielleicht ist genau das die eigentliche „Anpassung“, die hier stattfindet: Nicht an das Klima – sondern an die erwünschte Deutung. Anpassung des Tons. Anpassung der Themen. Anpassung des Denkens. Und all das unter dem Siegel der Seriosität.

Wer jetzt abwinkt und sagt: „Das ist doch längst die Norm“ – hat Recht. Und genau das ist das Beunruhigende. Wenn Vielfalt nur noch bedeutet, ob man den Klimawandel bei 1,5 oder 2 Grad bekämpfen will – und wenn sich Journalismus immer öfter als Erklärbär für Regierungsmaßnahmen versteht, statt als Stachel im Fleisch der Macht. Und genau darin liegt das eigentliche Desaster: Was einmal demokratische Öffentlichkeit war, ist heute oft nur noch die Kulisse dafür. Der Anschein bleibt – das Widerspruchsrecht gibt es nur noch auf dem Papier. Und wer daran rührt, stört den Betriebsfrieden. Wenn die Einseitigkeit zur Grundmelodie wird, ist die Frage nicht mehr, ob wir noch in einer Demokratie leben – sondern, warum so viele bereit sind, sich mit der Simulation davon zufriedenzugeben.

Dann bleibt von der viel beschworenen „Vierten Gewalt“ nur noch ein sanftes Murmeln im Takt der Verwaltung. Zwangsfinanziert von denen, die eigentlich geschützt werden sollen: den Bürgern.

Und genau deshalb lohnt es sich, solche Beiträge auch dann zu analysieren, wenn man das Muster kennt. Denn Gewöhnung ist kein Argument. Sondern ein Alarmsignal.

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Von Veritatis

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