In Paris kam es am Mittwochabend zu heftigen Ausschreitungen. Es versammelten sich bis zu 8000 Linksextreme und pro-palästinensische Demonstranten, um gegen die Gala „Israel ist für immer“ zu protestieren. Diese sei von Rechtsextremen organisiert, hieß es seitens der Veranstalter. Der Protestzug zog vom Bahnhof Saint-Lazare zur Place de la République und skandierte Parolen wie „Résistance“ und „Stoppt den Genozid!“.
Die Stimmung war aggressiv. Die Polizei war gezwungen, mit Pfefferspray und Schlagstöcken einzugreifen. Vermummte Gruppen attackierten die Polizei mit Flaschen und Feuerwerkskörpern. Demonstranten attackierten Geschäfte entlang der Demonstrationsroute und schlugen Fenster eines McDonald’s ein. Sicherheitskräfte hatten große Teile der Innenstadt abgeriegelt. Gegen 21:30 Uhr löste sich die Versammlung schließlich auf. Die Demonstrationen wurden von verschiedenen pro-palästinensischen Gruppen sowie Gewerkschaften und linken Parteien organisiert.
Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich musste seinen geplanten Auftritt bei einer pro-israelischen Gala in Paris nach massiven Drohungen und Protesten von Israel-Hassern absagen. Die Gala „Israel ist für immer“ sollte Spenden für das israelische Militär sammeln. Die Absage Smotrichs erfolgte nur wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung. Ein Sprecher des Ministers erklärte, Smotrich werde nicht nach Paris reisen. Zusätzlich wurde der Druck auf Smotrich durch das französische Außenministerium verstärkt. Der israelische Minister hatte kürzlich erklärt, dass Hungertode im Gazastreifen „gerechtfertigt und moralisch“ seien.
Die französischen Sicherheitsbehörden, die bereits durch die Ausschreitungen gegen israelische Fans in Amsterdam gewarnt waren, mobilisierten für das am Donnerstag stattfindende Fußball-Länderspiel zwischen Frankreich und Israel ein massives Aufgebot von 4.000 Polizisten. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden nochmals drastisch erhöht. Eine Spezialeinheit wird die israelische Mannschaft schützen.