Erstmals in der Sendegeschichte liegt ServusTV im Juni bei den Teletest-Daten vor ORF 1. Dank Fußball-Europameisterschaft konnte der Marktanteil mit 11,3 Prozent verdoppelt werden.

Grund sind zum einen die viel attraktiveren EM-Spiele inklusive der Österreich-Partien, aber auch die fachlich kompetenten Kommentatoren, die den ORF-Kollegen zeigen, was möglich ist, und die im Gegensatz zu den merkwürdig leblosen Analysen im ORF-Studio die herausragenden Fußballexperten Jan Age Fjörtoft und Steffen Freund zur Verfügung haben.

Bei ServusTV habe ich das Gefühl, ich bin im Stadion

„Wenns sich ServusTV aus dem Stadion meldet, hab ich das Gefühl, ich bin dort“, schreibt Sportreporter Fritz Neumann im Standard. Fjörtoft und Freund würden ein Spiel erklären und nicht nur nacherzählen. Und der Ex-Nationalteam-Spieler Martin Harnik sei die größte Überraschung dieser Endrunde: „Er kommentiert auf ServusTV mit, als hätte er sein Lebtag lang nichts anderes getan. Schnell auf den Beinen war er immer, und wie schnell sein Kopf arbeitet, das ist jetzt festzustellen. Der Mann konstatiert Abseits, Fouls und Fehlentscheidungen im Blitztempo, und immer, immer, immer liegt er richtig“, schwärmt der Standard-Schreiber.

Völlig humorbefreit im ORF-Studio

Die Berichterstattung im ORF wirkt dagegen nahezu verzweifelt, weil einerseits die attraktiven Spiele, die auf ServusTV laufen, fehlen (inklusive Halbfinale und Finale), und weil andererseits auch die Studiogäste völlig humorbefreit auftreten – mit Ausnahme von Herbert „Schneckerl“ Prohaska, der zumindest das eine oder andere Mal mit einem Schmäh aufwartet.

ORF-Co-Kommentator genervt

Wetten, dass die Fußball-Fans den Salzburger Privatsender bevorzugen würden, auch wenn der ORF die gleichen Spiele wie ServusTV zeigen würde? Allein schon deshalb, um dem bei den Zusehern unpopulären Kommentator Oliver Polzer auszuweichen. Aber auch Thomas König, der seinem Co-Kommentator Roman Mählich beim Spiel England gegen Slowakei permanent mit der Frage auf die Nerven ging, wie denn Mählich, wäre er der Teamchef von England, nach dem 0:1-Rückstand reagieren würde. Mählich antwortete mittlerweile gereizt, dass er zu weit weg sei von diesem Team, um hier eine Expertise zu wagen.

Am Ende kann man froh sein, dass bei dieser Performance, die der staatliche, mit Zwangsgebühren ausgestattete Sender hier abliefert, die Spitzenspiele dieser Europameisterschaft ServusTV überträgt.



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Von Veritatis

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