In Wien kassiert eine syrische Großfamilie mit elf Kindern monatlich rund 9000 Euro an staatlichen Unterstützungsleistungen. Die Summe setzt sich aus über 6000 Euro Mindestsicherung, einschließlich Mietzuschuss sowie mehr als 3000 Euro an Familienbeihilfe und Kinderabsetzbeträgen zusammen.
In ihrem Bericht über die Familie beruft sich die Kronen Zeitung auf Angaben aus dem Büro des Wiener SPÖ-Sozialstadtrats Peter Hacker. Dort wird betont, dass es sich bei Familien dieser Größenordnung „um ein Randphänomen“ handle. Der Großteil der Bezieher von Mindestsicherung bestehe aus Familien mit ein bis zwei Kindern. Insgesamt sind in Wien derzeit vier Familien mit elf Kindern und sechs mit zehn Kindern gemeldet. Eine Familie mit zwölf Kindern sei hingegen nicht registriert.
Brisant wird der Fall durch den Hinweis, dass ähnliche Familien in anderen Bundesländern, etwa im von ÖVP und FPÖ regierten Vorarlberg, sogar höhere Leistungen erhalten würden (mehr dazu hier). Die von der SPÖ und Neos regierte Stadt Wien plädiert daher für ein einheitliches System der Mindestsicherung in ganz Österreich und für eine stärkere Einbindung des Arbeitsmarktservice (AMS) bei arbeitsfähigen Beziehern. Auch auf Bundesebene gebe es demnach Bestrebungen, eine Reform zügig voranzutreiben.
Laut dem Rechnungsabschluss 2024 hat Wien mehr als 1,09 Milliarden Euro für die Mindestsicherung aufgewendet. Die jüngsten Berichte gelten für viele Beobachter als weiteres Indiz für einen Reformbedarf des bestehenden Systems. Bereits zuvor hatte ein ähnlicher Fall für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt. Eine syrische Familie mit neun Mitgliedern erhielt rund 4600 Euro monatlich.