Zwei Alphatiere, die wie in einer Horror-Show in ihren Sozialen Netzwerken aufeinander einschlagen. So rasant hatte sich kaum jemand den Bruch zwischen Musk und Trump vorgestellt
Schon Ende Mai sah es nicht mehr so rosig aus zwischen Elon Musk und Donald Trump
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Elon Musk fordert die Amtsenthebung Donald Trumps und verhöhnt dessen Verbindungen zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Im Gegenzug droht der US-Präsident, staatliche Aufträge und Steuersubventionen für Musks Unternehmen zu streichen. Das Ganze eskaliert zu einem außergewöhnlichen Social Media-Streit. Dass sich die Beziehungen zwischen den einst engen Verbündeten innerhalb von Stunden derart verschlechtert haben – das ist ein bemerkenswerter Vorgang. Der US-Präsident und der reichste Mensch der Welt werfen sich über wichtige und unwichtige Angelegenheiten persönliche Beleidigungen an den Kopf, die es in sich haben.
Der Fall Epstein belaste den Präsidenten, trompetet Elon Musk
Zu erleben ist eine Zuspitzung im
ige und unwichtige Angelegenheiten persönliche Beleidigungen an den Kopf, die es in sich haben.Der Fall Epstein belaste den Präsidenten, trompetet Elon MuskZu erleben ist eine Zuspitzung im öffentlichen Showdown um den von Musk heftig kritisierten Haushaltsentwurf der Republikaner. Trump und Musk hatten bisher darauf geachtet, sich nicht direkt anzugreifen, nun jedoch ließen beide jede Zurückhaltung fahren, womit der Streit auf ihren jeweiligen Social-Media-Plattformen enorm Fahrt aufnahm. Das führt zu einigen sehr fiesen Tweets. Wir erleben den dramatischen Zusammenbruch der Contenance zwischen zwei Alphatieren als regelrechte Horror-Show. Im rüpelhaftesten Moment dieser erstaunlichen Affäre erklärt Musk auf X, die Trump-Regierung habe die Epstein-Akten nicht freigegeben, weil sie den Präsidenten belasteten. Später gibt es einen Tweet, in dem er erklärt, Trumps Zölle würden eine Rezession auslösen. „Zeit, die große Bombe platzen zu lassen: Donald Trump ist in den Epstein-Akten. Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden. Schönen Tag noch!“, schrieb Musk, nachdem Trump gedroht hatte, die Subventionen für Musks Unternehmen zu kürzen, da man so Milliarden Dollar einsparen könne.Es ist ein bizarres Drama, das verdeutlicht, wie sehr die Beziehung zwischen Trump und Musk bisher auf gegenseitigem Nutzen beruhte, obwohl das Weiße Haus monatelang behauptet hatte, sie seien lediglich ideologisch gleichauf.Auch die Schriftstellerin Ashley St. Clair, die ein Kind von Musk zur Welt brachte und ihn auf Unterhalt verklagte, meldet sich zu Wort. „Sag Bescheid, wenn du Ratschläge zur Trennung brauchst“, postete sie auf X und taggte Trump.Die Aktien von Tesla, Musks Fahrzeug-Unternehmen, fielen inzwischen um fast 15 Prozent. Der Rückgang fiel zeitlich zusammen mit dem Beginn von Trumps in Serie geposteten Schmähungen. Musks Raketenunternehmen SpaceX ist nicht börsennotiert, die Branchenkonkurrenz sehr wohl, und die legte angesichts der Nachrichtenlage zu.Musk ist überzeugt, ohne seine Spenden hätte Trump die Präsidentenwahl verlorenWochenlang beschwerte sich Musk über den Haushaltsentwurf und berief sich auf die überparteiliche Schätzung des Congressional Budget Office, wonach der Entwurf das Etatdefizit im kommenden Jahrzehnt um 2,4 Billionen Dollar hochschrauben werde. Musk verurteilte den Gesetzentwurf als „abscheuliche Abscheulichkeit“. Dann schien Trump endgültig genug zu haben von Musks Beschwerden. Unter den verwirrten Blicken des deutschen Kanzlers Friedrich Merz machte sich Trump im Oval Office über Musks kürzlich erlittenes blaues Auge lustig und fragte, warum er es nicht vertuscht habe. „Man sah einen Mann, der sehr glücklich war, als er im Oval Office stehen durfte. Selbst mit einem blauen Auge. Ich fragte: ‚Wollen Sie ein bisschen Make up?‘ Und er sagte: ‚Nein, ich glaube nicht.‘ Das ist interessant“, fand Trump. „Elon und ich hatten eine großartige Beziehung. Ich weiß nicht, ob das künftig noch so sein wird.“Trump zog jetzt auch die Nominierung von Musks Wunschkandidat für die NASA-Leitung zurück. Nur wenige Minuten nachdem Trumps Äußerungen in einem Clip auf X erschienen waren, warf Musk dem Präsidenten vor, über das Haushaltsgesetz zu lügen und undankbar für die Millionen zu sein, die er als Wahlspende ausgegeben hatte. „Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren, die Demokraten hätten das Repräsentantenhaus kontrolliert und die Republikaner hätten im Senat nur eine Mehrheit von 51 zu 49“, so Musk auf X. Und er fügte hinzu: „So eine Undankbarkeit.“