Fast zwei Jahre nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober an israelischen Zivilisten konnte das israelische Militär und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet in einer Spezialoperation die sterblichen Überreste dreier Menschen – darunter die eines Deutschen – aus Gaza nach Israel transportieren. Wie am Sonntag mitgeteilt, fand der Einsatz bereits am Samstag in der Nähe der Küste statt.
Die Leichen konnten erfolgreich gefunden und geborgen werden – Grund dafür seien „genaue Geheimdienstinformationen“. Unter den drei Toten befand sich auch Shai Levinson, ein zu dem Zeitpunkt 19-jähriger Deutsch-Israeli, der im Militär diente und bei der Verteidigung vor dem Massaker gefallen war. Seine Leiche wurde ebenfalls in den Gazastreifen verschleppt, wo sie sich bis Samstag befand.
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, schrieb dazu auf X: „Shai Levinson, ein Deutsch-Israeli, war 19 Jahre alt, als ihn die Hamas am 10. Juli tötete. Die israelische Armee hat seinen Leichnam nun aus Gaza zurückgebracht. Ich habe gerade mit seinem Vater gesprochen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen anderen, die auf die Rückkehr ihres geliebten Mannes warten. Es muss eine Einigung geben, um sie herauszuholen und diesen Krieg zu beenden.“
Neben Levinson konnten auch die Leichen des zum Todeszeitpunkt 22-jährigen Jonathan Samerano und der 71-jährigen Ofra Keidar geborgen werden. Bei beiden handelt es sich um Zivilisten – Samerano war einer der Menschen, die auf dem Nova-Musikfestival durch die Hamas ermordet wurden.
Auch bald zwei Jahre nach dem Massaker befinden sich immer noch Dutzende Menschen gefangen im Gazastreifen – laut israelischen Angaben 50. Unklar ist jedoch, wie viele der Menschen sich noch am Leben befinden. Zuletzt übergab die Hamas vor allem Leichen, etwa wie im weltweit bekannt gewordenen Fall der Bibas-Familie, die durch die Hamas bereits im Gazastreifen ermordet wurde (Apollo News berichtet).