Wir wissen, dass Donald Trump die großen, lautstarken Auftritt liebt. Großspurig hatte der neue US-Präsident zusammen mit Elon Musk im Januar angekündigt, Fort Knox wenn notwendig zu stürmen, um dem amerikanischen Volk endlich Klarheit über seine Goldbestände zu verschaffen. Diese lagern seit 1933 in Fort Knox, nachdem sie zuvor von Präsident Franklin D. Roosevelt zwangsweise von den US-Bürgern enteignet worden waren.
Mit seiner Executive Order 6102 vom 5. April 1933 hatte der demokratische Präsident einen privaten Goldbesitz von mehr als 100 Gramm verboten. Wer mehr Gold besaß musste dieses bis zum 1. Mai 1933 zum offiziellen Preis von 20 US-Dollar je Feinunze an den Staat bzw. die US-Notenbank verkaufen. Wenige Wochen nachdem die US-Bürger ihr Gold abgegeben hatten, wurde der Goldpreis anschließend auf 35 US-Dollar erhöht. Das Goldverbot selbst beendete erst US-Präsident Gerald Ford am 31. Dezember 1974 mit seiner Executive Order 11825.
Seitdem liegt das amerikanische Staatsgold zum größten Teil in Fort Knox. Alle wissen das, doch keiner weiß genau, ob die offiziellen Goldreserven von 8.133,5 Tonnen immer noch da sind, denn seit 1974 hat es keine unabhängige Prüfung der Lagerbestände mehr gegeben. Dies wollten Donald Trump und Elon Musk ändern. Deshalb erklärte Präsident Trump auf einem Flug mit der Air Force One öffentlich, Fort Knox zu prüfen: „Wir werden Fort Knox betreten, um sicherzustellen, dass das Gold dort ist.“
Warum sind Trump und Musk plötzlich verstummt?
Elon Musk, damals noch Leiter des Department of Government Efficiency (DOGE), stieß ins gleiche Horn und forderte eine live übertragene Prüfung und betonte: „Es ist eigentlich das Gold des amerikanischen Volkes, also hat das amerikanische Volk … ein Recht darauf, sein Gold zu sehen.“ Dies weckte Hoffnung bei all denen, die Zweifel daran haben, ob das US-Staatsgold immer noch dort ist, wo es einst einmal war.
Seitdem reden Donald Trump und Elon Musk über alles mögliche – nur nicht über das US-Staatsgold in Fort Knox. Man hörte auch nichts über einen Besuch des Präsidenten oder gar einer unabhängigen Prüfungskommission in Fort Knox. Erklärt wurde dieses Schweigen der Öffentlichkeit gegenüber auch nicht.
In den USA wuchsen seitdem die Fragen und das auffällige Schweigen von Elon Musk und Donald Trump, der selbst viel Wert darauf legt, dass er einer der wenigen Politiker sei, die halten, was sie im Wahlkampf versprechen, führte schnell zu neuen Zweifeln und Spekulationen.
Wurden Donald Trump und Elon Musk durch eine vertrauliche Unterrichtung zum Schweigen gebracht? War das Risiko, den Inhalt des Tresors offenzulegen, selbst für diese mächtigen Persönlichkeiten zu groß? Dies sind nur zwei der neuen Fragen, die sich zu der zentralen Frage der letzten Jahre nun hinzugesellen: Warum wurde seit einer einzigen, begrenzten Inspektion im Jahr 1974 keine unabhängige dritte Partei mehr zugelassen, um das Gold in Fort Knox und den anderen Standorten zu überprüfen?