In regelmäßigen Abständen führt die Technische Universität Dortmund eine Studie zu „Journalismus und Demokratie“ durch, in deren Rahmen u.a. Journalisten und Politiker befragt werden, zu Themen, die Journalismus betreffen. Die Anlage der Studie macht es möglich, durch einen Vergleich der Antworten, die Journalisten und Politiker gegeben haben, das Wolkenkuckucksheim neutraler Berichterstattung, in dem viele Journalisten nach wie vor zu residieren scheinen, verschwinden zu lassen.

Beide, Journalisten und Politiker teilen denselben Diskurs, so dass man begründet annehmen kann, dass sie  – wenn Sie z.B. nach der Glaubwürdigkeit des JOURNALISMUS in Deutschland gefragt werden, eine ungefähr vergleichbare (enge) Vorstellung „des JOURNALISMUS“ haben, auf den sich ihre Antwort bezieht. Im Gegensatz dazu haben soziale und alternative Medien, die Welt von „Journalismus“ für Bürger so grundlegend verändert, dass eine Frage nach der „Glaubwürdigkeit des Journalismus in Deutschland“ wenig Sinn macht, da die Vorstellungen darüber, was „Journalismus“ ist, in der Bevölkerung viel diverser sein dürften als unter Journalisten und Politkern, die mehr oder weniger im selben Saft schmoren.

Die im folgenden präsentierten Ergebnisse basieren auf den Angaben von 668 Politikern aus Bund (6%), Ländern (21%) und Gemeinden (74%), denen wir die Angaben von 525 Journalisten, die meisten davon fest angestellt (62%), zu ausgewählten Fragen gegenüberstellen.

Beginnen wir die Traumwelt vieler Journalisten aufzurollen: Der Anspruch an die eigene Arbeit, glaubwürdig zu sein, ist, wie man der folgenden Abbildung entnehmen kann, unter Journalisten (noch) weit verbreitet: 74% sind der Ansicht, Journalismus in Deutschland sei glaubwürdig, nur 3% halten ihn für unglaubwürdig:

Journalismus und Demokratie

Die Angaben der Journalisten finden bei Politkern keine Entsprechung. Lediglich 48% der befragten Politiker sind der Ansicht, Journalismus in Deustchland sei glaubwürdig, 17% halten ihn für unglaubwürdig.

Journalismus und Demokratie

Eine deutliche Diskrepanz, die sich in der nächsten Frage fortsetzt.


Das A und O von Journalismus ist die neutrale Berichterstattung. Nach wie vor versucht selbst der dickste Parteigänger, der sich als Journalist tarnt, zumindest ansatzweise den Eindruck politischer Neutralität zu erwecken. Entsprechend sind nur 27% der befragten Journalisten der Ansicht, die Parteineigung von Journalisten beeinflusse die Beiträge, die sie erstellten. 37% sind der Ansicht, dies sei nicht der Fall:

Journalismus und Demokratie

Im Gegensatz dazu, sind Politiker, von denen etliche angeben, direkten Kontakt zu Journalisten zu haben, überwiegend der Ansicht (65%), die politische Einstellung eines Journalisten schlage sich in dessen Berichterstattung nieder. Lediglich 10% der befragten Politiker sind der Ansicht, das sei nicht der Fall.

Journalismus und Demokratie

Journalismus und Demokratie

Nun kann man natürlich einwenden, dass die Wahrnehmung der Politiker von ihrer eigenen politischen Anbindung bzw. Parteizugehörigkeit beeinflusst ist bzw. ihre Wahrnehmung der Berichterstattung durch die eigene ideologische Brille getrübt ist. Eine Möglichkeit, dies zu prüfen, stellt die folgende Frage dar, mit der Politiker gebeten werden, die Partei zu benennen, der die meisten Journalisten nach Ihrer Ansicht nahe stehen: 40% der befragten Politiker sind der Ansicht, Journalisten stünden den Grünen nahe, 16% sehen eine Nähe zu CDU/CSU.

Journalismus und Demokratie

Fragt man nun Journalisten, welcher Partei sie zuneigen, dann ergibt sich eine erstaunliche Übereinstimmung im Hinblick auf die Grünen, denen 41% der Befragten Journalisten zuneigen, während die CDU mit 8% deutlich hinter der Einschätzung der befragten Politiker zurückbleibt, während SPD und – erschreckender Weise: die LINKE häufiger unter Journalisten vertreten sind. Indes, am Zutreffen der Wahrnehmung einer nach links verzerrten Berichterstattung durch Politiker ändert dies wenig.

Diese Wahrnehmung von Politikern ist auch nicht darauf zurückzuführen, dass besonders viele Politiker von AfD oder CDU/CSU unter den befragten Politikern zu finden sind. Im Gegenteil finden sich auch unter den befragten Politikern mehrheitlich Linke.

Journalismus und Demokratie

Man kann also feststellen, dass die Wahrnehmung einer verzerrten Berichtertsattung, einer nach links verzerrten Berichterstattung durch Politiker ihre Bestätigung darin findet, dass die Mehrheit der befragten Journalisten linken Parteien nahesteht. Daraus folgt, dass es offenkundig möglich ist, auf Grundlage der Berichterstattung sehr akkurat die Parteinähe des berichtenden Journalisten zu schließen, was die Selbsteinschätzung der Journalisten im Hinblick auf ihre Fähigkeit, die eigene Parteineigung bei Berichterstattung zu ignorieren und ihre Ansicht, glaubwürdigen Journalismus zu betreiben, als schlicht und ergreifend falsch, im Traumland angesiedelt ausweist.

Sie mögen es selbst nicht glauben, die Journalisten, aber nicht nur ist ihre Berichterstattung nach links verzerrt, nicht nur sind die meisten von ihnen unprofessionell und nicht in der Lage, ihre politische Neigung aus der Berichterstattung herauszuhalten, sie sind als ganzes gesehen auch unglaubwürdig.

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Von Veritatis

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