„Ein jeder ist seines Glückes Schmied.“ — „Selbst ist der Mann.“ — „My home is my castle.“ Als Teil unseres kulturellen Selbstverständnisses prägen diese wohlbekannten Sinnsprüche unsere Auffassung von unserer Selbstbestimmtheit, unserer Entscheidungsfreiheit und Unabhängigkeit. Dass es damit vielleicht doch nicht so weit her ist, stellen wir fest, wenn Quoten ein Bewerbungsverfahren überformen, unsere physischen Kräfte der zu bewältigenden Aufgabe unterliegen, die von aufmerksamen Nachbarn alarmierte Polizei unsere Weihnachtsfeier sprengt, weil außer der eigenen Familie drei weitere Personen dabei sind (1). Entrüstet protestieren wir gegen solche Ungerechtigkeiten oder verfluchen die Grenzen der eigenen Wirkmacht. Schnell forschen wir nach Strategien, unser Bild von uns selbst und der Welt wieder zurechtzurücken, holen uns rechtlichen Antidiskriminierungsbeistand, technische Unterstützung oder teilen unser Leid mit Gleichgesinnten. Eine gesunde Psyche und ein wacher Geist helfen uns dabei, unser Selbstbild und unsere Befindlichkeit mit den Gegebenheiten zur Deckung zu bringen. Am Ende sind wir es, die zuletzt lachen, und das ist Labsal für die Seele.