Vielleicht bin ich ja (betriebs-)blind geworden – aber mir fällt auf, dass bis auf ein paar Ausnahmen in den Berichten über den Auftakt des „Rollator-Putsch-Prozesses“ heute nur alte Archivaufnahmen zu sehen sind und nur in ganz, ganz wenigen Medien aktuelle Bilder. Und auch auf denen ist so gut wie nichts zu sehen außer dem Bauch eines Angeklagten. Das ist total unüblich. Ebenso wie die Tatsache, dass das Thema fast nur im Kleingedruckten zu finden ist – nachdem es früher mit riesigen Schlagzeilen oft dominant war in den Medien.

Was könnte der Grund sein? Sind die Angeklagten nicht angsteinflößend genug?

Das Mega-Verfahren soll parallel vor drei Gerichten in Stuttgart, Frankfurt und München stattfinden. Anwälte beklagen, durch die Dreiteilung würde die Verteidigung der Angeklagten massiv erschwert.

Über ein Jahr hinweg versuchten uns die Medien einzubläuen, wie gefährlich die Rentner sind, die angeblich kurz davor waren, einen „Putsch“ durchzuführen und die politischen Verhältnisse in Deutschland auf den Kopf zu stellen. Dabei merkten viele Journalisten-Kollegen offenbar gar nicht, welche absurde Züge ihre Berichterstattung annahm. So berichtete etwa die „Bild“: „Der Referent des Prinzen, ‚Medium‘ Thomas T. (60), und ‚Transkommunikations-Ministerin‘ Hildegard Leiding (60, AfD-Astrologin) sollen Kandidaten für ihre ‚künftige Regierung‘ nach dem Putsch spirituell anhand ihres Geburtsdatums überprüft haben.“

Oder: „Dr. Melanie Ritter (57, Internistin) wollten die ‚Reichsbürger‘ nach dem Regierungssturz offenbar als Gesundheitsministerin für ihr Fantasie-Kabinett einsetzen. Ihr Spezialgebiet: ‚Ovomantie‘ – die Vorhersage der Zukunft aus Eiern. Sie soll aber auch Vorträge über die ‚Auswirkung der Coronaimpfung auf den vorderen Hirnlappen‘ gehalten haben.“

 Und: “Ex-Oberstleutnant Rüdiger von Pescatore (70) soll im Tod von Queen Elizabeth im September 2022 das Signal für den Angriff der Alliierten auf Deutschland gesehen und in Chatgruppen wie ‚Sonnenlicht‘ oder ‚Adlerhorst‘ am 20. September 2022 den ‚Tag X‘ ausgerufen haben – doch der versprochene Stromausfall als Startschuss für den Umsturz blieb aus.“

Weiter schrieb die „Bild:“ „Der Prinz wollte laut der BKA-SoKo ‚Schatten‘ eigentlich nur die internationale Anerkennung seines Fantasiestaates ‚Fürstentum Reuß‘ in Thüringen, verhandelte darüber mit dem russischen Generalkonsul in Leipzig: ‚Zeigen wir Ihnen, dass der deutsche Wolf und der russische Bär ein unschlagbares Team sind.‘“

Die „Zeit“ versteigerte sich sogar zu folgender Aussage: „Die Reichsbürgergruppe hatte wohl engere russische Kontakte als bisher bekannt. Laut Ermittlern soll Russland sie jederzeit für ‚aktive Maßnahmen‘ habe nutzen können.“

Ich bin der letzte, der Putin und die Aktivitäten seiner Geheimdienstler und Propagandisten in Deutschland verharmlost. Aber hier muss ganz klar die Frage an die Kollegen stehen: „Geht´s noch?“

Man muss schon völlig auf Propaganda-Linie sein, um zu übersehen, dass es sich bei den vermeintlichen „Putschisten“ um verwirrte Rentner handelt – und dass sehr viel dafür spricht, dass sie vom Verfassungsschutz aufgehetzt und angestachelt wurden. „Virtuelle Agenten“ von Haldenwangs Behörde begehen, das ist inzwischen offiziell, online Straftaten. Mit denen dann der „Kampf gegen rechts“ begründet wird. Unser Staat setzt Hunderte solcher „Agents Provocateurs“ ein (Details finden Sie hier).

Ich will gar nicht ausschließen, dass die verwirrten Rentner durchaus einen gewissen Schaden hätten anrichten können. Aber man muss dabei die Kirche im Dorf lassen – und nicht aus einer Mücke einen rechtsextremen Putsch-Elefanten machen. Aber das ist bequem. Weil es ablenkt. Und, frei nach Karl Marx, Opium für das Volk ist.

Heute früh schrieb mir eine gute Freundin: „Höre Dir bitte mal an, was die Islamisten in Hamburg alles ganz offen fordern. Man kann es nicht fassen. Erschreckend, wie sich die Gotteskrieger offen äußern können und die Rollatorgang sitzt im Hochsicherheitstrakt. Ich bin so fassungslos.“

Ich auch.

Umso mehr, als jetzt herauskam, dass SPD und Grüne in Hamburg ein Verbot der Islamisten-Kundgebung verhindert haben. Und dass uns dass ZDF jetzt weismachen will, die Organisatoren der Demo stünden einer „rechtsextremen Organisation“ nahe. Islamisten? Ach was! Überall nur Nazis in der Gedankenwelt der Gebühren-Journalisten.

Auf meiner Seite konnten Sie schon 2021 lesen, was damals noch als „Corona-Ketzerei“ galt – und heute selbst von den großen Medien eingestanden werden muss. Kritischer Journalismus ist wie ein Eisbrecher – er schlägt Schneisen in die Einheitsmeinung.

Dafür muss man einiges aushalten. Aber nur so bricht man das Eis. Langsam, aber sicher.

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Von Veritatis

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