NATO-Chef Jens Stoltenberg erklärt, dass die Waffenproduktion in Russland die Erwartungen des Westens übertroffen habe. Einer Studie zufolge produziere das Land dreimal so viel Artilleriemunition wie die NATO. Daher brauche das Militärbündnis nun zwei bis drei Jahre zur Stärkung seiner Verteidigung, so „Bloomberg“.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat in einem Interview mit dem Fernsehsender Sky News eingeräumt, dass Russland seine Verteidigungsindustrie schneller verstärkt habe als erwartet. Er beklagte zudem, dass die Länder der Allianz ihrerseits viel Zeit beim Ausbau der Waffenproduktion verloren hätten. Auch Defense News berichtete jüngst, dass amerikanische und europäische Militärbeamte, die zuvor von angeblich großen militärischen Verlusten der russischen Armee sprachen, in den letzten Monaten eingestanden hätten, dass Russlands Rüstungsindustrie sich viel schneller erholt habe als erwartet. 

„Es stimmt, dass Russland die Verteidigungsindustrie schneller verstärken konnte, als wir erwartet hatten, und es stimmt, dass die NATO-Verbündeten mehr Zeit als nötig auf die Steigerung der Produktion verwendet haben“, erklärte Stoltenberg.

Der Grund für den Rückstand der westlichen Länder liege darin, dass „wir nach dem Kalten Krieg unsere Verteidigungsindustrie abgebaut haben“, erklärte er. Allerdings, so Stoltenberg, verbessere sich die Situation jetzt, da alle NATO-Verbündeten ihre Produktionskapazitäten für Munition und Waffen ausbauen würden: 

„In den letzten Monaten gab es Verzögerungen und Lücken bei Lieferungen nach Kiew, aber dies ändert sich wirklich und der Strom von Munition in die Ukraine hat in den letzten Wochen zugenommen.“

Die Fortschritte Russlands im Gebiet Charkow in den vergangenen Wochen zeigten „die Notwendigkeit, unsere Unterstützung für Kiew zu verstärken“, erklärte der NATO-Chef. Sie werde fortgesetzt, auch wenn der ehemalige US-Präsident Donald Trump im November die Wahl gewinnen sollte. Denn die Ukraine-Hilfe liege im Interesse sowohl Europas als auch der USA, betonte Stoltenberg.

Trump steht Waffenlieferungen an die Ukraine seit Monaten skeptisch gegenüber. Er argumentiert, dass die USA keine Auslandshilfe leisten sollten, es sei denn, sie werde in Form eines Kredits gewährt. Zudem besteht er darauf, dass die Hauptunterstützung aus Europa kommen sollte. Indes würde ein russischer Sieg über die Ukraine „die Welt gefährlicher und uns verwundbarer machen“, warnte Stoltenberg:

„Ich bin absolut sicher, dass sowohl die europäischen Verbündeten als auch die USA die Ukraine weiterhin unterstützen werden, da diese Unterstützung unseren Sicherheitsinteressen entspricht. Ich erwarte, dass die Vereinigten Staaten diese unabhängig vom Ausgang der Wahlen fortsetzen werden.“

Auch der norwegische Verteidigungsminister, General Eirik Kristoffersen, erklärte neulich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die NATO sich rascher auf eine mögliche Konfrontation mit Russland vorbereiten und ihre Pläne aufgrund der unerwarteten Erfolge der russischen Verteidigungsindustrie anpassen müsse:

„Um diese Pläne zur Verstärkung der Militärmacht in den nächsten Jahren umzusetzen, müssen wir uns beeilen. Wir müssen das in zwei bis drei Jahren schaffen, um für alles bereit zu sein.“

Dies seien deutlich kürzere Zeiträume, als einige Analysten angenommen hatten, berichtet RIA Nowosti. Die NATO-Mitgliedstaaten diskutieren seit einiger Zeit über die wachsenden militärischen Fähigkeiten Russlands und seine Fähigkeit, seine eigenen Ressourcen trotz des umfassenden Einsatzes in der Ukraine schnell wieder aufzufüllen. 

Russland vertritt demgegenüber die Ansicht, dass Waffenlieferungen an die Ukraine die Konfliktlösung behindern, die NATO-Staaten direkt in den Konflikt verwickeln und ein „Spiel mit dem Feuer“ darstellen. Der Kreml hat mehrfach erklärt, dass die Aufrüstung der Ukraine durch den Westen möglichen Verhandlungen nicht förderlich sei und negative Auswirkungen haben werde.

Stoltenbergs zweifache Heuchelei

Der russische Botschafter in Argentinien, Dmitri Feoktistow, erklärte am Montag, dass die NATO durch ihre Unterstützung der Ukraine das globale Waffensystem diskreditiert habe, was eine Bedrohung für den Weltfrieden und die Sicherheit darstellen könnte.

Russlands Außenminister Sergei Lawrow betonte ebenfalls, dass jede Lieferung, die Waffen für die Ukraine umfasse, ein legitimes Ziel für Russland darstelle. Seiner Meinung nach seien die USA und die NATO direkt an dem Konflikt beteiligt, nicht nur durch Waffenlieferungen, sondern auch durch die Ausbildung von Personal in Großbritannien, Deutschland, Italien usw.

Am 26. Mai berichtete Sky News unter Verweis auf eine Studie der Beratungsfirma Bain & Company, dass Russland Artilleriemunition dreimal schneller produziere als die westlichen Verbündeten der Ukraine, und dies zu etwa einem Viertel der Kosten. In dem Bericht hieß es, dass die westlichen Länder versuchen würden, ihre militärische Produktion zu steigern.

„Aber ihre Fähigkeit, Artilleriegranaten zu produzieren, bleibt trotz ihrer gesamten Wirtschaftskraft hinter der Russlands zurück.“

Ende Mai bestätigte der russische Präsident Wladimir Putin, dass seit Beginn des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 die inländische Munitionsproduktion um das 14-Fache, die Drohnenproduktion um das Vierfache und die Montage von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen um das 3,5-Fache gestiegen sei.

Mehr zum Thema – „Nichts ist ausgeschlossen“: NATO kann sich nicht entscheiden, wie die Ukraine kämpfen soll

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des „Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes“ am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.





Source link

Von Veritatis

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert