Von Brandon Smith
Ich spreche seit vielen Jahren über die wachsende globale wirtschaftliche Spaltung zwischen Ost und West. Diese volatile Gegnerschaft zwischen den BRICS-Staaten und den USA ist kein Produkt der Trump-Ära – sie ist das Ergebnis jahrzehntelanger Entwicklungen mit zahlreichen komplexen Faktoren. Viele US-Handelspartner bereiten sich seit spätestens 2008 auf die Konsequenzen vor.
Gleichzeitig wirken im Hintergrund destruktive Kräfte: Spezielle Interessen innerhalb der Davos-Gemeinschaft arbeiten systematisch daran, die US-Wirtschaft und den Dollar zu untergraben. Aber was ist das eigentliche Ziel dieser Agenda?
Im Jahr 2018 veröffentlichte ich einen Artikel mit dem Titel „Der Dritte Weltkrieg wird ein Wirtschaftskrieg sein“. Darin beschrieb ich die Grundmechanik des Ost-West-Paradigmas und wie Bankeninstitutionen wie der IWF und die BIZ sich in Stellung bringen, um aus dem Chaos Nutzen zu ziehen. Die damalige „Handelskriegs“-Rhetorik wirkte wie ein Fehlstart – aber alle Zutaten für das heutige Szenario waren bereits vorhanden. Lassen Sie sich nicht von den 90-Tage-Pausen bei Zöllen täuschen: Wirtschaftliche Entkopplung wird das dominierende Thema des Jahrzehnts sein, und Zölle werden wieder und wieder aufflammen.
Trumps spektakuläre Rückkehr ins Weiße Haus markiert das Ende des Globalismus – was grundsätzlich positiv ist. Aber die Fallstricke sind zahlreich, und das Establishment könnte versuchen, das Ende der alten Weltordnung zu nutzen, um eine neue zu etablieren.
Schon 2018 schrieb ich:
„Fakt ist: Russland und China unterstützen globalistisch kontrollierte Institutionen wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und den Internationalen Währungsfonds (IWF). Beide Regierungen haben gefordert, dass der IWF sein Sonderziehungsrecht (SZR) als Grundlage für ein neues Weltwährungssystem etablieren soll. Sie wollen den IWF, ein globalistisch kontrolliertes Organ, als faktische Leitinstanz einer neuen monetären Weltordnung.“
„Mit dem Aufkommen leicht generierbarer Kryptowährungen und der transparenten Blockchain-Technologie besitzen die Globalisten nun das perfekte Liquiditätsinstrument, um den Dollar als Weltleitwährung zu ersetzen. Alles, was sie noch brauchen, ist ein Krisenereignis als Deckmantel für den Übergang…“
„Dieses Krisenereignis scheint nun in Form eines internationalen Handelskriegs ausgelöst zu werden – meiner Meinung nach so großflächig angelegt, dass man ihn eines Tages als Weltkrieg betrachten wird.“
Wie ich schon oft betont habe: Der Dollarstatus als Weltleitwährung, etabliert durch das Bretton-Woods-Abkommen 1944, ist Amerikas Achillesferse.
Die USA genießen dadurch zwar einen Handels- und Währungsstimulus-Vorteil, da der Dollar in den meisten internationalen Transaktionen verwendet wird. Die US-Notenbank kann nahezu grenzenlos Geld drucken – absorbiert wird es von ausländischen Banken, Regierungen und Konzernen. Der Dollar fungiert bereits als eine Art Betaversion einer Weltwährung.
Doch mit Bretton Woods gingen auch unausgesprochene Bedingungen einher: Für das „Privileg“ der Leitwährung sollte die USA ihren Verbündeten wirtschaftlich unter die Arme greifen und die Hauptlast der NATO-Verteidigung tragen. Die Ergebnisse der DOGE-Prüfungen zeigen allein schon, wie massiv US-Steuergelder in ausländische Subventionen fließen. Amerikaner finanzieren praktisch alles und jeden.
Diese viel gepriesenen Sozial- und Gesundheitssysteme Europas? Sie existieren dank Milliardenhilfen der USA – zusammen mit Hunderten Milliarden an Militärausgaben, damit Europa nachts ruhig schlafen kann.
Noch gravierender: Billionen Dollar wurden von der Federal Reserve seit der Finanzkrise 2008 aus dem Nichts geschaffen und ins Ausland geschickt. Die Pandemie verstärkte diesen Trend. Jetzt, inmitten einer Stagflationskrise, holt uns diese endlose Geldflut ein. Das Dollarsystem ist labil – weitere Stimuli werden es nicht retten.
Dass die USA von einer Inflationswelle überrollt wurden, überrascht kaum. Wir haben nicht nur für uns selbst gedruckt – sondern für den ganzen Planeten.
Die alte Weltordnung bricht zusammen – und das ist in vielerlei Hinsicht gut so. Die europäischen Eliten werden autoritärer, stecken Menschen wegen Online-Posts ins Gefängnis und sperren rechte Oppositionspolitiker ein, um sie von Wahlen auszuschließen. Europa ist kein verlässlicher Verbündeter mehr – und die Amerikaner beginnen das zu begreifen.
Die ausgelagerte Produktion nach Asien, Grundlage der globalen Lieferketten, muss reformiert werden. Der Reservestatus hat Amerika zur Melkkuh der Welt gemacht – zu einer konsumfixierten Nation, die ihre immer wertloseren Dollar in die Welt hinausbläst und zu Hause kaum mehr produziert.
Trumps Zollpolitik – vermutlich in den nächsten Jahren kumulativ zunehmend – spiegelt den Wunsch wider, mit dem globalistischen Status quo zu brechen. Die Medien nennen das „Kriegserklärung“. Doch wie ich schon früher schrieb: Die USA dürfen sich nicht aus Bretton Woods lösen, ohne als Aggressor dargestellt zu werden.
Länder, die Trumps Zölle treffen, haben oft seit Jahrzehnten eigene Handelsbarrieren gegenüber den USA. Wenn sie das tun – normal. Wenn wir es tun – ein Skandal.
Der nächste BRICS-Gipfel in Rio de Janeiro (geplant für Juli) wird entscheidend: Dort dürfte das Thema Entdollarisierung eine zentrale Rolle spielen. Trumps 90-tägige Zollpause endet fast zeitgleich. Trump hat bereits mit Strafzöllen von 150 % gegen jedes Land gedroht, das den Dollar meidet.
Auf dem BRICS-Gipfel 2024 in Kasan sagte Wladimir Putin:
„Der Dollar wird als Waffe benutzt. Das ist ein großer Fehler derer, die das tun.“
Putin präsentierte dort sogar eine Design-Studie für einen „BRICS-Dollar“ – doch weder Russland noch China sind derzeit in der Lage, eine neue Leitwährung zu etablieren. Wahrscheinlicher ist ein größerer Plan: Eine neue Reservewährung unter Kontrolle des IWF.
Die BRICS wollen beim Gipfel 2025 auch Mexiko ins Boot holen. Parallel intensivieren einige europäische Staaten den Handel mit China – als Konter gegen Trumps Zölle. Aber Chinas Wirtschaft taumelt am Rand einer Deflation, und keine andere Macht kann das US-Konsumvakuum füllen.
Dennoch ist ein Plan spürbar: China und Indien haben massive Goldreserven angehäuft – mögliches Zeichen für eine künftige Entdollarisierung mit Gold als Basis. Auch der Fokus auf Kryptowährungen und CBDCs könnte als Vorbereitung für diesen Übergang dienen.
Vergessen Sie nicht: Ohne globalistische Organisationen wie IWF, BIZ und Weltbank wäre das nicht umsetzbar. Die BIZ war besonders aktiv beim Test grenzüberschreitender CBDC-Systeme. Die BRICS sind in Wahrheit ein Vehikel für einen globalistischen digitalen Reset.
Tappen Trump und die USA in eine Falle?
Erleichtert der Handelskrieg die Rechtfertigung einer globalen Abkehr vom Dollar? Machen die Zölle es den Globalisten leichter? Ich behaupte: Der Reset wird so oder so versucht. Egal, was Trump tut – Konservative werden beschuldigt werden. Die Amerikaner geben Europa und den BRICS die Schuld – und umgekehrt.
Zudem: Die Mittelschicht in China und Europa hasst ihre Regierungen. Die Eliten haben sie ausgepresst, Freiheiten abgebaut. Viele dieser Bürger stehen auf der Seite der Globalisierungskritiker. Dieser Kampf ist nicht „die Welt gegen Amerika“, auch wenn es so dargestellt wird.
Zölle sind ein Weg, die aufgezwungene globale Abhängigkeit zu beenden – aber es wird schmerzhaft. Doch das Ende des Globalismus ist notwendig. Amerika muss sich lösen vom Dollar als Weltleitwährung und der abhängigen Lieferkette.
Aber: Wir sollten nicht blind ein neues System akzeptieren, das Bretton Woods ersetzt – vor allem nicht eines, das vom IWF zentral gesteuert wird. Der nächste BRICS-Gipfel könnte zeigen, wann diese nächste Phase beginnt. Seien Sie wachsam, wenn der Begriff Entdollarisierung plötzlich weltweit in aller Munde ist.