Jeffrey Epstein, JPMorgan & Netanjahu: Der unterschlagene Skandal?
Die jüngsten Enthüllungen rund um den Missbrauchs- und Finanzskandal um Jeffrey Epstein bringen nicht nur die Großbank JPMorgan Chase weiter in Bedrängnis, sondern werfen auch ein neues Licht auf politische Akteure wie Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. Eine erste Analyse des Berichts vom 20. Juni 2023 im St. Thomas Source zeigt auf, wie eng Epstein mit Führungspersönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft vernetzt war – insbesondere über seine Beziehung zur Großbank JPMorgan.
Benjamin Netanjahu hat es geschafft, den Jeffrey-Epstein-Skandal zu einem parteipolitischen Thema zu machen, indem er sich auf die Verbindungen seines Rivalen Ehud Barak zu Epstein konzentrierte. Aber warum hat ihn niemand zu seinen eigenen Verbindungen zu Epstein herausgefordert? Die USVI-Staatsanwaltschaft im Fall Epstein-JPM hatte Beweise dafür, dass Epstein der Bank persönlich, zusammen mit Barak und anderen, Zugang zu Netanjahu angeboten hatte.
Benjamin Netanjahu hat es geschafft, den Jeffrey-Epstein-Skandal zu einem parteipolitischen Thema zu machen, indem er sich auf die Epstein-Verbindungen seines Rivalen Ehud Barak konzentrierte, aber warum hat ihn niemand auf seine eigenen Epstein-Verbindungen angesprochen?
Die USVI-Staatsanwaltschaft im Fall Epstein-JPM hatte Beweise, dass Epstein…
— Whitney Webb (@_whitneywebb) April 18, 2025
Laut freigegebenen Gerichtsdokumenten soll Epstein JPMorgan direkten Zugang zu einflussreichen Persönlichkeiten angeboten haben – darunter auch den ehemaligen israelischen Premierminister Ehud Barak und Benjamin Netanjahu. Die US Virgin Islands Generalstaatsanwaltschaft, die die Klage gegen JPMorgan einreichte, enthüllte, dass Epstein der Bank „persönliche Einführungen“ zu Barak, Netanjahu und weiteren hochrangigen Personen versprach. Besonders brisant: Während Netanjahu öffentlich stets die Epstein-Verbindungen seines politischen Gegners Barak ins Zentrum rückt, blieb bislang vollkommen unbeachtet, welche Rolle er selbst in Epsteins Netzwerk gespielt haben könnte.
Ein weiterer Puzzlestein ergibt sich aus der Verbindung von Netanjahus Sohn Yair zu Brock Pierce, dem Mitbegründer der Kryptowährung Tether. Pierce war nicht nur Teil von Epsteins Umfeld, sondern arbeitete auch eng mit Howard Lutnick zusammen – Epsteins ehemaliger Nachbar und nun US-Handelsminister. Diese engen Verflechtungen zwischen politischer Macht, Finanzindustrie und digitaler Infrastruktur werfen Fragen auf, die bislang weder medial noch juristisch aufgearbeitet wurden.
Dass ausgerechnet Netanjahu politischen Nutzen aus dem Epstein-Skandal zieht, indem er Baraks Kontakte skandalisiert, ohne dass seine eigenen offengelegt werden, könnte Teil einer gezielten Ablenkungsstrategie sein. Zumal die vollständige Epstein-Liste mit Klarnamen der involvierten Personen von der US-Regierung weiterhin unter Verschluss gehalten wird. Dies wirft die Frage auf: Wird die Liste möglicherweise gerade deshalb zurückgehalten, weil auch Netanjahus Name darauf steht?
Die Tatsache, dass trotz wachsender Beweislast keine transparente Offenlegung erfolgt, nährt den Verdacht, dass politische Rücksichtnahmen – auch auf höchste Amtsträger – eine vollständige Aufklärung behindern. Ist das der Grund, warum die Epstein-Liste bis heute nicht veröffentlicht wurde?