Laut einem Bericht der Finanzmarktwelt , der sich auf das Wall Street Journal bezieht, wird Deutschlands Energiewende international zunehmend als abschreckendes Beispiel bewertet. Trotz ambitionierter Klimaziele – bis 2045 klimaneutral zu sein – offenbart die aktuelle Entwicklung Risse im System. Zwar trägt Deutschland nur rund 2 % zu den globalen CO₂-Emissionen bei, doch die ursprüngliche Idee, als Vorreiter andere Nationen zu inspirieren, scheint gescheitert.
Die Energiewende – gescheitert?
Im ersten Quartal 2024 sank der Anteil von Wind- und Solarenergie am Strommix trotz weiterem Infrastrukturausbau von 56 % auf 47 %. Ursache waren extreme Wetterbedingungen: Ein windarmer Februar und März sowie geringe Niederschläge reduzierten die Produktion von Wind- und Wasserkraft. Die Solarstromerzeugung galt zwar zu, konnte die Einbrüche aber nicht ausgleichen – ein klassisches „Dunkelflaute“-Problem, das die Abhängigkeit von flüchtigen Erneuerbaren unterstreicht.
Die geplante Antwort der künftigen Regierung unter Friedrich Merz: Erdgaskraftwerke als Brückentechnologie, kombiniert mit weiterem Ausbau der Erneuerbaren. Kritiker warnen jedoch vor hohen Kosten und Ineffizienzen durch doppelte Infrastruktur, die möglicherweise Subventionen erfordert. Die Kernenergie bleibt außen vor.
Fazit des Artikels: Deutschlands holpriger Weg zeigt, dass eine zu einseitige Fokussierung auf wetterabhängige Energieträger Risiken birgt – und damit kaum als Blaupause für große Volkswirtschaften wie die USA taugt. Die Energiewende bleibt ein Balanceakt zwischen Stabilität, Kosten und Klimazielen.