Hier mein Video zur Wahl

Er hat es geschafft. Irgendwie. Friedrich Merz ist Kanzler. Doch von einem Machtwort oder einem souveränen Durchmarsch konnte beim zweiten Wahlgang keine Rede mehr sein. Stattdessen: ein erbitterter Überlebenskampf – mit offenem Koalitionsbruch, linkem Tabubruch und einem grotesken Bündnis, das Adenauer, Strauß und Kohl posthum im Dreierlauf aus ihren Gräbern jagen dürfte.

Denn was auf den ersten Blick nach Stabilisierung wirkt, ist in Wahrheit ein weiteres Erdbeben: Merz hat sich seine Mehrheit nicht etwa durch Überzeugung geholt, sondern durch ein abgekartetes Spiel mit dem politischen Gegner – und zwar mit dem ehemaligen Klassenfeind. Für den zweiten Wahlgang paktierte die CDU ausgerechnet mit der umbenannten SED, heute firmierend unter dem Tarnnamen „Die Linke“.

Die Brandmauer wackelt – aber diesmal nach links””

Die berüchtigte Brandmauer, von der Parteistrategen sonst so gerne reden, existiert offenbar nur noch in eine Richtung. Während jeder Handshake mit der AfD als Sündenfall inszeniert wird, reicht Merz ganz selbstverständlich der Ex-Staatspartei die Hand. Der Unvereinbarkeitsbeschluss, über Jahrzehnte als Lackmus-Test bürgerlicher Haltung zelebriert, ist damit faktisch Geschichte – entsorgt, sobald es um Macht geht.

Dass die AfD dann auch noch der Geschäftsordnungsänderung zustimmte, die dem Bündnis die erneute Abstimmung am gleichen Tag ermöglichte, ist nur noch eine Fußnote der Absurdität an diesem Tag, der so reich an Absurditäten ist. Ausgerechnet die AfD rettete Merz so von dem Makel, dass er nur dank der Unterstützung der „Linken” doch noch am Tag der Ohrfeige im ersten Wahlgang eine zweite Chance bekam – und so doch noch ins Kanzleramt einzog, quasi durch die Hintertüre.

Denn klar ist: Der erste Wahlgang war ein gezielter Denkzettel. Ja eine gezielte Demütigung. Und die Zahlenspiele lügen nicht. 18 Stimmen fehlten – und sie fehlten nicht zufällig.

Rächte sich da die SPD für die „Asylwende“-Abstimmung mit der AfD vor der Wahl? Wurde Merz von seinen eigenen CDU-Reihen abgestraft, weil er mit dem Bruch der Schuldenbremse sein zentrales Wahlversprechen einkassierte? Oder war es beides?

Fest steht: Merz ist nicht gestärkt aus dieser Wahl hervorgegangen, sondern schwer beschädigt. Die Koalition aus CDU, CSU und SPD ist bereits bei der Geburt innerlich zerrissen – und das Parlament weiß es. Der angebliche Kanzler der Mitte regiert nun quasi mit Einstiegshilfe der SED-Erben und trotz massiver Abweichler in den eigenen Reihen. Wie soll da Vertrauen entstehen? Wie Stabilität?

Zumindest einen positiven Aspekt hat das heutige Theater: Mit positiver Herangehensweise kann man sagen, es war ein spätes Restzucken der Demokratie – ein Moment, in dem Abgeordnete den Mut hatten, gegen die verfassungswidrige Parteidisziplin aufzustehen. Aber das ist kein Trost – denn solange die Spielregeln strikt die einer Parteien-Herrschaft sind, wiegt das Versagen von Merz in deren Bändigung schwer.

Der Mann, der führen wollte – und verschwand””

Mindestens ebenso schwer wiegt ein anderer Punkt: Nach seiner Niederlage im ersten Wahlgang verschwand Merz aus der Öffentlichkeit. Kein Statement, kein Auftritt, kein Signal. Während der CDU-Chef in internen Runden um Schadensbegrenzung rang, herrschte draußen Sprachlosigkeit. Ein Anführer, der schweigt, wenn alles brennt – das Gegenteil von Führungsqualität.

Gerade nach einem solchen Schlag hätte ein souveräner Kandidat Verantwortung übernehmen müssen: klare Worte, klares Gesicht, klare Richtung. Stattdessen: ein Kanzlerkandidat im Sinkflug, der nur durch einen politischen Trick gerettet wurde.

Die Ironie: Die AfD hätte ihn leicht zu Fall bringen können””

Besonders grotesk: Die AfD hätte Merz die Kanzlerschaft mit einem simplen Trick madig machen können – und zwar durch ihre Unterstützung. Hätten mehrere AfD-Abgeordnete ihre Stimmen demonstrativ für Merz abgegeben, wäre er zwar formal gewählt worden, aber in der öffentlichen Wahrnehmung erledigt gewesen. Jeder Kommentator, jede Talkshow, jedes Leitmedium hätte getrommelt: „Mit den Stimmen der AfD ins Kanzleramt!“ – ein politisches Todesurteil im deutschen Meinungsklima.

Doch die AfD tat es nicht. Warum? Taktisches Kalkül? Genugtuung über das Durcheinander in der CDU? Oder war selbst ihr klar: Man lässt einen Mann, der schon taumelt, lieber auf seine eigenen Leute stürzen?

Und die Linke? Retterin wider Willen?””

Auch die Rolle der Linken wirft Fragen auf. Wäre die Abstimmung nicht sofort erneut angesetzt worden, hätte Merz mindestens einen weiteren Tag im politischen Fegefeuer verbracht. Die „Linke“ aber hat sofort bereitwillig ihre Unterstützung für Merz zugesichert – noch als die AfD umfiel und als der aktuelle Stand war, dass sie erst am morgigen Mittwoch einem zweiten Wahlgang zustimmen wird. Warum sprang die „Linke” Merz sofort zur Seite? War es taktisches Kalkül, um Merz intern zu beschädigen – ausgerechnet durch Wahlhilfe von ganz links und einen Verstoß gegen den Unvereinbarkeitsbeschluss mit der „Linken”, der in der CDU immer gültig ist – aber offenbar nicht mehr wirksam?

So oder so: Ohne die Zustimmung von AfD oder Linken wäre der zweite Wahlgang an diesem Tag schlicht nicht möglich gewesen. Dass ein CDU-Kanzler so an die Macht getragen wird, ist ein historisch einmaliger Vorgang – und ein Menetekel für alles, was da kommt.

Noch nie stand ein Kanzler auf einem Fundament, das so brüchig, so widersprüchlich und so durchsichtig konstruiert war.

Ein Kanzler ist gewählt – aber kein Kanzler der Stärke. Friedrich Merz betritt das Amt als Getriebener, nicht als Gestalter. Seine größte Leistung bisher? Dass er noch steht. Für alles andere wird ihm diese Koalition wenig Luft lassen.

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Von Veritatis

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