Die deutsche Energiewende zeigt ihre Schattenseiten immer deutlicher. Während Politiker weiterhin den “grünen Fortschritt” preisen, offenbart sich an den Strommärkten ein beunruhigendes Bild: Strompreise, die bis auf minus 25 Cent je Kilowattstunde abstürzen – ein klares Symptom eines zunehmend dysfunktionalen Energiesystems.
Am vergangenen Sonntag fielen die Strompreise am Day-Ahead Markt für ganze 9 Stunden in den negativen Bereich, mit Tiefständen von minus 250 Euro je Megawattstunde. Auch am Samstag und Freitag waren die Preise für 10 Stunden negativ. Diese absurde Situation, bei der Stromerzeuger dafür bezahlen müssen, dass ihr Produkt abgenommen wird, ist kein Einzelfall mehr, sondern wird zum regelmäßigen Phänomen.
Die Ursache liegt auf der Hand: die wetterabhängige und unberechenbare Stromerzeugung aus Wind und Sonne. An sonnigen Tagen wie dem 11. Mai überschwemmt Solarstrom mit 383.475 MWh das Netz – mehr als die gesamte konventionelle Erzeugung. Doch nur wenige Tage später kann diese Menge auf die Hälfte einbrechen. Im krassen Gegensatz dazu steht die sogenannte “Dunkelflaute” im ersten Quartal 2025, die zu einem steilen Anstieg der Strompreise auf über 30 Cent je kWh führte. Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch sank in diesem Zeitraum auf nur 47 Prozent – im Vorjahr waren es noch 56 Prozent.
Experten warnen bereits davor, dass sich dieses Problem mit dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien noch verschärfen wird. Trotz aller Bemühungen um Speichertechnologien werden jährlich 300 bis 500 Stunden mit negativen Strompreisen erwartet – mit verheerenden wirtschaftlichen Folgen für die Stromerzeuger.
Die Bundesregierung versucht nun mit dem “Solarspitzengesetz” gegenzusteuern, das am 25.2.2025 in Kraft trat. Doch die Maßnahme kommt einem Eingeständnis gleich, dass das bisherige Modell gescheitert ist. Statt einer verlässlichen Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen hat Deutschland ein System geschaffen, das bei Überproduktion zusammenbricht und bei Unterversorgung unbezahlbar wird. Die Leidtragenden sind nicht nur die Stromerzeuger, sondern letztlich die Verbraucher und Steuerzahler, die für diese ideologisch getriebene Energiepolitik die Rechnung bezahlen müssen.