Würde US-Präsident Donald Trump allein seiner persönlichen Präferenz folgen, werden die USA in Zukunft mehr mit den Russen als mit den Ukrainern zusammenarbeiten. Doch die Präferenz des Präsidenten ist an dieser Stelle nicht die seiner Landsleute. Da ihre Gunst und Zustimmung ihm jedoch wichtig ist, wird Donald Trump gegenüber der Ukraine eine Politik verfolgen, die entgegengesetzt zu seinen persönlichen Präferenzen ist.

Dass das plötzlich erwachte Wohlwollen des Präsidenten gegenüber der Ukraine diese kurzfristig mit neuen US-Waffen überschwemmen wird, ist nicht zu erwarten. Es wird deshalb keine neuen großen Hilfspakete in Form von Zuschüssen oder Waffen für die Ukraine geben. Stattdessen muss damit gerechnet werden dass sich die USA aus dem Krieg weiter zurückziehen werden. Damit ist zunächst gemeint, dass sich die Vereinigten Staaten auf diplomatischer Ebene nicht weiter aktiv um eine schnelle Beendigung des Konflikts bemühen werden.

Offen ist noch, ob die nachrichtendienstliche Unterstützung der Ukraine ihre Fortsetzung finden wird. Als Donald Trump diese der Ukraine im März vorenthalten hat, um Kiew stärker unter Druck zu setzen, bedeutete dies an der Frontlinie mehr tote und verletzte ukrainische Soldaten, denn die ukrainische Armeeführung war schlechter auf die russischen Angriffe vorbereitet, weil sie diese später kommen sah.

Zwei zentrale Fragen mit positiven wie negativen Konsequenzen für Russland oder die Ukraine

Im Raum stehen nun zwei wichtige Fragen. Die Erste ist, ob die europäischen Verbündeten oder die Ukraine selbst in den USA weiterhin Waffen kaufen dürfen, die anschließend im Krieg eingesetzt werden können. Die europäischen Verbündeten der Ukraine werden diesen Gedanken nicht mögen. Für sie wäre es sinnvoller, mit europäischem Geld in Europa Waffen für die Ukraine zu kaufen, da dies in hier und nicht in den USA Arbeitsplätze sichern bzw. schaffen würde.

Allerdings drängt im Krieg immer die Zeit und die europäischen Waffenproduzenten werden eine gewisse Zeit benötigen, bis sie ihre Kapazitäten ausgebaut haben. Für die Ukraine wäre es deshalb gewiss von Vorteil, wenn in dieser Aufbauphase auch weiterhin Waffen aus amerikanischer Produktion zur Verfügung stehen würden.

Die zweite Frage betrifft die Normalisierung der Beziehungen zu Russland und die vom Kreml vehement geforderte Aufhebung der Sanktionen. Es ist an dieser Stelle naheliegend, dass die Ukraine den wirtschaftlichen Druck auf Russland aufrechterhalten möchte, während die russische Seite auf eine schnelle Lockerung bzw. Aufhebung der Sanktionen dringt.

Wie sich die Donald Trump und die USA in diesen beiden Fragen positionieren werden, ist noch offen. Unzweifelhaft ist jedoch, dass die Auswirkungen für beide Seiten gravierend sein werden. Aktuell mehren sich die Anzeichen dafür, dass sich die Dinge für die Ukraine positiv entwickeln könnten. Das kürzlich zwischen den USA und der Ukraine geschlossene Rohstoffabkommen ist einer dieser Gründe.

 





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Von Veritatis

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