Aktuell schwappt eine neue Welle des Antisemitismus über Europa. Extremistische Einwanderer, die dem Islamismus anhängen, geben linksextremen Sympathisanten sowie echten Nationalsozialisten die Hand. Sie alle verbindet eine so einfache wie primitive Botschaft: Juden wären an allem schuld. Es ist mir ein persönliches Anliegen, zu erklären, weshalb ich bei diesem Spiel nie mitgespielt habe und dies auch niemals tun werde. Und: Ordentlicher Journalismus orientiert sich an Tatsachen und nicht daran, was das Publikum hören möchte.

Ein sehr persönlicher Kommentar von Florian Machl

Es gibt gewisse Allgemeinplätze, die in manchen Gemeinschaften, „Szenen“ oder wie auch immer man diese Gruppierungen benennen will, stark identitätsstiftend wirken. Ein zentrales Motiv ist, dass es eine Weltverschwörung der Juden gibt, an welcher im Prinzip jeder Jude beteiligt ist. Juden steuern die gesamte Welt, hätten nur Verachtung für andere Religionen und stünden hinter der Zwietracht unter den Menschen und allen Kriegen – an denen sie auch noch viel Geld verdienen. Klingt das nach einer möglichen Realität oder nach einem naiven Kindermärchen?

Ich bin in einem Österreich aufgewachsen, wo subtiler Hass gegen Juden seit dem Mittelalter Programm ist – und das wird sich bis heute nicht geändert haben. Der Jude sei an allem schuld, und so mancher Zeitgenosse raunt unter vorgehaltener Hand, Hitler habe schon recht gehabt und sein Werk leider nicht beendet. Man möge doch die KZs wieder aufsperren. Ich spreche nicht von Hörensagen, all diese und noch andere Aussagen habe ich vielfach persönlich gehört.

Wer meinen öffentlichen Äußerungen schon länger folgt, der weiß auch, dass ich immer ein politischer Mensch war und ich im Laufe der Jahre auch mit vielen Sozialisten, ÖVPlern und auch Grünen bekannt war. „Befreundet“ zu sagen, wäre übertrieben. Tatsächlich begegnete ich schon vor dreißig Jahren dem meisten Judenhass aus den Reihen der SPÖ. Das ist meine persönliche Einschätzung und Lebenserfahrung, diese zu äußern, steht mir zu. Ich habe lange Zeit nicht verstanden, wie das sein kann, dass eine „linke“ politische Bewegung stets öffentlich so tut, als wäre „ewiges Gedenken“ und der „Kampf gegen Rechts“ so wichtig – obwohl einige Gruppen intern eine ganz andere Meinung vertreten und auch durch Schulungen weitervermitteln.

Speziell jene, die das „Niemals vergessen“ und „Niemals wieder“ so gerne in den Mund nehmen, wünschen den lebenden Juden dieser Welt nichts Gutes. Vielmehr handelt es sich bei all der angeblichen Israel-Liebe in der Mainstream-Politik um einen billigen Trick zur Umverteilung von Steuergeld in die eigenen Taschen. Bei Gedenktagen heucheln und Kerzen anzünden, aber wenn die Kameras ausgeschaltet sind, “Israelkritik üben”.

Der Hintergrund ist, dass die Fatah, die größte Fraktion innerhalb der PLO, der ehemaligen Terrororganisation des Palästina-Gründers Arafat, Vollmitglied in der Sozialistischen Internationale ist. Einige weitere Fraktionen sind beratende Mitglieder. Wer sich mit der Geschichte des Linksextremismus beschäftigt, wird unter anderem feststellen, dass die Terroristen der RAF gemeinsam mit islamistischen Entführern, Mördern und Terroristen trainierten. All das ist kein Zufall.

Angeblich wäre der Kampf der „unterdrückten Palästinenser“ gegen die „bösen Juden“ edel und gut. Er ist es nicht und dafür gibt es hunderte Argumente. Ein angeblich vor 100 Jahren erlittenes Unrecht hinsichtlich dem Landbesitz rechtfertigt nicht endlosen Mord und Terror. Da müssten sich alle Länder dieser Erde aus demselben Grund gegenseitig bekriegen und töten. Speziell Deutschland und Österreich mussten viele Gebiete abtreten, große Teile der Bevölkerung wurden vernichtet oder vertrieben. Mit dem Argument des „gerechten Krieges“ in Palästina müssten auch wir endlosen Krieg führen – wir tun es nicht.

Durch subtile Manipulation, speziell in der Wahl von Bildern, Titeln und Untertiteln, verändern von Sozialisten und anderen Linken durchsetzte öffentlich-rechtliche Medien die öffentliche Meinung seit Jahrzehnten. Israel wird als Unrechtsstaat gebrandmarkt. Viele Menschen glauben durch diese ständige Wiederholung, sie wüssten perfekt und umfassend über den Nahost-Konflikt Bescheid. Sie wissen nichts – sie kennen nur eine Seite, die linke Seite.

Ich könnte hier ein Buch schreiben, um all die permanente Manipulation offenzulegen. Ein winziges Detail: der „ORF“ zitiert beispielsweise nahezu immer die Zeitung „Haaretz“ aus Israel, um so zu tun, als gäbe es dort viel Kritik an der israelischen Regierung. Tatsächlich ist diese Zeitung gleichbedeutend mit dem „Standard“ in Österreich, sie verbreitet linke Hetze und Selbsthass. Linke in Israel sind noch verkommener als bei uns, denn ihre Agitation gegen das Eigene ist dort unmittelbar lebensgefährlich. Immer wieder werden Autoren zitiert, welche die israelische Regierung kritisieren. Sieht man sich an, woher sie kommen, sind es häufig Kommunisten oder andere Verfechter totalitärer Regierungsformen und der Auslöschung des selbst denkenden Individuums.

Die sozialistischen Lügen über Juden und Israel sind von höchster propagandistischer Qualität – denn niemals dürfen diese Menschen offen das Existenzrecht Israels und damit der noch lebenden Juden attackieren. Sie müssen dies stets verborgen machen, codiert, hinterrücks. Wer lernen will, wie Propaganda auf höchstem Niveau funktioniert, sollte sich die Zeit nehmen, und die Schlagzeilen eines Jahres über Israel und den Nahen Osten lesen. Diese Kreise haben es auch geschafft, die Unwahrheit in die Welt zu setzen, dass Juden quasi „unnatürlich“ nach dem zweiten Weltkrieg in Israel angesiedelt wurden. Dabei könnte und müsste es jeder besser wissen, der im Besitz einer Bibel ist, welche die Geschichte der Juden über die Jahrtausende beschreibt.

Sie werden in Mainstream-Berichten feststellen, dass Israel stets nur arme Frauen und Kinder attackiert – dass der Auslöser ausnahmslos immer ein Mordanschlag durch Islamisten war, steht vielleicht im fünften Absatz. Israel bombardiert stets „Palästinensergebiete“ in den Überschriften – dass es sich um Gegenschläge nach Raketenangriffen handelt, erfahren Sie später im Kleingedruckten. Es ist ein steter Tropfen des Hasses, der aus den Schreibstuben der Systemmedien kommt, es ist widerwärtigstes Gift. Und nein, Sie sind dagegen nicht resistent. Es ist die andauernde Wiederholung in allen Kanälen.

Sie waren vielleicht in der Corona-Zeit resistent, weil es um Ihr eigenes Leben ging. Doch die meisten Medienkonsumenten versagten bereits völlig, als es um den Ukraine-Russland-Krieg ging, sie plapperten die Mär des bösen, geisteskranken Putin nach. Ähnlich war es lange Zeit bei Donald Trump, selbst heute glauben manche noch den Massenmedien, dass es sich bei ihm um einen dummen Menschen und einen Irren handelt. Was wissen Sie über Atomkraft? Dass sie schrecklich böse und gefährlich ist, nicht? Woher wissen Sie das? Haben Sie je eine wissenschaftlich fundierte Gegenmeinung gehört? Ja, Sie alle sind anfällig für Medienpropaganda. Wir alle. Jeder. Täglich. Wir müssen von Zeit zu Zeit wachgerüttelt werden und wir sollten das zulassen.

Darum kann man es niemandem im Westen wirklich verdenken, dass er Meinungen wie „Die Juden haben den Palästinensern das Land gestohlen“ oder „Palästinenser werden im Gazastreifen unterdrückt“ für wahr hält. Dass es Lügen sein könnten – kaum jemand ahnt es, denn gerne stellt man sich auf die Seite der vermeintlich schwächeren, gemobbten und unterdrückten. Und nachdem die Massenmedien andauernd Propaganda-Bilder von armen Kindern mit großen, schönen Augen veröffentlichen, kommt auch noch die moralische Komponente hinzu. Aber, es geht doch um die Kinder. Man muss doch …

Wissen Sie, was man muss: selbst denken. Hinterfragen. Sich aus verschiedenen Quellen informieren. Und nochmal: selbst denken. Es wäre einfach, sollte man meinen – doch das ist es nicht. Bleiben wir im kleinen Österreich: Halten alle Österreicher Frauen und Kinder im Keller und vergewaltigen sie regelmäßig? Natürlich nicht. Trotzdem ist dies ein Stereotyp im Ausland, das sich aufgrund der Fälle „Fritzl“ und „Priklopil“ gebildet hat.

Es ist richtig, es mag einige verkommene, kriminelle und bösartige Juden geben. Doch weshalb sollte ihr Anteil in ihrer Ethnie größer sein, als irgendwo sonst? Es heißt oft, Juden würden alle Bankgeschäfte der Welt kontrollieren und alle Kriege finanzieren. Wirklich „die Juden“? Oder sind Einzelne beteiligt, die den Hals nicht voll bekommen können – ohne dass es etwas mit ihrer Herkunft und Religion zu tun hat?

Drei Beispiele für nachweislich kriminelle Banker aus Österreich: Helmut Elsner hat beim BAWAG-Skandal zu einem Schaden von 1,5 Milliarden Euro beigetragen, Wolfgang Kulterer bei der Hypo Alpe Adria wird eine Teilschuld an einem Schaden von 10 Milliarden Euro angelastet, Martin Pucher hat bei der Commerzialbank Mattersburg einen Schaden von 500 Mio. Euro mit verursacht. All diese Personen sind römisch-katholisch sozialisiert und keine Juden. Lässt sich daraus ableiten, dass alle römisch-katholischen Menschen Finanzkriminelle sind? Oder hat Religion und Herkunft damit nichts, aber auch gar nichts zu tun?

Natürlich sind Figuren wie George Soros ein massives Problem für die Menschheit. Doch hat das etwas mit dem Judentum zu tun? Soros hat in Israel selbst mehr Feinde als Freunde. Die Doppelmoral eines Michel Friedmann bringt bei vielen Menschen die Magensäfte zum Kochen. Aber darf man deshalb sagen, alle Juden wären so? Sind denn alle Österreicher wie Herr Nehammer? Oder, schlimmer, wie Herr Kogler? Bevor man solche Vorurteile ausstößt, sollte man vielleicht einmal überlegen, wie treffsicher und realistisch sie sind.

Ja, das Bild vom bösen Juden, der die Welt kontrolliert, ist antisemitisch. Daran gibt es nichts zu rütteln. Und es ist dumm und primitiv. Wer glaubt, dass alle Einwohner Israels schwerreiche Bankiers sind, ist schlichtweg ein einfältiger Mensch. Während der Coronazeit kam bei Vielen ein Moment des Erwachens, denn gerade Israels Juden wurden zur Spritze gedrängt wie kaum ein anderes Volk. Wer also auch hinter Covid-19 die jüdische Weltverschwörung sah, musste innehalten. Das passt nicht.

Weil ich über viele Jahre hinweg die Position der Juden und Israels verteidige (hier ein Artikel aus 2015), werde ich immer wieder beschimpft. Dumme Menschen beschuldigen Andersdenkende gerne, dass man „vom Feind finanziert“ werde. Das zeigt aber nur, in welchen Kategorien diese Menschen denken – alles dreht sich ums Geld, nichts um die Wahrheit. Wer geistig wendig ist, lässt andere Meinungen zu und verharrt nicht in der ewigen Starre seiner Vorurteile.

Wer am Antisemitismus, also am Hass auf Juden und Israel beharrt, ohne sich die andere Seite anzuhören, verbrüdert sich mit mörderischen Islamisten, nicht minder gewaltbereiten Linksextremen und den durchaus stellenweise existierenden Keller-Nazis. Mit keiner dieser Gruppe möchte ich Überschneidungen haben – sie alle sind auf einem Irrweg, der nichts Gutes bringt. Wer glaubt, über den Nahost-Konflikt „alles zu wissen“ und „die Schuldigen genau zu kennen“, sollte in sich gehen und gut überlegen, ob er der Freund und Kampfgefährte von solchen Menschen sein möchte. Ich möchte das nicht.

Ich habe kein Problem damit, Journalismus zu betreiben, der aneckt. Ob ich hier beim System, beim Staat, beim Bundespräsidenten oder bei Teilen der Leserschaft anecke, ist mir völlig egal. Ordentlicher Journalismus orientiert sich niemals daran, was die Leser gerne hören möchten. Wenn dies das einzige Ziel eines Mediums ist, dann ist es korrumpiert und verkommen wie der Mainstream. Das Wichtigste für einen Journalisten ist die Suche nach der Wahrheit und eine tatsachengetreue Berichterstattung – egal, ob es der Obrigkeit oder dem Publikum gefällt. Wenn Sie damit nicht leben können, sind Sie bei Report24 vielleicht falsch. Ansonsten lade ich Sie zu derselben geistigen Wendigkeit ein, welche Sie auch bei anderen Themen vielleicht zu schätzen wissen. Dieses Programm ist garantiert.



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Von Veritatis

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