US-Außenminister Rubio fordert eine erneute Intervention in Haiti, diesmal unter Einsatz der OAS: Bei einer Haushaltsanhörung vor dem Senat am 20. Mai 2025 in Washington forderte die US-Regierung durch ihren Außenminister Marco Rubio die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) auf, eine weitere multinationale Militärmission auszuhecken, was für uns verheerende und katastrophale Auswirkungen haben würde. Von Marie Laurette Numa.

Diese Initiative wird unter dem unglaubwürdigen Vorwand, auf die wachsende Sicherheits- und humanitäre Krise in Haiti reagieren zu wollen, zweifelsohne einige schamlose, unglaubwürdige und politisch verlogene Mitglieder dieser dubiosen Organisation zusammenbringen.

Muss man Rubio, den kleinen kubanischen Gusano[1] im Dienste von Donald Trump, daran erinnern, dass der US-Imperialismus für die Krise in Haiti die Verantwortung trägt?

Alles, was im Land geschieht, ist das Ergebnis der destabilisierenden Politik des US-Imperialismus in Haiti, der seit über einem Jahrhundert einen gnadenlosen Krieg gegen das haitianische Volk führt, um seine diktatorische Herrschaft über den haitianischen Staat zu stärken.

Es ist klar, dass die großen Manöver von einst und die von der täglichen Realität des Landes verschleierten Mythen dank Rubios Beschreibung vor der OAS nun ausgeräumt sind: „Bewaffnete Banden kontrollieren weite Teile des Großraums Port-au-Prince. Sie blockieren die Nationalstraßen, behindern den Transport humanitärer Hilfe und verschärfen die ohnehin kritische Gesundheitslage.”

Rubio hat das gut beschrieben, aber er hat einfach vergessen hinzuzufügen, dass die Geschichte des Bandenwesens in Haiti ein Produkt aus dem US-amerikanischen Labor ist. Zum ersten Mal scheint es, dass diese bewaffneten Gruppen nicht wie üblich unter der Kontrolle der CIA stehen. Und das ist es wohl, was Uncle Sam in Panik versetzt und ihn dazu zwingt, die x-te Runde der militärischen Interventionen zu starten.

Der Imperialismus hat in Haiti bereits alle seine Karten unter dem Deckmantel der Vereinten Nationen ausgespielt. Ihre Mission zur Stabilisierung Haitis (Minustah) haben die UN am 15. Oktober 2017 mit dem Ergebnis beendet, dass Haiti erniedrigt wurde und der Imperialismus durch die Vernichtung des Landes Ruhm und Sieg davontrug. Um sich ihrer erfüllten Mission zu versichern, wurde die Minustah folgerichtig durch die Mission der Vereinten Nationen zur Unterstützung der Justiz (Minujusth) ersetzt, die wiederum durch das Integrierte Büro der Vereinten Nationen in Haiti (Binuh) abgelöst wurde, das derzeit in Haiti aktiv ist.

Diese Maßnahmen haben das Land zerstört, wobei die UNO weitgehend für die vollständige Zerstörung aller Institutionen des Landes verantwortlich ist. Der Imperialismus bedient sich mal hier, mal da, er benutzte die UNO und die Caricom (Caribbean Community and Common Market) und versucht nun auch, die OAS anzuwerben, um seine schmutzige Arbeit fortzusetzen.

Rubio erkannte die Rolle Kenias bei der Führung der von den UN autorisierten multinationalen Unterstützungsmission (MSS) an, räumte jedoch ein, dass diese Intervention allein nicht ausreichen werde, um der weit verbreiteten Unsicherheit ein Ende zu setzen: „Diese Mission allein wird das Problem nicht lösen. Ich hoffe, dass wir beispielsweise eine führende Rolle dabei spielen können, Organisationen wie die OAS, zu der wir schließlich einen bedeutenden Beitrag leisten, dazu zu ermutigen, aktiv zu werden.”

In seinem Plädoyer für eine erneute Intervention in Haiti, diesmal unter Einsatz eines weiteren Instruments des US-Imperialismus, der OAS, sagte Rubio vor dem Senatsausschuss für auswärtige Beziehungen: „Wozu haben wir eine Organisation Amerikanischer Staaten, wenn sie nicht in der Lage ist, kollektiv auf eine schwere Katastrophe auf unserem Kontinent zu reagieren?“

Er fuhr fort: „Wir müssen einige unserer derzeitigen Mitglieder ermutigen, aktiv zu werden. Denn man sollte doch meinen, dass einer der Gründe für die Existenz der OAS darin besteht, eine Krise wie die in Haiti zu bewältigen … Wenn es eine regionale Krise gibt, von der man annehmen könnte, dass eine Organisation eingreifen und Kapazitäten oder eine Gruppe von Ländern mobilisieren könnte, die gemeinsam einen Beitrag zur Lösung der Krise leisten, dann wäre das die OAS.”

Rubio schlug sogar vor, dass „die OAS eine militärische Intervention in Haiti durchführen könnte, ähnlich wie 1965, als sie eine von Brasilien geführte Friedensmission entsandte, um auf einen Bürgerkrieg in der Dominikanischen Republik zu reagieren“. Er fügte außerdem hinzu: „Wir brauchen die Unterstützung anderer Partner in der Region, die von dem, was dort passiert, genauso oder sogar noch stärker betroffen sind.“

Rubio wagte nicht, es klar zu sagen, aber er spielte darauf an, dass auch er sich den Wünschen des Reaktionärs Luis Abinader[2] nach einer Präsenz der dominikanische Armee in Haiti gerne angeschlossen hätte: „Wir erleben gerade eine Katastrophe in Haiti und suchen nach einer alternativen Strategie, weil die aktuelle Strategie nicht funktioniert und Haiti sich sehr schnell in die falsche Richtung bewegt“, so Rubio.

Rubios Rhetorik ist nur ein Deckmantel für den US-Imperialismus, der in Wirklichkeit eine noch aggressivere Politik gegen das haitianische Volk verfolgt.

Unsere Antwort auf diese Bedrohung ist folgende: Die Richtung, die Haiti heute eingeschlagen hat, ist die vom US-Imperialismus gewollte. Haiti hat sein Schicksal nicht selbst gewählt. Die grausame und kriminelle Politik, die der Imperialismus in Haiti durchsetzt, wird nicht ungestraft bleiben. Die Mehrheit des haitianischen Volkes wird eines Tages erreichen, dass Haiti zum Grab des imperialistischen und kapitalistischen Systems wird, so wie es das Grab des Sklavensystems war.

Wir hoffen, dass die bewussten und konsequenten Anführer des Kontinents den amerikanischen Reaktionären nicht auf diesem Weg folgen werden.

Der Imperialismus versucht nur, seine Verantwortung zu kaschieren, denn es waren die westlichen Mächte, in diesem Fall die USA, Frankreich und Kanada, die Haiti zum ärmsten Land der Hemisphäre gemacht haben.

Haiti ist das Opfer von mehr als einem Jahrhundert Verbrechen dieses imperialistischen Triumvirats.

Übersetzung: Elinor Winter, Amerika21

Titelbild: Shutterstock / Millenius



Source link

Von Veritatis

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert