Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock steht vor einer symbolträchtigen Berufung: Heute soll die Grünen-Politikerin zur Präsidentin der UN-Generalversammlung gewählt werden – ohne Gegenkandidatur. Während Befürworter von einem diplomatischen Coup sprechen, sehen Kritiker darin einen Abgesang auf ihre polarisierende Amtszeit.

Das prestigeträchtige UN-Amt gilt als protokollarisch, doch die Debatte um Baerbock entzündet sich an ihrer Bilanz als Außenministerin. Unter ihrer Führung habe Deutschland international an Einfluss verloren, heißt es. Ihre oft moralisierende „feministische Außenpolitik“ stieß auf Widerstand, insbesondere bei Staaten wie Russland, die sie als „eklatant voreingenommen“ kritisierten. Ironischerweise kündigte Baerbock nun an, in ihrer neuen Rolle „diplomatischer“ agieren zu wollen – ein Zugeständnis, das ihre bisherige Strategie in Frage stellt.

Eigentlich war mit Helga Schmid eine konsensfähigere Kandidatin im Gespräch, die sogar Moskau akzeptiert hätte. Stattdessen setzt Berlin auf Baerbock, deren konfrontativer Kurs die Beziehungen zu Russland verschärfte. Die geplante Wahl per Akklamation könnte zur Blamage werden: Russland hat bereits angedeutet, eine geheime Abstimmung zu fordern – ein Affront, der die Zeremonie zum diplomatischen Eklat machen könnte.

Baerbocks angekündigte Schwerpunkte – Klima, Genderfragen, Nachhaltigkeit – spiegeln grüne Kernthemen, wirken aber angesichts akuter globaler Krisen wie Kriege oder Hungersnöte realitätsfern. Ihr Versprechen, „allen 193 Staaten“ zu dienen, kollidiert mit ihrer Vergangenheit, in der sie oft in „gut“ und „böse“ unterteilte. Ob sie als UN-Präsidentin zur neutralen Vermittlerin wird, bleibt fraglich.

Hinter der Kandidatur steht ein klares Kalkül: Deutschland peilt einen UN-Sicherheitsratssitz 2027/28 an. Doch die Wahl Baerbocks könnte kontraproduktiv wirken. Eine Ministerin, deren Politik internationale Gräben vertiefte, soll nun Vertrauen für deutsche Ambitionen schaffen? Die UN, ohnehin mit Legitimitätskrisen kämpfend, riskiert mit dieser Personalie weitere Glaubwürdigkeitsverluste. Die heutige Abstimmung wird zeigen, ob die Weltgemeinschaft Baerbocks grünen Kurs goutiert – oder ihn als Fehlanzeige abstraft.





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Von Veritatis

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