Die Schlagzeile in der Daily Mail vom gestrigen Tag, sie hat uns aufgeschreckt:

Daily Mail

Ein neues Virus soll „entdeckt“ worden sein, eines, das unter Fledermäusen virulent sein soll [was nicht belegt ist], eines, das kurz davor stehen soll, Menschen infizieren zu können, eine Mutation vom ACE-2-Rezeptor entfernt, wie der im Text zitierte Michael Letko sagt, Virologe an der State University of Washington.

Letko ist einer der Namen, die uns Gänsehaut verursachen, vornehmlich wegen der Gesellschaft, in der er sich bewegt. Letko und Ralph Baric, das sind zwei, die zusammenarbeiten, wenn es um Viren geht, um HKU5-CoV-2 im vorliegenden Fall.

Ralph Baric von der University of North Carolina in Chapel Hill ist nicht nur ein begeisterter Gain-of-Function Researcher, er hat auch eine – wie sagt man es am besten?: eine sehr undurchsichtige Rolle im Entstehungsprozess von SARS-CoV-2 gespielt.

Indes, damit die Öffentlichkeit nicht zu viel von dem erfährt, was Baric und Konsorten in North Carolina so treiben, verhindert die University of North Carolina bislang jede Auskunft im Rahmen einer Freedom of Information Act Anfrage.

Man wird wissen warum.

Zuletzt haben Baric und Ketko gemeinsam die Vielfalt der Merbecoviren, zu denen wir gleich noch kommen werden, studiert und klassifiziert, vermutlich um die aussichtsreichen Human-Infektionskandidaten von den aussichtslosen Losern zu trennen.

Und es ist wohl in Zusammenhang mit diesem Preprint, der übrigens aus dem August 2024 stammt, dass sie darauf aufmerksam geworden sind, dass HKU5-CoV-2 das Potential entwickeln könnte, um menschliche ACE-2 Rezeptoren als Eingangstor zu menschlichen Zellen zu nutzen und eine neue „Pandemie“ auszulösen.

Und ihre entsprechenden Befürchtungen teilen sie nun, knapp ein Jahr später und zu einem Zeitpunkt, zu dem sich kaum jemand mehr gegen SARS-CoV-2 mit Nebenwirkungsgarantie spritzen lassen will, der Daily Mail mit, die die auf die Generierung von Hysterie gerichtete Schlagzeile oben daraus gemacht hat.

Indes, weder ist HKU5-CoV-2 ein Coronavirus, das neu aufgetaucht ist, es findet sich schon seit Jahren in den entsprechenden Katakomben des – na, raten Sie – Richtig: Wuhan Institute of Virology, auch die von Letko in Aussicht gestellte Fähigkeit des Virus, über ACE-2 menschliche Zellen zu befallen, es gibt sie längst.

Sie wurde, wie es der Zufall so will, so wie beim letzten Mal, als das Team von Baric und Zhengli Shi sich die Bäll über tausende Kilometer zugespielt zu haben, dem Virus in Wuhan bereits anhybridisiert:

Zhengli Shi, schon für SARS-CoV-2 verantwortlich ist nun mit HKU5-CoV-2 unterwegs.

CoV = Coronavirus;
HKU5 = Fledermaus-Coronavirus HKU5, ein umhüllter einzelsträngiger Coronavirus, der eng, sehr eng mit MERS verwandt ist (zu MERS unten mehr).

Bislang ist kein Fall bekannt, in dem HKU5-Cov-2 von Fledermäusen über einen notwendigen Zwischenwirt auf Menschen übertragen wurde. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. In Wuhan arbeiten sie daran, wie dieser Beitrag, der vor wenigen Wochen in Cell veröffentlicht wurde, zeigt:

Merbecoviren, von denen im Titel dieses neuerlichen Belegs für die verantwortungslose „Forschung“, die von Leuten durchgeführt wird, die sich und ihre Kompetenzen weit zu überschätzen scheinen, die Rede ist, sind Beta-Coronaviren, deren bekanntester Vertreter MERS (dazu wie gesagt unten mehr) ist. Was Zhengli Shi und ihr Team dieses Mal getan haben, ist den MERS-ähnlichen bislang nur Fledermäuse infizierenden HKU5-CoV-2 Virus zu isolieren und in Zellkulturen aus menschlichem Gewebe ein wenig zu pushen, ihn zu züchten, ihn in die Lage zu versetzen, menschliches Gewebe zu infizieren. Ein erfolgreiches Unterfangen, das in einer schnellen Replikation von BtHKU5-CoV-2-023, wie das Laborgeschöpft nun heißt, resultiert ist:

„As the respiratory and enteric track is the primary target organ for human CoVs for infection, we tested the ability of BtHKU5-CoV-2-023 to propagate in human respiratory and enteric organoids. The virus replicated in these organoids, with viral loads increasing by 1.5 to 2 log units, suggesting that BtHUK5-Cov-2-023 has the potential to propagate in the human respiratory and enteric track.“

Wir wissen nun durch die herausragende Forschung aus Wuhan, dass es ein MERS-verwandtes Fledermaus-Virus (BtHUK5-CoV-2) gibt, das verspricht, dieselbe Mortalität zu erreichen, die MERS, wenn es von Kamelen oder Eseln übertragen wird, erreicht. Wir wissen, dass es für dieses Merbecovirus – BtHKU5-CoV-2 – bislang keinen einzigen Beleg gibt, dass es von Fledermäusen überhaupt über einen Zwischenwirt auf Menschen übertragen werden kann. Aber wir wissen, dass BtHKU5-CoV-2-023 ein tödlicher Virenstamm im Wuhan Institute of Virology gezüchtet wurde, um zu zeigen, dass dann, wenn HKU5-CoV-2 von Fledermäusen auf Menschen übertragen wird, wofür es bislang keinen Beleg gibt, HKU5-CoV-2 sich in den Schleimhäuten von Atemwegen einnisten und über ACE2, also genau, wie diese bei SARS-CoV-2 der Fall war, an menschliche Zelle anbinden und sich fortan replizieren kann.


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Vielleicht ist HKU5-CoV-2 nicht nur in der Lage, sich zu replizieren, sondern auch in der Lage, dies in ausreichender Menge zu tun, um eine Mensch-zu-Mensch Übertragung zu ermöglichen. Wir wissen nun also – so schreiben die Autoren um Zhengli Shi – dass „es bei Fledermäusen eine eigene Linie von HKU5-CoVs gibt, die das menschliche ACE2 effizient nutzen, und [das] unterstreicht ihr potenzielles zoonotisches Risiko“ (unsere Übersetzung).

Um es noch einmal zu sagen: Ob die „eigene Linie von HKU5-CoV-2 von Fledermäusen auf Menschen übertragen werden kann, ist unbekannt. Ob das Virus, falls es übertragen werden kann, in der Lage ist, sich so erfolgreich einzunisten, dass sein Wirt an einer MERS-ähnlichen Erkrankung leidet und genügend Kopien von HKU5-CoV-2 erstellt, um andere anzustecken, das wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass in Wuhan, im dortigen Wuhan Institute of Virology mit BtHKU5-CoV-2 ein Stamm des Virus isoliert, hybridisiert, verbessert und vermehrt wurde, der in der Lage ist, Menschen zu infizieren, in der Lage ist, dies wohl recht erfolgreich zu tun, wenn er unter Menschen zirkulieren kann.

Aber natürlich haben die Leute in Wuhan aus der letzten Pleite, als ihnen SARS-CoV-2 aus BSL-3 – Biosafety-Level 3 – „entkommen“ ist, gelernt. Wir zitieren aus ihrem Beitrag:

„Experiments related to virus isolation and cell assays of BtHKU5-CoV-2-023 were performend in BSL-2 …“

Warum rigide Sicherheitsstandards einhalten, wenn die in der Vergangenheit (SARS-CoV-2) nichts gebracht haben? Werkeln wir doch gleich unter laxen Sicherheitsstandards und maximieren die Wahrscheinlichkeit, einen weiteren Laborflüchtling zu produzieren.

Eine der größten Gefahren für die Menschheit geht von angeblichen Virologen aus, die sich in ihrer Hybris für unfehlbar halten.


Die Anforderungen an BSL-2 und BSL-3, via CDC

Laboratory practices

  • Access to the laboratory is restricted when work is being conducted.

Safety equipment

  • Woman working in a BSL-2 laboratory. She is wearing gloves, a face shield, a lab coat and is conducting work within a biological safety cabinet.Appropriate personal protective equipment (PPE) A is worn, including lab coats and gloves. Eye protection and face shields can also be worn, as needed.
  • All procedures that can cause infection from aerosols or splashes are performed within a biological safety cabinet (BSC)B.
  • An autoclave or an alternative method of decontamination is available for proper disposals.

Die Anforderungen an BSL-3, via CDC

In addition to BSL-2 considerations, BSL-3 laboratories have the following containment requirements:

Laboratory practices

  • Laboratorians are under medical surveillance and might receive immunizations for microbes they work with.
  • Access to the laboratory is restricted and controlled at all times.

Safety equipment

  • Man working in a BSL-3 lab wearing PPE, including a powered air purifying respirator. He is working within a BSC. Self-closing locked doors are in the background of the work station.Appropriate PPE must be worn, and respirators might be requiredA.
  • All work with microbes must be performed within an appropriate BSCB.

Facility construction

  • A hands-free sink and eyewash are available near the exit.
  • Exhaust air cannot be recirculated, and the laboratory must have sustained directional airflow by drawing air into the laboratory from clean areas towards potentially contaminated areas.
  • Entrance to the lab is through two sets of self-closing and locking doorsC.

Und falls Sie sich nach alldem noch dafür interessieren, was es mit Merbecoviren und MERS auf sich hat:

MERS – Middle East Respiratory Syndrome.
MERS ist ein Coronavirus. Ein Verwandter von SARS – Severe Acute Respiratory Syndrome.
MERS beginnt mit Fieber, Husten und Kurzatmigkeit, hat in der Regel eine Pneumonie zur Folge, Durchfall gibt es als Zugabe. Die Sterblichkeit liegt derzeit bei rund 35%.
MERS ist selten und weitgehend auf den mittleren Osten beschränkt, denn Kamele gelten bislang als Hauptüberträger von MERS.

Quelle: European Center of Disease Prevention and Control

MERS ist ein zoonotisches Virus, d.h. es kann durch Kontakt mit infizierten Tieren übertragen werden und ist zudem in der Lage, von Mensch zu Mensch weitergegeben zu werden. Die meisten MERS-Ausbrüche, die bislang dokumentiert sind, zeigen indes, dass der NORMALE Weg einer Übertragung von infizierten Tieren zu Menschen und nicht von Mensch zu Mensch erfolgt und für die Fälle, dass er trotz Sicherheitsmaßnahmen von Mensch zu Mensch erfolgt, haben diverse Studien in Krankenhäusern gezeigt, dass die Infizierten gemeinhin mit milden Symptomen, wenn sie sie überhaupt bemerken, zu rechnen haben.

Indes, seit einiger Zeit häufen sich Beiträge, in denen Fledermäuse als Träger von MERS identifiziert wurden, zuletzt in Kasachstan:

Wo Viren und Fledermäuse zusammentreffen, da ist das Wuhan Institute of Virology bekanntlich nicht weit, und nicht nur Shi und ihr Mob sind nicht weit, irgendwie taucht auch der Name von Ralph Baric und der von Michael Letko häufig auf.

Fassen wir zusammen.

US-Wissenschaftler schlagen in der Daily Mail Alarm, weil ein neues Coronavirus, das so gefährlich wie MERS sein soll, sich die Fähigkeit anmutieren könnte, menschliche ACE-2 Rezeptoren als Eintrittstür in menschliche Zellen zu nutzen.

Die Wissenschaftler, die Alarm schlagen, waren auch bei SARS-CoV-2 in erster Linie am Alarm schlagen beteiligt.

Indes: Die Mutation, die HKU5-CoV-2 in die Lage versetzen können soll, menschliche ACE-2 Rezeptoren zu nutzen, die gibt es längst. Sie wurde im BSL-2 Labor von Wuhan, im dortigen Wuhan Institute of Virology bereits geschaffen und steht zum Leak zur Freisetzung bereit.

Es gibt außer dem Wuhan Institute of Virologie keinen Hinweis auf einen anderen Zwischenwirt, einen tierischen Zwischenwirt, der ja notwendig ist, damit HKU5-CoV-2 von Fledermäusen aus, die Mutationsreise in Menschen antreten kann. In seiner Fledermaus-Form kann HKU5-CoV-2 Menschen nicht infizieren.

Es gibt nicht einmal einen Hinweis darauf, dass HKU5-CoV-2 bei Fledermäusen das Coronavirus der Wahl ist, das sie untereinander austauschen.

Aber es wird dennoch versucht, Hysterie und Panik zu schüren, um was auch immer vorzubereiten …

Freuen Sie sich auf den Herbst!

honi soit qui mal y pense


 

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Von Veritatis

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