Die russische Regierung rechnet nicht mit einem raschen Durchbruch bei Gesprächen über eine Waffenruhe. Ein Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump halte er „in der nahen Zukunft“ für „unwahrscheinlich“, so Peskow.

US-Präsident Donald Trump sieht nach einem erneuten Telefonat mit Putin keine Chance auf eine sofortige Lösung im Ukraine-Krieg. Aktuelle Meldungen zum Ukraine-Krieg im Ticker.


 

Erneute Angriffe auf Charkiew

Russland hat auf die ostukrainische Stadt Charkiw laut Behörden am frühen Abend erneut Gleitbomben im Stadtzentrum abgeworfen. Eine 30 Jahre alte Frau sei getötet worden, teilte Militärgouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mit. Demnach gab es auch mehr als 40 Verletzte, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilte.

Russland habe vier Gleitbomben im Stadtzentrum abgeworfen; zwei Gebäude einer Kindereisenbahn, Zugwaggons und zwei Privathäuser seien beschädigt worden, sagte Synjehubow. Es handele sich um einen beliebten Ort, an dem Familien samstags ihre Freizeit verbringen.

 

Moskau und Kiew streiten über Gefangene und tote Soldaten

Russland und die Ukraine streiten über die Umsetzung des in Istanbul vereinbarten Gefangenenaustauschs und über die Übernahme von mehr als 6.000 toten Soldaten. Die russische Seite warte mit 1.212 tiefgefrorenen Leichen am Übergabepunkt, teilte Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski bei Telegram mit. Auch anderes sei auf dem Weg. Das Verteidigungsministerium veröffentlichte ein Video, auf dem weiße Säcke mit den mutmaßlichen Leichen in Lastwagen zu sehen waren.

Der ukrainische Koordinierungsstab kritisierte, dass der Zeitpunkt der Übergabe nicht vereinbart gewesen, sondern eigenmächtig von russischer Seite festgelegt worden sei. Der Stab sprach in einer Mitteilung bei Telegram von „schmutzigen Spielchen“ und forderte die russische Seite auf, zu einer konstruktiven Arbeit zurückzukehren.

Die Umsetzung der Vereinbarungen der Vertreter Kiews und Moskaus am Montag in Istanbul könne „in den kommenden Tagen“ erfolgen, teilte der Stab in Kiew mit. Zugleich wies die Ukraine russische Vorwürfe zurück, der Austausch der Gefangenen und die Übernahme der Leichen würden verzögert.

Ukraine fehlen Gefangenenlisten

Der Koordinierungsstab erklärte auch, seine Listen für den Gefangenenaustausch der russischen Seite übergeben zu haben – gemäß der Vereinbarung, Soldaten unter 25 Jahre sowie Schwerkranke und Verletzte auszutauschen. Nach russischen Angaben sollen es auf jeder Seite 1.200 Gefangene sein.

Der Stab in Kiew beklagte, dass Moskau Listen übergeben habe, die nicht der Vereinbarung von Istanbul entsprächen. Nun sei Russland am Zug, hieß es. Der Gefangenenaustausch war für diesen Samstag und Sonntag erwartet worden.

Der Ukraine sei für den geplanten neuen Gefangenaustausch eine Liste mit 640 Inhaftierten übergeben worden, sagte Medinski. Er warf wiederum Kiew vor, sich nicht an Vereinbarungen zu halten und den Gefangenenaustausch zu verzögern. Die Ukraine solle auch umgehend die Überreste der Toten übernehmen, damit sich ihre Angehörigen von ihnen verabschieden könnten.

In einem Video des russischen Verteidigungsministeriums sagte der Generalleutnant Alexander Sorin, dass die ukrainische Seite den Gefangenenaustausch am Samstag nicht bestätigt und auf unbestimmte Zeit verschoben habe. Sorin ist der Teil der Moskauer Verhandlungsgruppe.

Russland sei bereit, alle in Istanbul getroffenen Vereinbarungen umzusetzen, betonte der General. „Wir sind bereit, alle Leichen zu übergeben und auch den Austausch der Kriegsgefangenen nach der vereinbarten Formel umzusetzen“, sagte Sorin.

 

Ukraine meldete Angriff auf Charkiw

Bei den nach ukrainischen Angaben bislang schwersten russischen Luftangriffen auf die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind mindestens drei Menschen getötet worden. 17 weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte Bürgermeister Ihor Terechow am Samstag im Onlinedienst Telegram.

Die ukrainische Luftwaffe meldete insgesamt 206 russische Drohnenangriffe und neun abgefeuerte Raketen, die abgewehrt worden seien.

Charkiw, die zweitgrößte Stadt des Landes, sei mit Raketen und Drohnen angegriffen worden, erklärte Terechow. Innerhalb von eineinhalb Stunden seien mindestens 40 Explosionen zu hören gewesen. Regionalgouverneur Oleh Synehubow erklärte, unter den Verletzten seien auch Kinder. „Medizinisches Fachpersonal leistet die notwendige Hilfe“, fügte er hinzu.

Unterdessen teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag mit, 36 unbemannte ukrainische Flugobjekte abgeschossen zu haben.

 

Litauen wirft Moskau „Scheinverhandlungen“ vor

Litauens Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene hat die von US-Präsident Donald Trump initiierten Friedensverhandlungen zwischen Kiew und Moskau als „Farce“ verurteilt. „Das sind Scheinverhandlungen, ein einziges Theater, und sie werden den Krieg nicht beenden“, sagte sie dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“.

„Echte Verhandlungen erfordern den Willen beider Seiten, den Krieg zu beenden. Aber Russland hat diesen Willen nicht. Es schickt auch nur unterqualifizierte Beamte ohne jegliche Entscheidungsbefugnis und ohne jegliche Vorbereitung“, kritisierte sie.

„Putin führt diese Verhandlungen nicht, um den Krieg zu beenden, sondern um Zeit zu gewinnen“, erklärte Sakaliene weiter. „Damit verspottet er den Westen, der auf Frieden hofft, und lacht über Trump in Washington, der von einem Friedensdeal träumt.“ Die Leidtragenden seien die Menschen in der Ukraine, die in diesem Krieg sterben.

 


 

Moskau: Drohnenangriff vereitelt

Russische Sicherheitskräfte haben einen Drohnenangriff auf eine militärische Einrichtung vereitelt und den Tatverdächtigen getötet. Der Mann habe versucht, in der südöstlich von Moskau gelegenen Region Rjasan mit Granaten bestückte Drohnen zu starten, teilte die Nationalgarde am Freitag mit. „Während der Festnahme leistete der Kriminelle bewaffneten Widerstand und wurde neutralisiert.“

Die Nationalgarde veröffentlichte Aufnahmen einer Überwachungskamera, die einen vermummten Mann zeigen, der in einem Feld hockt und mit einer Drohne hantiert.

Anschließend flüchtet er vor den bewaffneten Einsatzkräften. Schüsse sind auf den Aufnahmen nicht zu sehen. Die Nationalgarde erklärte, sie habe vor Ort eine Pistole und zwei startbereite Drohnen mit Granaten entdeckt.

 

Ukraine greift erneut Militärflugplätze Russlands an

Die Ukraine hat in der Nacht wieder Angriffe auf Militärflugplätze in Russland geflogen. Die ukrainische Armee erklärte am Freitag, einer der „erfolgreichen“ Angriffe habe den Flugplatz Engels in der südrussischen Region Saratow getroffen.

Dort seien viele „feindliche Flugzeuge“ stationiert. Außerdem sei der Flugplatz Djagilewo in der Region Rjasan südöstlich von Moskau getroffen worden. Dort seien Luftbetankungs- und Begleitflugzeuge stationiert, die Russland „zur Unterstützung von Raketenangriffen auf ukrainisches Territorium“ einsetze.

 

Angriffe auf die Ukraine

Moskau hat seine „massiven“ Raketen- und Drohnenangriffe auf die Ukraine über die Nacht als „Reaktion“ auf die jüngsten ukrainischen Angriffe auf Russland bezeichnet.

„Als Reaktion auf die Terrorakte des Kiewer Regimes haben die russischen Streitkräfte in der Nacht einen massiven Schlag mit hochpräzisen Waffen größerer Reichweite aus der Luft, zu Wasser und zu Land sowie mit Angriffsdrohnen gestartet“, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Freitag.

Weiter hieß es aus Moskau, dass „militärische Ziele“ ins Visier genommen worden seien. Von ukrainischer Seite hieß es, dass mehrere Menschen getötet worden seien.

 


 

Moskau wird auf ukrainische Angriffe reagieren

Moskau kündigte eine Reaktion auf die jüngsten Angriffe an. Die Antwort werde erfolgen, „wie und wann“ es „unser Militär für angemessen hält“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Bei den Angriffen waren unter anderem in Sibirien russische Flugzeuge auf Militärstützpunkten zerstört worden. Russische Behörden bezeichneten die Angriffe als „Terrorangriffe“.

Laut US-Präsident Donald Trump hat Wladimir Putin Vergeltung für die Drohnenangriffe angekündigt. „Präsident Putin hat sehr deutlich gesagt, dass er auf den jüngsten Angriff auf die Flugplätze reagieren müsse“, schrieb Trump am 4. Juni auf Truth Social nach einem Telefonat mit Putin.

Der Kreml bestätigte das Telefonat zwischen Putin und Trump und bezeichnete es als „produktiv“. Putin und Trump seien sich einig, dass ein erneutes Treffen notwendig sei, hätten sich jedoch nicht auf einen Termin geeinigt.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj forderte wiederholt ein direktes Gespräch mit dem Kreml-Chef über eine Waffenruhe in der Ukraine. Putin erklärte am 4. Juni jedoch: „Worüber können wir mit Terroristen reden?“.

 

Nordkorea sichert Russland „bedingungslose Unterstützung“ zu

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Russland im Krieg gegen die Ukraine Staatsmedien zufolge „bedingungslose Unterstützung“ zugesichert. Kim habe bei einem Treffen mit dem Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats Russlands, Sergej Schoigu, am Donnerstag in Pjöngjang zudem „die Erwartung und Überzeugung“ geäußert, das Russland aus dem Krieg als Sieger hervorgehen werde.

Weiter sagte Kim, Pjöngjang werde „die Haltung Russlands und seine Außenpolitik in allen wichtigen internationalen politischen Fragen, einschließlich der Ukraine-Frage, bedingungslos unterstützen“. Beide Seiten kamen demnach überein, die Beziehungen „weiterhin dynamisch auszubauen“.

 

Weitere Drohnenangriffe

Bei russischen Drohnenangriffen im Norden der Ukraine kamen mindestens fünf Menschen ums Leben. Sechs weitere sind verletzt, es gab Schäden an Wohnhäusern. Der Gouverneur des russisch besetzten Teils von Cherson, berichtete von Angriffen, die zu Stromausfällen führten. Wegen der Schäden an dem Umspannwerk Nowotrojizke waren demnach 120.000 Menschen „ohne Licht und Wasser“, schrieb Saldo bei Telegram.

 


 

Schoigu spricht mit Nordkoreas Machthaber Kim

Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats Russlands, Sergej Schoigu, hat bei einem Besuch in Pjöngjang mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un über den Ukraine-Konflikt gesprochen.

Beide hätten „Ansichten über die Situation rund um die Ukraine-Krise und die koreanische Halbinsel“ ausgetauscht, erklärte die russische Botschaft. Wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, reiste Schoigu auf Anweisung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Pjöngjang.

Die traditionellen Verbündeten Russland und Nordkorea haben sich einander in den vergangenen Jahren weiter angenähert. Pjöngjang bestätigte jüngst die Entsendung von Soldaten und die Lieferung von Waffen nach Russland zur Unterstützung von Moskaus Offensive gegen die Ukraine.

 

Trump nach Telefonat mit Putin: Kein sofortiger Frieden

US-Präsident Donald Trump sieht nach einem erneuten Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin keine Chance auf eine sofortige Lösung im Ukraine-Krieg. „Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu einem sofortigen Frieden führen wird“, schrieb Trump nach dem Telefonat auf der Plattform Truth Social.

In den Gespräch, das etwa eine Stunde und 15 Minuten gedauert habe, hätten sie über den Angriff der Ukraine auf die angedockten russischen Flugzeuge sowie verschiedene andere Angriffe beider Seiten gesprochen.

Putin habe eine Antwort auf die ukrainischen Drohnenangriffe tief im russischen Staatsgebiet am vergangenen Wochenende angekündigt. „Präsident Putin hat sehr deutlich gesagt, dass er auf den jüngsten Angriff auf die Flugplätze reagieren müsse“, schrieb Trump.

 

Putin: Ukraine wollte mit Explosionen an Brücken Verhandlungen untergraben

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Ukraine für die Explosionen an Brücken in russischen Grenzregionen am Wochenende verantwortlich gemacht. „Alle Verbrechen, die am Vorabend einer weiteren von uns vorgeschlagenen Friedensrunde in Istanbul gegen Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, begangen wurden, zielten natürlich darauf ab, den Verhandlungsprozess zu vereiteln“, sagte Putin am Mittwoch.

„Der Angriff war ein gezielter Schlag gegen die Zivilbevölkerung“, sagte Putin. Es handele sich „selbstverständlich um terroristische Taten“. Bei einem der Angriffe auf Brücken war am Wochenende ein Zug entgleist, sieben Menschen wurden getötet.

Putin schien auch eine vollständige Waffenruhe in der Ukraine auszuschließen. „Warum sollte man sie belohnen, indem man ihnen eine Kampfpause gewährt, die dazu genutzt wird, das Regime mit westlichen Waffen zu versorgen, die Zwangsmobilisierung fortzusetzen und verschiedene Terroranschläge vorzubereiten?“, sagte der russische Präsident.

Außenminister Sergej Lawrow sagte derweil, die Ukraine habe einen russischen Vorschlag für eine zwei- bis dreitägige, teilweise Waffenruhe zur Bergung von Leichen zurückgewiesen. „Ich glaube, das ist einfach ein grober Fehler des Regimes in Kiew“, sagte Lawrow zu Putin während eines im Fernsehen übertragenen Briefings zu den Ergebnissen der Gespräche am Montag in Istanbul.

 

Pistorius schließt erneute US-Hilfen für die Ukraine nicht aus

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat erneute US-Hilfen für die Ukraine nicht ausgeschlossen. Es gebe bislang „keine Anzeichen“, dass der Stopp finanzieller Unterstützung Washingtons für Kiew „endgültig“ sei, sagte Pistorius am Rande eines Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG) am Mittwoch in Brüssel. „Es kann passieren, ja, aber die Europäer sind bereit und Deutschland ist bereit, hier in die Verantwortung zu gehen“, fügte der Verteidigungsminister hinzu.

Deutschland setze gleichzeitig darauf, dass beim Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Washington „Bewegung erreicht werden kann“, erläuterte der Minister.

Merz wollte am Mittwochabend nach Washington aufbrechen, um dort am Donnerstag US-Präsident Donald Trump zu treffen. Nach dessen Amtsübernahme im Januar haben die USA keine weiteren Finanz- oder Militärhilfen für die Ukraine auf den Weg gebracht und zwischenzeitlich sogar von der Vorgängerregierung beschlossene Unterstützung ausgesetzt. Auch die Leitung der UDCG, mit der die Hilfe für die Ukraine koordiniert wird, gab Washington nach Trumps Amtsübernahme ab.

Bei dem Treffen im sogenannten Ramstein-Format unter Leitung Deutschlands und Großbritanniens am Mittwoch in Brüssel ging es darum, wie die Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland weiter unterstützt werden kann. Pistorius kündigte an, die Arbeit der Gruppe neu organisieren zu wollen.

 

Russland zerstört deutsches Flugabwehrsystem

Das russische Militär hat  ein von Deutschland an die Ukraine geliefertes Flugabwehrsystem des Typs Iris-T zerstört. Die Anlage sei im Gebiet Dnipropetrowsk von einer Iskander-Rakete getroffen worden, schrieb das Verteidigungsministerium in Moskau auf seinem Telegramkanal.

Dazu stellte es einen etwa halbe Minute langen Videoclip. „Infolge des Schlags wurden zerstört: die Radarstation, der Raketenwerfer, der Leitstand und zwei Begleitfahrzeuge“, heißt es.

Iris-T ist ein moderner Flugabwehrkomplex mit kurzer Reichweite. Deutschland hat seit dem Beginn der russischen Invasion sechs solcher Batterien an die Ukraine übergeben. Sie dient der Ukraine vor allem zum Schutz großer Städte im Hinterland.

Ein Verlust wäre schwerwiegend, eine unabhängige Überprüfung der Information ist bisher nicht möglich.

 

London liefert 100.000 Drohnen an die Ukraine

Großbritannien liefert der Ukraine bis zum Ende des Haushaltsjahres im April 2026 insgesamt 100.000 Drohnen. Das Paket hat einen Wert von rund 416 Millionen Euro und ist Teil eines umfassenderen Militärhilfepakets im Umfang von 5,35 Milliarden Euro. Damit erhöht sich die ursprünglich für 2024 gesetzte Zielmarke von 10.000 Drohnen auf das Zehnfache für 2025.

„Das Vereinigte Königreich verstärkt seine Unterstützung für die Ukraine, indem es in diesem Jahr Hunderttausende zusätzlicher Drohnen liefert und einen wichtigen Meilenstein bei der Bereitstellung kritischer Artilleriemunition erreicht“, erklärte Verteidigungsminister John Healey.

 

Russische Truppen rücken in der Region Sumy vor

Der ukrainische Generalstab zählte in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 178 Gefechte mit russischen Einheiten. Die Nachrichtenagentur „Unian“ meldete unter Berufung auf eine Gruppe militärischer Analysten, dass die ukrainische Armee mehrere Ortschaften in der ostukrainischen Region Sumy verloren habe, darunter Andriiwka und Wodolahy.

Demnach verfolge der Kreml weiterhin das früher erklärte Ziel, entlang der ukrainischen Grenze eine sogenannte „Pufferzone“ zu schaffen.

 

Selenskyj ändert Spitze der Militärführung

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj verändert die Spitze seiner Militärführung. Der bisherige Heereschef Mychajlo Drapatyj sei ab jetzt von Organisationsaufgaben wie der Mobilmachung, dem Training und der Vorbereitung von Rekruten befreit. „Drapatyj wird sich als Kommandeur der Vereinigten Streitkräfte ausschließlich auf Gefechtsfragen konzentrieren, damit er sich zu 100 Prozent der Front widmen kann.“

Der Kompetenzbeschneidung war ein russischer Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz in der Region Dnipropetrowsk vorausgegangen. Drapatyj hatte als Konsequenz aus dem Fiasko, bei dem zwölf Soldaten ums Leben kamen und Dutzende verletzt wurden, vor zwei Tagen seinen Rücktritt angeboten. Der 42-Jährige gilt als einer der fähigsten ukrainischen Generäle.

Zudem ernannte Selenskyj Oleh Apostol zum Chef der Fallschirmjägertruppen und Robert Browdi zum Chef der Drohnentruppen.

 

Neue Militärhilfen für Kiew in Aussicht

Die Verteidigungsminister aus Deutschland, Großbritannien und zahlreichen anderen Staaten wollen heute in Brüssel weitere Militärhilfen für Kiew koordinieren. Zu dem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe wird auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow erwartet. Er soll über die Lage an der Front informieren.

Geleitet wird das Treffen im NATO-Hauptquartier in Brüssel von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und dessen britischem Kollegen John Healey. Die beiden Politiker ersetzen damit in dem Format erneut den früheren US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der die rund 50 Staaten umfassende sogenannte Ramstein-Gruppe initiiert und bis zum Regierungswechsel in Washington geleitet hatte.

 

NATO bestätigt Einladung der Ukraine zum Gipfel in Den Haag

Die NATO hat die Ukraine zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der Allianz Ende Juni eingeladen. Er könne bestätigen, „dass die Ukraine mit uns in Den Haag sein wird“, sagte ein NATO-Vertreter. Die Tagesordnung des NATO-Gipfels werde „zu gegebener Zeit“ veröffentlicht.

 

Eine Tonne explosives Material: Ukraine meldet Angriff auf Krim-Brücke

Die Ukraine hat einen Angriff auf die Kertsch-Brücke, die das russische Festland und die Halbinsel Krim verbindet, für sich reklamiert. Der ukrainische Geheimdienst SBU teilte mit, die Brücke ein drittes Mal, dieses Mal unter Wasser, angegriffen zu haben.

Der SBU erklärte, Geheimagenten hätten mehr als eine Tonne explosives Material an einem der Brückenpfeiler unter Wasser angebracht. Am Dienstag sei der erste Sprengsatz gezündet worden.

Der Geheimdienst veröffentliche Aufnahmen, die eine Explosion und umherfliegende Trümmer zeigen. Auf einem Foto sind Schäden an der Seite der Brücke zu sehen. Wie groß der verursachte Schaden an der 19 Kilometer langen Brücke ist, blieb zunächst unklar.

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Wie russische Staatsmedien berichtete, war die Brücke am Dienstag für etwa vier Stunden für den Verkehr gesperrt. Am Nachmittag (Ortszeit) schien die Brücke wieder normal in Betrieb zu sein.

 

 

Weniger Flugzeuge beschädigt als erklärt

Bei der Geheimoperation „Spinnennetz“ mit Drohnenattacken gegen russische Militärflughäfen gab es weniger zerstörte Flugzeuge als von Kiew genannt. Aus neuen Angaben des ukrainischen Generalstabs geht hervor, dass die russischen Streitkräfte zwölf Flugzeuge eingebüßt haben sollen.

Flugzeugtypen nannte der Stab nicht. Der Geheimdienst SBU hatte zuvor von 41 zumindest beschädigten Flugzeugen gesprochen, darunter das Frühwarnflugzeug Berijew A-50, Tupolew Tu-95, Tu-22 und Tu-160.

Selenskyj feierte den Angriff als „absolut brillanten Erfolg“. Anderthalb Jahre Vorbereitung seien vorausgegangen. Attackiert wurden Stützpunkte in den Regionen Iwanowo, Rjasan und Murmansk im europäischen Teil Russlands, Irkutsk in Sibirien und Amur im Fernen Osten.

 

Ukrainische Delegation in Washington

Eine Delegation hochrangiger ukrainischer Regierungsmitglieder ist für Gespräche mit der US-Regierung in Washington eingetroffen. „Wir haben vor, über Unterstützung bei der Verteidigung, die Lage auf dem Schlachtfeld und eine Stärkung der Sanktionen gegen Russland zu sprechen“, erklärte der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak.

Neben Jermak reisten auch die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko und Vertreter des ukrainischen Verteidigungsministeriums in die USA.

 

US-Senator: China soll bestraft werden, damit der Krieg enden kann

Der republikanische US-Senator Lindsey Graham, der verschärfte Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg erarbeitet, sprach sich in einem ARD-Interview für eine härtere Gangart gegenüber Russland aus.

„Es ist jetzt an der Zeit, Putin zu bestrafen.“ Putin spiele ein Spiel und es sei nun an der Zeit, die Sanktionen gegen Rusland und China zu verschärfen. „Wir müssen sicherstellen, dass es keine neuen Kriege gibt. (…) Das funktioniert aber nicht, das mit dem Zuckerbrot,“ fügte er mit Blick auf die nach seinen Worten „Charme-Offensive“ von US-Präsident Donald Trump gegenüber Putin hinzu.

Graham ist federführend an der Ausarbeitung eines neuen, überparteilichen US-Sanktionspakets gegen Russland beteiligt, das auch Länder treffen soll, die russisches Öl und russische Rohstoffe importieren.

Besonders China müssten die Sanktionen treffen, damit der Krieg endet, sagte Graham. „Ich glaube schon immer, dass dieser Krieg nicht endet, bis China einen Preis dafür bezahlt, dass es Putin hilft.“ China sei der größte Kunde für billiges russisches Öl und helfe der russischen Armee.

Graham hatte nach einem Besuch in der Ukraine am Montag in Berlin unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) getroffen.

 

Selenskyj wirft Moskau Angriff auf Zivilisten vor

Nach russischen Raketenangriffen auf die Stadt Sumy mit drei Toten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau den vorsätzlichen Beschuss von Zivilisten vorgeworfen.

Bei den russischen Angriffen in Sumy seien fast 20 Menschen verletzt worden, erklärte der Leiter der Stadtverwaltung, Oleh Grygorow.

Die russische Armee erklärte unterdessen, einen weiteren Ort in der Region Sumy eingenommen zu haben. Das Dorf Andrijiwka etwa fünf Kilometer von der russischen Grenze entfernt stehe unter der Kontrolle der russischen Streitkräfte.

 

Mit Material der Nachrichtenagenturen





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Von Veritatis

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