Israel hat rund 100 Ziele im Iran mit 200 Kampfflugzeugen angegriffen, darunter in der Hauptstadt Teheran und in der Atomanlage Natanz. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sprach am Freitag von einem „Präventivschlag“, Israel rechne mit Vergeltungsangriffen.

Iranischen Medienberichten zufolge wurde bei den Angriffen der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami, getötet. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei drohte daraufhin Israel mit Konsequenzen.


 

7:49

IAEA: Keine erhöhten Strahlenwerte an Atomanlage Natans

„Die iranischen Behörden haben die Internationalen Atomenergiebehörde IAEA darüber informiert, dass am Standort Natans kein Anstieg der Strahlenwerte beobachtet wurde“, sagte IAEA-Cef Rafael Grossi am Freitag im Onlinedienst X.

Zuvor hatte die IAEA bestätigt, dass die für den Iran wichtige Anlage, in der auch Uran angereichert wird, zu den Zielen des israelischen Militärschlags gehörte. Das iranische Atomkraftwerk Buschehr wurde demnach nicht angegriffen.

 

7:41

Israel Geheimdienst: Atomprogramm von Iran sei unumkehrbaren

Der Iran nähert sich nach Angaben der israelischen Armee bei seinem Atomprogramm einer unumkehrbaren Schwelle.

In den vergangenen Monaten hätten „die gesammelten Geheimdienstinformationen Beweise dafür geliefert, dass sich das iranische Regime dem Punkt ohne Wiederkehr nähert“, sagte die israelische Armee.

Die diesbezüglichen Bemühungen seien so weit gediehen, dass es der Führung in Teheran möglich sei, „Uran auf militärisches Niveau anzureichern, wodurch das Regime in der Lage wäre, innerhalb kurzer Zeit eine Atomwaffe zu erhalten“.

7:27

Iran Gegenangriff mit mehr als 100 Drohnen an

Der Iran hat israelischen Angaben zufolge in den vergangenen Stunden mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel geschickt. Die Armee sowie die Abwehrsysteme des Militärs arbeiteten daran, diese abzuschießen, sagte der Militärsprecher Effie Defrin.

An Israels Angriffen auf Ziele im Iran waren seinen Angaben zufolge 200 Kampfflugzeuge beteiligt, die rund 100 Ziele im ganzen Land beschossen. Die Angriffe auf iranische Atomanlagen dauerten demnach weiter an.

„Unsere Piloten haben in verschiedenen Gebieten im Iran militärische Ziele und Ziele im Zusammenhang mit dem Atomprogramm angegriffen und greifen diese weiterhin an“, sagte Defrin.

 

7:21

Genug hochangereichertes Uran für neun Atombomben

In den vergangenen Jahren habe der Iran genügend hochangereichertes Uran für neun Atombomben produziert, sagte Netanjahu.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu.

Foto: Menahem Kahana/afp via Getty Images

„Diese Operation wird so viele Tage andauern, wie es braucht, um diese Bedrohung zu beseitigen“, kündigte er an. Im Morgengrauen wurde Irans Hauptstadt Teheran von einer zweiten Explosionswelle erschüttert.

Auch die führenden iranischen Atomwissenschaftler seien ins Visier genommen worden, sagte Netanjahu. „Wir haben diese Operation begonnen, weil die Zeit gekommen ist – wir befinden uns an einem Punkt ohne Umkehr“, sagte der israelische Generalstabschef Ejal Zamir.

„Wir können es uns nicht leisten, auf einen anderen Zeitpunkt zu warten, wir haben keine andere Wahl.“ Der Iran hatte Israel immer wieder mit Vernichtung gedroht. Der jüdische Staat sieht sich durch das iranische Atomprogramm in seiner Existenz bedroht.

7:03

Netanjahu: Die Angriffe waren „sehr erfolgreich”

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Angriffe auf den Iran als „sehr erfolgreich“ bezeichnet und weitere Angriffe angekündigt. „Wir haben einen sehr erfolgreichen Eröffnungsangriff ausgeführt und mit Gottes Hilfe werden wir noch viel mehr erreichen“, sagte Netanjahu am Freitag in einer Videobotschaft.

Israel habe bei dem Militärschlag die „oberste Kommandoebene“ der iranischen Streitkräfte sowie „hochrangige Wissenschaftler“ getroffen, „die die Entwicklung von Atombomben vorantreiben“. Auch Atomanlagen seien getroffen worden.

Zuvor hatte Netanjahu gesagt, bei seinem Angriff gegen den Iran habe Israel „das Herz“ des iranischen Atomprogramms zur Anreicherung von Uran getroffen. Zudem sei „das Herz von Irans Programm für ballistische Raketen“ getroffen worden. Der israelische Militäreinsatz gegen den Iran werde „so viele Tage wie nötig“ dauern.

6:57

Iran: USA sei verantwortlich für die Folgen

Der Iran hat den USA vorgeworfen, von den israelischen Angriffen auf sein Staatsgebiet gewusst zu haben. Die Angriffe hätten „nicht ohne die Koordinierung und Genehmigung der Vereinigten Staaten ausgeführt worden sein“ können, erklärte das Außenministerium in Teheran. Das Ministerium machte die USA für die Folgen verantwortlich, hieß es weiter.

Washington und Teheran verhandeln seit April über eine neue Vereinbarung, welche das durch Trump während seiner ersten Amtszeit im Jahr 2018 aufgekündigte internationale Atomabkommen mit dem Iran ersetzen soll.

Fünf Gesprächsrunden haben seitdem bereits stattgefunden, bislang jedoch ohne Ergebnis. Am Sonntag wollten die USA und der Iran ihre Gespräche nach Angaben aus dem Oman in Maskat, der Hauptstadt des Golfstaats, fortsetzen.

Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, an Atomwaffen zu bauen. Teheran bestreitet die Vorwürfe. Ende Mai war ein Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) öffentlich geworden, wonach der Iran seinen Bestand von auf 60 Prozent angereichertem Uran in den vergangenen drei Monaten stark erhöhte. Für den Bau von Atomwaffen wird ein Anreicherungsgrad von etwa 90 Prozent benötigt.

6:45

Diplomatieversuche der USA

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor erklärt, dass er einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen nicht für ausgeschlossen halte. „Ich möchte nicht sagen, dass er unmittelbar bevorsteht, aber es sieht so aus, als ob es etwas ist, das sehr wohl passieren könnte.“

Er rief Israel angesichts der laufenden Verhandlungen über ein Atomabkommen mit Teheran auf, einen solchen Angriff zu unterlassen. „Wir stehen kurz vor einer ziemlich guten Einigung“, sagte Trump. „Ich will nicht, dass sie reingehen, weil ich glaube, es könnte alles vermasseln.“

Kurz darauf sagte Trump erneut: „Wir setzen uns weiterhin für eine diplomatische Lösung ein“, schrieb Trump am Donnerstag in seinem Onlinedienst Truth Social. „Meine gesamte Regierung ist angewiesen, mit dem Iran zu verhandeln.“ Teheran müsse aber „die Hoffnung vollständig aufgeben, eine Atomwaffe zu erlangen“.

Irans geistliches Oberhaupt erklärte, Israel habe sich mit seinen Angriffen „auf ein bitteres und schmerzhaftes Schicksal eingestellt, das ihm mit Sicherheit zuteil werden wird“. Auch die berüchtigten Iranischen Revolutionsgarden kündigten Vergeltung für den Tod ihres Chefs Hossein Salami an.

Dieser war Berichten der iranischen Nachrichtenagenturen Tasnim und Mehr zufolge bei einem israelischen Luftangriff auf das Hauptquartier der Revolutionsgarden getötet worden.

Das iranische Militär sagte, es werde mit Sicherheit auf diesen Angriff reagieren. Israel werde „einen hohen Preis zahlen“ und sollte mit einer „starken Antwort der iranischen Streitkräfte rechnen“, sagte Generalstabssprecher Abolfasl Schekartschi.

Das Weiße Haus teilte derweil mit, dass Trump am Freitag um 11.00 Uhr (Ortszeit, 17.00 Uhr MESZ) an einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates teilnehmen werde. Trump selbst hat sich bislang nicht öffentlich zu dem israelischen Großangriff geäußert.

Sein Außenminister Marco Rubio erklärte jedoch unmittelbar danach, Israel habe den USA mitgeteilt, dass ein Militärschlag gegen den Iran „für seine Verteidigung notwendig“ sei. Zugleich unterstrich Rubio, dass die USA daran nicht beteiligt gewesen seien. Den Iran warnte er davor, „amerikanische Interessen ins Visier zu nehmen“ und betonte, „Priorität“ der USA sei der Schutz ihrer Streitkräfte in der Region.

Derweil gab es in Teheran offenbar neue Explosionen. Dem Staatsfernsehen zufolge wurde daraufhin die Luftabwehr aktiviert.

 

6:34

Weitere mögliche Tote

Iranische Medien berichteten später, dass der Chef der berüchtigten Iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Auf Bildern im iranischen Staatsfernsehen Auf Fernsehbildern war zudem zu sehen, wie dichter Rauch aus der Anlage aufstieg.

Derweil hieß es aus israelischen Sicherheitskreisen, dass bei den Angriffen zudem „wahrscheinlich Mohammad Bagheri“, der Generalstabschef der iranischen Streitkräfte, „ausgeschaltet“ worden sei. Zudem sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass „hochrangige Nuklearwissenschaftler bei dem ersten Schlag eliminiert wurden“.

6:05

Israel verhängt Ausnahmezustand

Iranischen Medien zufolge wurden bei den Angriffen die wichtige Atomanlage Natanz und drei Militäranlagen im Nordwesten des Landes getroffen. Beide Länder riegelten ihren Luftraum ab, Israel verhängte den Ausnahmezustand.

In Erwartung eines iranischen Angriffs habe der Verteidigungsminister „gemäß seiner Befugnis im Rahmen des Gesetzes über die zivile Verteidigung einen Sonderbefehl unterzeichnet, wonach an der Heimatfront im gesamten Staat Israel ein besonderer Ausnahmezustand verhängt wird“, hieß es in der Erklärung seines Ressorts.

Später sagte Verteidigungsminister Katz, Israel befinde sich im Konflikt mit seinem Erzfeind Iran an einem „kritischen Punkt“. „Dies ist ein entscheidender Moment in der Geschichte des Staates Israel und in der Geschichte des jüdischen Volkes“, so Katz in einer Stellungnahme nach den Angriffen.

Die israelische Armee hatte am frühen Freitagmorgen mitgeteilt, dass sie die erste Phase ihrer Angriffe auf den Iran abgeschlossen habe. Daran seien „Dutzende von Kampfflugzeugen der israelischen Luftwaffe“ beteiligt gewesen.

Bei dem Einsatz seien iranische Militär- und Atomanlagen im ganzen Land getroffen worden. Die Angriffe galten demnach Dutzenden militärischen Zielen, „einschließlich nuklearen Ziele in verschiedenen Regionen des Iran“.

Bei seinen Angriffen traf Israel nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu „das Herz“ des iranischen Atomprogramms zur Anreicherung von Uran. Zudem sei „das Herz von Irans Programm für ballistische Raketen“ getroffen worden.

Die israelischen Angriffe richteten sich ihm zufolge gegen die Urananreicherungsanlage in Natanz und damit im Zusammenhang stehende Wissenschaftler. Der israelische Militäreinsatz gegen den Iran werde „so viele Tage wie nötig“ dauern, kündigte Netanjahu an.



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Von Veritatis

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