Fast ein Drittel der gigantischen US-Staatsschulden von über 36 Billionen US-Dollar müssen innerhalb der nächsten zwölf Monate zurückgezahlt werden. Das ist selbstverständlich vollkommen illusorisch. Aber auch die Umschuldung dieser Anleihen dürfte für das US-Finanzministerium zu einer großen Herausforderung werden.
Ein besonders großes Risiko liegt dabei in der aktuellen Höhe der von der US-Regierung zu zahlenden Zinssätze. Diese sind heute deutlich höher als zu der Zeit, in der die nun fällig werdenden Anleihen aufgenommen wurden. Wie gewaltig das Schuldenproblem der USA in der Zwischenzeit geworden ist wird deutlich, wenn die zu zahlenden Zinsen mit den Einnahmen des amerikanischen Staates verglichen werden.
Bis zum Ende des Jahres wird der Anteil der Zinszahlungen an den Bundeseinnahmen voraussichtlich auf 18,4% ansteigen und damit den bisherigen Rekord aus dem Jahr 1991 übertreffen. Das bedeutet, dass jeder fünfte Dollar, den die US-Regierung über Steuern und Zölle einnimmt, für den Schuldendienst aufgewendet werden muss. Dieses Geld fehlt notgedrungen an anderer Stelle.
Der Gewerbeimmobilienmarkt droht zusammenzubrechen
Bezahlt werden mit ihm allerdings nur die Zinsen. Eine Tilgungskomponente ist in diesen gewaltigen Zahlungen noch nicht enthalten. Beim Vergleich mit dem bisherigen Rekordjahr 1991 ist allerdings zu beachten, dass das Zinsniveau damals mit rund acht Prozent deutlich höher lag als aktuell.
Müssten die Schuldner heute Zinssätze bezahlen, wie sie damals weltweit üblich waren, würden die privaten wie staatlichen Schuldner reihenweise unter der Last ihrer nicht mehr tragbaren Schulden zusammenbrechen. Mit ihrem Schuldenproblem steht die US-Regierung allerdings nicht allein.
Fällig werden in diesem Jahr auch zahlreiche Kredite für Gewerbeimmobilien. Sie waren zu einer Zeit vergeben worden, in der das Zinsniveau besonders niedrig war. Für viele Immobilienbesitzer könnten die anstehenden Refinanzierungen kaum ungünstiger kommen, denn viele Gewerbeimmobilien kämpfen mit hohen Leerständen und Zahlungsausfällen.
Ähnlich wie im Jahr 2007 könnte auf die USA daher eine schwere Immobilienkrise zukommen. Der große Unterschied zu 2007 ist aber, dass der Staat, der damals als Retter der angeschlagenen Banken fungierte, heute selbst so hoch verschuldet ist, dass er kaum noch helfen kann.