In Hessen stehen nächstes Jahr Kommunalwahlen an. In den wahlwerbenden Parteien laufen die ersten Vorbereitungen.

AfD nach CDU zweitstärkste Partei

Genau in diese Phase sorgt die Entscheidung eines ranghohen Lokalpolitikers in der SPD für Turbulenzen. Denn in Waldkappel, einer Gemeinde mit gut 4.000 Einwohnern, trat Lukas Gesang der AfD bei – und das schon vor einem halben Jahr. Er war seit 2021 parteilos über die SPD-Liste im Stadtrat, hatte aber seine Fraktionskollegen vom Parteibeitritt nicht informiert.

Vertrauen gebrochen

SPD und Stadtspitze reagierten empört: Bürgermeister Frank Koch sprach von einem Vertrauensbruch, SPD-Fraktionschef Volker Apel schloss eine weitere Zusammenarbeit aus. Gesang selbst berief sich auf familiäre Prägung und Enttäuschung über die SPD-Bundespolitik. Persönlich sei der Beitritt für ihn nicht parteiisch bedeutsam – anders als ein Wechsel zur CDU oder Grünen, wie er sagte.

Die ÜWG (überparteiliche Wählergemeinschaft) warnte vor einer „Hetzjagd“. Gesangs Engagement im sozialen Bereich wurde hervorgehoben, und man forderte, ihm fair zu begegnen.

AfD als Machtfaktor

Bei der vergangenen Bundestagswahl hatte die AfD in Waldkappel 23,2  Prozent der Stimmen geholt – mehr als doppelt so viel wie 2017. Die SPD kam mit 21 Prozent der Stimmen lediglich auf Platz drei.

Auch die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen, dass jede Beschwörung der Konkurrenzparteien an der Wirklichkeit abprallen. Denn laut INSA liegt die AfD bundesweit bei 23 Prozent – und damit klar in Reichweite der Union mit 27 Prozent. Forsa bestätigt: CDU/CSU liegen dort bei etwa 28  Prozent, AfD bei 23  Prozent. In den neuen Bundesländern erreicht die AfD sogar 32  Prozent.



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Von Veritatis

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