"Von Ekaterina Quehl

In ihrem Bemühen, nachteilige Informationen oder kritische Sichtweisen darauf als Verschwörungen abzustempeln, überschlagen sich linksgrüne Moralibans manchmal selbst. Das Unpassende soll passend gemacht werden und wenn das nicht gelingt, soll die Unzufriedenheit mit dem Unpassenden als inakzeptabel abgestempelt werden. Am besten wissenschaftlich. Eine neue Studie zur Akzeptanz von E-Autos „Elektrofahrzeuge: Mythen und Falschinformationen werden häufiger geglaubt als Fakten“ ist ein weiteres Beispiel für dieses Bemühen.

Mit 4.200 Befragten aus Deutschland, Österreich, Australien und den USA wurde untersucht, warum viele Menschen immer noch skeptisch gegenüber E-Autos sind.

Heraus kam wenig Überraschendes: Wer den Medien misstraut, den Grünen misstraut oder sich generell schlecht informiert fühlt, lehnt E-Autos tendenziell stärker ab. Laut den Forschern gibt es da „klare Parallelen zu Verschwörungstheorien“. Besonders in Deutschland ist das Vertrauen in Fake News zu E-Autos hoch, so der MDR in seinem Beitrag.

Schon die Fragestellung ist spannend und klingt eher nach einer Ausrede für den stockenden E-Auto-Markt. Doch noch spannender ist es, einen Blick darauf zu werfen, wie dabei geforscht wird.

„Der Fragenkatalog zur Studie setze sich aus den neun bekanntesten Falschinformationen über E-Fahrzeuge zusammen“, so der MDR. Darunter fallen unter anderem solche Aussagen wie „Die Herstellung hebt die niedrigeren Emissionen wieder auf“ (Original: Manufacturing outweighs lower emissions), „Magnetfelder schaden Vögeln“ (Magnetic fields harm birds), „Bergbau beschleunigt die Abholzung“ (Mining accelerates deforestation), „Elektroautos fangen eher Feuer“ (EVs are more likely to catch fire), „Batterien sind absichtlich so gebaut, dass sie ausfallen“ (Batteries are designed to fail), „Batterien sind absichtlich nicht aufrüstbar“ (Batteries are deliberately non-upgradeable).

Schaut man auf diese Falschinformationen etwas genauer hin, entsteht der Eindruck, dass die Studie echte Umweltprobleme (Bergbau, Herstellung) mit echten Missverständnissen (Magnetfelder, Feuer) und tatsächlichem Unsinn mischt.

Denn selbst der MDR, der im aktuellen Beitrag über die Studie Umweltschäden beim Bergbau der Rohstoffen für E-Autos als Mythos abtut, schreibt in einem anderen aktuellen Beitrag, bei dem es zwar nicht explizit um die Abholzung geht, aber um die Zerstörung der Umwelt, Folgendes: „Der Abbau in Südamerika ist aktuell mit schlimmen Umweltfolgen verbunden: Giftige Chemikalien, die zum Abtrennen des Lithiums verwendet werden, gelangen in die Umwelt, das Süßwasser in den Regionen wird kontaminiert und der Grundwasserspiegel sinkt ab, weil die Lithiumgewinnung mit Verdunstung verbunden ist.“

Aber wem sollen schon die Widersprüche des linksgrünen Journalismus zu der Realität stören – solange man sie passend zu der aktuellen Agenda polieren kann.

Auch bei der Behauptung „Die Herstellung hebt die niedrigeren Emissionen wieder auf“ soll es sich laut der Studie um einen Mythos handeln. Dabei ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Produktion von E-Autos deutlich größere Umweltschäden verursacht. Laut Autobild verursacht die Herstellung eines E-Autos 70 bis 130 Prozent mehr CO₂ als die eines Verbrenners (weitere Informationen hier und hier). Doch solange man die Gesamtbilanz über die Lebensdauer schönreden kann, darf der Produktionsschaden als Verschwörung gelten. Das Hauptargument dabei ist meist: „Sobald ein E-Auto auf die Straße kommt, relativiert sich der bereits verursachter Schaden durch fehlenden CO₂-Ausstoß“. Nur: Die Zahnpasta ist dann längst aus der Tube — der Umweltschaden ist angerichtet. Aber auch das stört offenbar niemanden, solange man ihn bequem mit der Zukunft kompensieren kann.

Und so geht die ganze Studie. Eine praktische Mischung aus Tatsachen, Halbwahrheiten und Unsinn, elegant mit wissenschaftlichen Methoden ausgewertet und der breiten Öffentlichkeit als empirisch bewiesene Tatsachen zur Verfügung serviert: Mythen glaubt man häufiger als Fakten.

Dumm nur – der MDR verwendet hier den Ausdruck „besonders auffällig“ – wenn selbst E-Auto-Besitzer, die täglich mit der Technik leben, einige dieser „Mythen“ bestätigen. Wären es wirklich Hirngespinste, müsste man wohl eher fragen: Warum liefert die Realität selbst immer wieder Belege dafür?

Wirft man einen Blick auf die Forscher, so fällt es auf, dass diese keinen direkten Bezug zur Mobilität haben. Die beiden deutschen Autoren der Studie, einer im Leibniz-Institut für Psychologie der Uni Trier tätig, der andere im Fachgebiet Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften der Uni Hohenheim tätig, haben „Konsequenzen von Verschwörungstheorien“ als Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit. Um E-Mobilität soll es in einer Studie über die Akzeptanz der E-Mobilität offensichtlich auch nicht gehen.

Doch warum braucht man so eine Studie? Man könnte doch einfach sagen: Es ist normal, wenn Menschen schlicht gesunden Menschenverstand haben, wenn sie skeptisch bleiben, während der Staat Milliarden in ein fragiles System pumpt. Wenn die Skepsis auch aus eigenen Erfahrungen kommt. Wenn sie Fragen stellen und kritisch bleiben. Aber dann müsste man sich mit der Kritik auseinandersetzen und womöglich noch die aktuellen Vorhaben umdenken.

Dass ein wissenschaftlich untermauerter Moraldeckel auf Kritiker-Stimmen im Bereich E-Mobilität drauf soll, offenbart ein ganz kurzer, kaum auffindbarer, Hinweis im Punkt „Acknowledgements“ (Danksagung), dass einer der Förderer die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist. Sie gilt zwar formell als „Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland“, wird aber jährlich mit Milliarden Euro von Bund und Ländern finanziert.

Alles in allem bleibt nach dieser Studie weniger die Frage, warum Menschen „Mythen“ über E-Autos glauben — sondern eher, warum die Realität so hartnäckig daran festhält, sie immer wieder zu bestätigen. Und was linksgrüne Moralibans alles unternehmen, um sie zu kaschieren. Doch so viele Studien man auch drüberlegt: Die Wirklichkeit fährt am Ende immer noch ohne Moralzettel – und manchmal vielleicht sogar mit Verbrennungsmotor.

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Ekaterina Quehl ist gebürtige St. Petersburgerin, russische Jüdin und lebt seit über 20 Jahren in Deutschland. Pioniergruß, Schuluniform und Samisdat-Bücher gehörten zu ihrem Leben wie Perestroika und Lebensmittelmarken. Ihre Affinität zur deutschen Sprache hat sie bereits als Schulkind entwickelt. Aus dieser heraus weigert sie sich hartnäckig, zu gendern. Sie arbeitet für reitschuster.de.

Bild: Alexandros Michailidis / Shutterstock.com

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