Einen wesentlichen Grund für den steilen Anstieg des Goldpreises stellt die anhaltend hohe Nachfrage der Notenbanken dar. Diese stehen nicht nur seit der Finanzkrise konstant auf der Käuferseite, sondern haben ihre Käufe in den letzten zehn Jahren auch massiv ausgeweitet. Vorbei sind damit die Zeiten, als Gold als ein angestaubtes Relikt galt und verkauft wurde, um damit auf US-Dollar lautende Staatsanleihen zu erwerben.

Heute stört sich keine Zentralbank mehr daran, dass das Gold keine Zinsen bringt und damit vordergründig keine Rendite bringt. Die Zentralbanken spekulieren auch nicht auf weitere Kursgewinne in der Zukunft, denn diese würden voraussetzen, dass man das Gold aktiv handelt und es wieder verkauft, wenn die Gelegenheit günstig und der Preis besonders hoch ist.

Wichtiger als Kursgewinne und Zinsen ist der Ertrag der Stabilität und Sicherheit. Für die Zentralbanken stellt dieser Aspekt den ultimativen Grund für den Kauf von Gold dar. Gold wird durch kein Land der Welt kontrolliert. Man kann es nicht kurzfristig auf Knopfdruck vermehren und da das Gold keinen Forderungscharakter hat, kann es in Krisen auch nicht ausfallen.

Gold gewinnt, der US-Dollar verliert

Dieser Aspekt ist gerade in der aktuellen Zeit, die von einer hohen geopolitischen Unsicherheit und der Angst vor einem Scheitern des Finanzsystems geprägt ist, von zentraler Bedeutung. Seit Donald Trump wieder im Weißen Haus in Washington residiert, wird auch die Sicherheit des US-Dollars zunehmend infrage gestellt. Wer bislang als Zentralbanker noch keinen Grund für den Kauf von Gold zu haben glaubte, dem hat Donald Trump seit Ende Januar viele Gründe quasi auf dem Silbertablett geliefert.

In den letzten drei Jahren standen die Zentralbanken bereits massiv auf der Käuferseite. Erworben wurden in jedem Jahr mehr als 1.000 Tonnen. Vergleicht man diese Menge mit dem Gold, das von den Notenbanken in der letzten Dekade im Durchschnitt erworben wurde, so ergibt sich eine glatte Verdopplung.

Während viele deutsche Privatanleger sich geblendet von den optisch hohen Preisen von ihrem Gold getrennt haben, kaufen die Notenbanken weiter zu. Nach einer unter den Zentralbanken durchgeführten Umfrage gehen 95% der Befragten von einem weiteren Anstieg der Goldbestände der Notenbanken aus. Ein nie zuvor erreichter Anteil von 43% geht sogar davon aus, dass auch die eigenen Goldbestände durch Zukäufe weiter ausgebaut werden.

Allgemein wird erwartet, dass das Gold zukünftig einen größeren Anteil an den Gesamtreserven einnehmen wird. Deshalb verwundert es nicht, dass 76% der Befragten glauben, dass das Gold in fünf Jahren eine deutlich stärkere Rolle spielen wird. Verlieren wird der US-Dollar. 73% der Umfrageteilnehmer rechnen damit, dass sein Anteil an den Notenbankreserven sinken wird.





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Von Veritatis

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