Von Kai Rebmann
Es hat schon etwas von Realsatire! Während einige Gemeinden vor allem in Berlin zuletzt mit der Gewährung bzw. dem offenen Missbrauch des hochumstrittenen Kirchenasyls bundesweit für Schlagzeilen sorgten, kommt jetzt ausgerechnet eine der bekanntesten kirchlichen Sozialeinrichtungen an ihre Belastungsgrenze – und teilweise schon darüber hinaus. Jetzt schlagen Wolfgang Büscher und Bernd Siggelkow unisono Alarm. Die beiden sind Sprecher bzw. Gründer von „Die Arche“, einer bundesweiten Hilfsorganisation der Kirche, die sich um soziale Brennpunkte kümmert.
Über die Zustände in Berlin hört sich der O-Ton von Büscher so an: „Die Messergewalt ist bei uns explodiert, hat sich in den vergangenen sechs Monaten verdoppelt. Wir erwischen Elfjährige mit Springmessern in der Tasche.“ Es klingt vor diesem Hintergrund fast ironisch, ist offenbar todernst gemeint, wenn der 66-Jährige die „Arche“ in Berlin dennoch als „Schutzraum für 300 Kinder und Jugendliche“ bezeichnet. Das war sicher einmal so, diese Zeiten liegen aber wohl lange zurück.
Mindestens für Verwunderung muss es sorgen, wenn Siggelkow scheinbar erst gerade eben festgestellt hat, dass unter den Messer-Kindern in Berlin „leider auch viele geflüchtete Menschen (sind), die in unser Land gekommen sind“. Herzlich willkommen in der Realität des Deutschland anno 2025.
Was der Theologe dagegen zu tun gedenkt? Auch das muss aufhorchen lassen, wenngleich es nicht mehr wirklich überraschen darf. „Wir brauchen bessere Aufklärung, bessere Prävention und viel mehr Sicherheit – damit wir nicht in einen Krieg geraten, den wir nicht gewinnen können.“ Dieser Ansatz dürfte in etwa so vielversprechend sein wie all die sogenannten „Messerverbotszonen“, die Alt-Innenministerin Nancy Faeser zur vermeintlichen Wunderwaffe gegen die ins Uferlose steigende Messergewalt in Deutschland ausgerufen hat.
Erzieherin mit ihrem Latein am Ende
Schon etwas realitätsnäher klingt das, was eine „Arche“-Erzieherin gegenüber der „Bild“ aus ihrem Alltag zu berichten weiß – und dabei die Träumereien ihrer Chefs ungewollt als eben solche entlarvt. Es sei schon so, dass Gespräche zu den Eltern gesucht würden, aber: „Manche interessiert das gar nicht, was ihr Kind macht oder ob es ein Messer bei sich trägt. Viele verstehen uns aufgrund der Sprache nicht. Da ist es schwer für uns, an sie heranzukommen.“ Auch Situationen, in denen es zu direkten Bedrohungen des „Arche“-Personals mit Messern komme, sind den Schilderungen der Erzieherin zufolge längst keine Einzelfälle mehr.
Dabei ist die Sprachbarriere tatsächlich noch eines der geringsten Probleme, wenn es tatsächlich nur um „bessere Aufklärung“ und „bessere Prävention“ ginge. Dafür gäbe es schließlich Dolmetscher oder sogar pädagogisches Fachpersonal, das die jeweilige Muttersprache spricht. Die Probleme liegen natürlich sehr viel tiefer.
Es sind schlicht kulturelle Welten, wenn nicht gar ganze Universen, die seit mindestens 10 Jahren in Deutschland, hier eben Berlin, aufeinanderprallen. Kinder und Jugendliche, und erst recht junge Erwachsene, die in ihrer Heimat entsprechend sozialisiert wurden, legen diese tiefsitzenden Eindrücke nicht wie ein Kleidungsstück an der Garderobe ab, nur weil sie irgendwo und irgendwie die bundesdeutsche Grenze überschritten haben.
Es gilt deshalb einmal mehr auch in diesem Fall der in diesem Zusammenhang schon oft auch auf dieser Seite zitierte Merksatz von Peter Scholl-Latour: „Wer halb Kalkutta aufnimmt, der hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta.“
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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