Mit den am nächsten Dienstag, dem 1. Juli, in Kraft tretenden neuen Richtlinien leitet FPÖ-Landesrätin Susanne Rosenkranz einen Paradigmenwechsel im beruflichen Förderwesen in Niederösterreich ein. Gefördert sollen künftig nur noch Kurse werden, die zur konkreten beruflichen Weiterbildung dienen. Bisher mit Steuergeld unterstützte Sinnlosseminare werden hingegen gestrichen.
„Gerechtigkeit und mehr Effektivität“
Die Reform, die von Rosenkranz kürzlich vorgestellt wurde, soll mehr Niederösterreichern den Zugang zu finanzieller Unterstützung ermöglichen. Die Bildungsförderung solle „dort ansetzen, wo sie nachhaltig Wirkung zeigt – bei der Sicherung von Beschäftigung und der Qualifikation dringend benötigter Fachkräfte“, zitieren die Niederösterreichischen Nachrichten die Landesrätin.
Ein zentraler Eckpunkt wird die Anhebung der Einkommensgrenzen sein, womit mehr Arbeitnehmer die Förderung in Anspruch nehmen können. Insgesamt werde die Förderpolitik „klarer und zielgerichteter“ sein, so Rosenkranz. Mit dem Sonderprogramm „Fachkräfteinitiative Pflege und Soziales“ sollen überdies erstmals auch Vertragsbedienstete förderberechtigt sein.
Förderung handwerklicher Berufe
Bereits seit dem 1. Juni gibt es eine Praktikumsförderung für Schüler der AHS und BHS, die die neunte Schulstufe abgeschlossen haben und in den letzten sechs Monaten in Niederösterreich gelebt haben. Diese Förderung ist für Praktika in handwerklichen Berufen oder als Koch und Restaurantfachkraft gedacht, die nicht Pflichtpraktika sind. Neu geregelt wird auch die Lehrlingsbeihilfe.
Aus für „Woke“ und „Gender“
Zugleich kündigte Rosenkranz an, dass einige Kurse künftig nicht mehr gefördert würden. Als Beispiele nannte sie die Themenfelder Gender, Streitschlichtung, Rhetorik oder Meditation. Diese hätten „keinen konkreten beruflichen Nutzen“, begründete die Landespolitikerin die Entscheidung.
Im Gegenzug nehme man aber andere Kurse neu auf, wie etwa für die Ausbildung zum Operationsassistenten oder technische Berufe. Einen Schwerpunkt bildet die digitale Weiterbildung.