Wie geht man mit so einer Nachricht um? Jubeln? Relativieren? Warnen? Wenn eine Meldung so deutlich vom gewohnten Kurs abweicht wie diese, dann lohnt es sich, kurz innezuhalten – und sich nicht gleich vom einen Extrem ins andere zu stürzen. Denn was am Samstagmorgen als Schlagzeile auf der „Bild“-Homepage aufflatterte, könnte auch der Auftakt zu einer Debatte sein, die bisher nur selten ehrlich geführt wurde.

Die Fakten sind klar: Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Deutschland „nur“ noch gut 61.000 Erstanträge auf Asyl gestellt – fast 50 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Juni allein: rund 7000. Ein Minus von 60 Prozent im Vergleich zu 2024, sogar 70 Prozent weniger als 2023. Solche Zahlen hat es zuletzt 2013 gegeben – also vor der großen Flüchtlingswelle, vor Angela Merkels „Wir schaffen das“, vor der politischen Dauerkrise, die daraus entstand.

Die Folge: Deutschland ist nicht mehr das Hauptzielland für Asylbewerber in Europa. Spanien liegt nun vorne, gefolgt von Frankreich. Deutschland rutscht auf Platz drei – eine Position, die im politischen Berlin als kleine Sensation gilt. Alexander Dobrindt, CSU, Innenminister unter Kanzler Merz, spricht von „deutlichen Erfolgen der Migrationswende“. Man habe die Dinge „wieder vom Kopf auf die Füße gestellt“.

Tatsächlich ist das kein Zufall. Die neue Regierung hat vieles verändert: Grenzkontrollen wieder eingeführt, Familiennachzug gestoppt, die schnelle Einbürgerung kassiert. Mehr Länder gelten nun als „sicher“, und Berlin drückt auch in Brüssel auf strengere Regeln. Es ist der abrupte Gegenentwurf zur Ära Faeser. Zum ersten Mal seit Jahren sieht man nicht nur Worte – sondern Wirkung.

Und ja, bei aller berechtigten Kritik an Friedrich Merz, mit der ich nicht sparsam bin, muss man auch ehrlich anerkennen: Hier hat seine Regierung geliefert. Die Zahlen sind ein politisches Ergebnis. Keine Naturgewalt, kein Zufallsprodukt. Sondern das Resultat von Kurswechsel und Willen.

Doch ist das schon die Wende?

Noch nicht. Denn zu viele Faktoren sind offen: Wie reagieren Gerichte auf die neuen Regeln? Bleiben die Zahlen auch im Herbst so niedrig – oder war das Frühjahr nur eine Delle? Und vor allem: Wie lange hält die politische Entschlossenheit?

Erfahrungen der letzten Jahre lehren: Migration ist kein statisches Phänomen. Es gibt Druckwellen, Routenverlagerungen, neue Kriege, neue Schlupflöcher. Und es gibt alte Reflexe – in Medien, Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs), Behörden – die bei jeder Verschärfung sofort den moralischen Notstand ausrufen.

Noch dominiert das Schweigen. Aber die nächste Kampagne gegen die „Herzlosigkeit“ der neuen Linie kommt bestimmt. Und auch die EU plant längst wieder Vergemeinschaftung, Quoten, Umschichtung. Der Rückgang in Deutschland könnte so am Ende gar als Argument genutzt werden, warum „wir“ nun wieder mehr „helfen“ müssten.

Ein Etappensieg, mehr nicht

Man darf den Rückgang feiern – aber man muss ihn richtig einordnen. Er zeigt: Politik kann wirken. Selbst in einem hochkomplexen System wie der Migration. Aber er zeigt auch: Ohne dauerhafte Kurskorrektur, ohne Rückhalt in Justiz und Gesellschaft, ohne Mut zur unbequemen Wahrheit wird aus diesem Signal kein Wendepunkt, sondern nur ein Zwischenruf im Dauerrauschen.

Vielleicht ist das die eigentliche Lehre dieses Moments: Dass sich etwas bewegt, wenn man es will. Dass es kein Naturgesetz gibt, nach dem Deutschland dauerhaft das Hauptziel aller Flüchtlingsrouten sein muss. Und dass am Ende nicht das Mitleid über Wohlstand und Ordnung entscheidet – sondern der Mut zur Vernunft.

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Von Veritatis

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