Von Kai Rebmann
Die seit Jahren zunehmende Häufung sexueller Übergriffe auf vorzugweise junge Frauen sind kein rein deutsches Phänomen. Doch anders als hierzulande dürfen Ross und Reiter bei unseren europäischen Nachbarn nicht nur benannt werden – es darf und wird auch entsprechend gehandelt. Aktuelles Beispiel dafür ist die Gemeinde Pruntrut im Schweizer Jura, die nur wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernt liegt.
Wie mehrere Schweizer Medien berichten, wird Ausländern der Zutritt ins örtliche Freibad ab sofort – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen – generell untersagt. Begründet wird dies mit mehreren Hausverboten, die seit Saisonbeginn gegen aus Frankreich angereiste Besucher ausgesprochen werden mussten. Der „Blick“ beschreibt die Maßnahme, typisch Schweiz, noch in diplomatischen Worten. Gegen mehr als 20 Personen sei zuletzt „aufgrund von unangemessenem Verhalten, Unhöflichkeit und der Nichteinhaltung der im Freibad geltenden Regeln“ ein Hausverbot ausgesprochen worden.
Klartext kommt dagegen aus dem Rathaus. Lionel Maitre, Gemeindepräsident von Pruntrut übersetzt „unangemessenes Verhalten“ und „Unhöflichkeit“ im Freibad für jedermann verständlich in „Belästigungen gegenüber jungen Frauen, unangemessene Ausdrucksweise, Baden in Unterwäsche und gewalttätiges Verhalten auch nach Ermahnung“. Nachdem es dann vor wenigen Tagen noch zu einem tätlichen Angriff auf das Sicherheitspersonal in dem Freibad gekommen war, war das Maß endgültig voll.
Jetzt wurde in dem Grenzort also die ultimative Reißleine gezogen, während in Deutschland die Hitze schuld an derartigen Übergriffen sein soll oder in diesem Zusammenhang vor weißen Frauen gewarnt wird, die ihre Finger angeblich nicht bei sich behalten können.
Pruntrut First – in Deutschland undenkbar!?
Ausnahmen vom generellen Hausverbot soll es nur noch für Touristen geben, die in einem der umliegenden Hotels oder Campingplätze gemeldet sind und dies mit einem dort erhaltenen Ticket nachweisen können. Ansonsten dürfen nur noch Schweizer Staatsangehörige oder Personen mit einer Niederlassungserlaubnis und/oder einer Arbeitserlaubnis in der Schweiz ins Freibad.
Diese Einschränkungen machen deutlich: Von Rassismus kann in Pruntrut keine Rede sein. Ausländer sind in dem Freibad auch weiterhin herzlich willkommen – nur eben ein ganz bestimmtes Klientel nicht mehr. Es ist eben nicht der durchschnittliche Franzose, der als Pendler in der Schweiz arbeitet und dort nach Feierabend im Freibad für Ärger sorgt. Und auch mit sonstigen Ausländern mit regulärem Wohnsitz in der Schweiz oder Touristen scheint man im Jura bisher keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, jedenfalls nicht in Freibädern.
Gemeindepräsident Maitre stellt unmissverständlich klar, worum es bei dieser für deutsche Verhältnisse geradezu radikal anmutenden Maßnahme geht: „Die Sicherheit der Nutzer des Freibads in und um das Becken herum muss gewährleistet sein sowie ein friedliches, respektvolles und sicheres Klima gewahrt werden.“ Es geht Pruntrut und seinem Bürgermeister also nicht um eine pauschale Diskriminierung ausländischer Badegäste, wie Maitre aus linksgrünen Kreisen teilweise vorgeworfen wird, sondern ganz offensichtlich und ausschließlich um den Schutz der eigenen Bevölkerung.
Was für ein Kontrastprogramm zu Deutschland. Hier reagiert man mit schon fast stoisch eingeübt wirkenden Ritualen auf die Exzesse in unseren Freibädern. So glaubt man etwa in Gelnhausen (Hessen) nach einem sexuellen Übergriff von vier Syrern auf zehn junge Mädchen das Problem mit mehr Kontrollen durch die sogenannte „Stadtpolizei“ und die Beauftragung eines externen Sicherheitsdienstes in den Griff zu bekommen. Außer Mehrkosten, die von den schon länger in Gelnhausen und Umgebung wohnenden Bürgern zu tragen sind, wird der Effekt solcher Maßnahmen gegen Null gehen.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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