Eigentlich hätten die deutschen Gasspeicher bereits teilweise aufgefüllt werden müssen. Doch derzeit herrscht dort gähnende Leere. So auch im größten Gasspeicher Deutschlands, in Rehden. Dieser ist nur zu zwei Prozent gefüllt. Das spekulative Verhalten der Energiekonzerne könnte sich im kommenden Winter rächen.

Bereits Ende März berichtete Report24 darüber, dass die europäischen Gasspeicher nur zögerlich wieder aufgefüllt werden. Nun ist es bereits Juli – und anstatt sich um Nachschub zu kümmern, wurden die vorhandenen Gasreserven nur noch weiter geleert. Besonders schlimm ist es im größten Gasspeicher Deutschlands, in Rehden. Dieser ist nämlich nur noch zu zwei Prozent gefüllt. Am 1. November sollte der Füllstand jedoch bereits mindestens 45 Prozent betragen.

Betrieben wird die Anlage von Sefe Storage, einer Tochtergesellschaft der verstaatlichten Securing Energy for Europe. Als Grund für die gähnende Leere wird angegeben, dass man keine Kapazitäten für das Speicherjahr 2025/2026 über die Handelsplattform Prisma habe allokieren können. Dies liegt wohl an den weiterhin volatilen Gaspreisen, so dass die Energiekonzerne wohl darauf hoffen, vielleicht noch ein Schnäppchen zu machen – und Kosten für die Zwischenspeicherung zu sparen.

Denn seit Ende 2023 zeichnet sich ein Preisparadox ab. Anstatt wie es früher war, sind die Gaspreise seitdem im Sommer nicht mehr günstiger als im Winter, so dass man seitens der Energieunternehmen offensichtlich lieber auf Bedarf einkaufen will. Dies ist allerdings ein riskantes Spiel, denn obwohl zumindest derzeit die Gefahr einer Sperrung der Straße von Hormus durch den Iran vom Tisch ist, sorgen Angriffe der jemenitischen Ansar Allah auf Handelsschiffe in der Region für neue Probleme. Ein enormes geopolitisches Risiko, das für Disruptionen bei der Versorgung sorgen könnte.

Ob die Strategie der Energieunternehmen aufgeht und sie im Herbst und Winter tatsächlich noch vergleichsweise günstiges Gas auftreiben können, wird sich noch zeigen. Das andere Problem liegt in den limitierten Kapazitäten der LNG-Verflüssigungsanlagen, sowie bei den Flüssiggastankern selbst. Ob die Unternehmensstrategen daran gedacht haben?



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Von Veritatis

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