Es wirkt fast surreal: Ein 520 Seiten langer Bericht des US-Repräsentantenhauses rechnet mit der Corona-Politik ab – und bestätigt dabei vieles, wofür Kritiker wie ich und viele andere über Jahre hinweg angegriffen, ausgeschlossen und diffamiert wurden. Das Papier aus Washington bringt es auf den Punkt: „Die Behandlung einer Krankheit darf nicht schlimmer sein als die Krankheit selbst.“ Genau diese Warnung wurde bei uns von 2020 bis 2022 als „rechtsextrem“ oder „verfassungsfeindlich“ abgestempelt.
Ich erinnere mich, wie ich in der Bundespressekonferenz immer wieder Fragen stellte, die nachbohrten: Welche wissenschaftlichen Grundlagen gibt es für die Schulschließungen? Wo sind die Studien, die Lockdowns rechtfertigen? Statt Antworten erhielt ich Vorwürfe. Ich wurde massivst angefeindet, ja entmenschlicht. Auch und gerade von Kollegen. Die „Süddeutsche Zeitung“ widmete mir eine ganze Seite Drei – mit einem Rufmord in Artikelform. Ein Kollege sagte mir ins Gesicht: „Wegen dir sterben Menschen.“ Und dann tatsächlich der Ausschluss aus der Bundespressekonferenz – eine klare Botschaft: Kritische Fragen sind nicht nur nicht erwünscht, sondern auch nicht erlaubt. Was damals wirklich alles Ungeheuerliches hinter den Kulissen der Bundespressekonferenz vor sich ging, habe ich in meinem Buch „Meine Vertreibung“ beschrieben.
Parallel dazu wurden kritische Stimmen wie ich in den Medien diffamiert – in den sozialen ebenso wie in den traditionellen: Als „Nazis“, als „Verschwörungstheoretiker“. Selbst renommierte Wissenschaftler wie Hendrik Streeck oder die Unterzeichner der „Great Barrington Declaration“ wurden öffentlich angegriffen. Der Virologe Christian Drosten diffamierte ihre Arbeit als „Querdenker-Mythos“. Und das, obwohl sie nichts anderes forderten als gezielten Schutz statt flächendeckenden Lockdowns.
Masken, Schulschließungen und ein erschütterndes Fazit
Der Bericht des US-Repräsentantenhauses bestätigt nun, was wir Skeptiker damals gesagt haben. Unter anderem, dass Masken keinen nachweisbaren Nutzen gebracht haben und die Schulschließungen nicht wissenschaftlich begründet waren. Das Tragische: Statt auf eine ehrliche Debatte zu setzen, versuchten Politiker wie Anthony Fauci oder Christian Drosten, Kritiker gezielt zu diskreditieren. Der Bericht spricht von einer „beispiellosen“ Verhinderung wissenschaftlicher Diskussionen.
Als ich damals Christian Drosten in der Bundespressekonferenz persönlich und direkt fragte, warum er sich nicht einfach mit seinen Kritikern wie Sucharit Bhakdi und Wolfgang Wodarg zusammensetze und öffentlich ihre Vorwürfe entkräfte, wenn er doch so sicher sei, dass er überzeugende Argumente hat, ignorierte Drosten diese Frage einfach (siehe hier). Und eine Nachfrage wurde in der Bundespressekonferenz nicht gewährt.
Doch es geht nicht nur um die wissenschaftliche und politische Aufarbeitung der Pandemie-Politik. Eine Rehabilitierung derjenigen, die durch die Maßnahmen diffamiert, entmenschlicht oder strafrechtlich verfolgt wurden, ist ebenso zwingend notwendig.
Besonders betrifft das die Ärzte, die zu Unrecht verfolgt wurden. Manche saßen im Gefängnis, weil sie Atteste ausgestellt hatten. Reihenweise wurden Karrieren und Existenzen zerstört. Diese Menschen müssen strafrechtlich rehabilitiert werden – nicht nur um der Gerechtigkeit willen, sondern auch, um den Schaden für die Demokratie und den Rechtsstaat beziehungsweise dessen spärliche Reste wiedergutzumachen, der durch politisierte Urteile entstanden ist.
Ebenso notwendig ist die moralische Rehabilitierung aller, die Opfer von Rufmord und Diffamierung wurden. Für viele von uns brachten die Diffamierungen nicht nur schwerwiegende persönliche, sondern auch dramatische berufliche Konsequenzen. Es muss endlich eine Entschuldigung geben von den Verantwortlichen, und ein Eingeständnis, dass diese massiven, perfiden Angriffe ebenso ungerecht wie unrechtmäßig waren.
Wo bleibt die Aufarbeitung?
Aber nichts von dem erleben wir auch nur ansatzweise. Wo bleibt die öffentliche Debatte, die Selbstkritik? Tim Röhn bringt es in der „Welt“ auf den Punkt, in einer großen Abrechnung, die leider hinter einer Bezahlschranke steht: Während in den USA bereits erste Konsequenzen gezogen werden, herrscht hierzulande Schweigen. Christian Drosten, der Mann, der Kritik als „Verschwörungstheorie“ abgetan hat, spielt weiter die verfolgte Unschuld vom Lande und teilt weiter in alter, dreister Manier gegen Kritiker aus. Und er kommt durch damit, ebenso wie Karl Lauterbach: Es gibt keinen Aufschrei in den Medien. Wie auch, wo doch die meisten bereitwillig mitgemacht haben, viele sogar in vorauseilendem Gehorsam, oder, schlimmer noch, als Antreiber und Aufstichler.
Auf dramatische Weise sehen wir: Dass die Wahrheit jetzt ans Licht kommt, reicht nicht. Es braucht massiven Druck, um eine umfassende Aufarbeitung der politischen Entscheidungen und der Diffamierung kritischer Stimmen zu erzwingen. Der Bericht des US-Repräsentantenhauses ist ein Anfang, aber der Weg ist noch lang. Aber dennoch: Für viele von uns, die diffamiert wurden, ist er schon eine erste persönliche Genugtuung – so bitter sie auch sein mag. Schade nur, dass sie weitgehend unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit stattfinden – den Systemmedien sei „Dank“.
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