Von 2019 bis 2021 sank die Lebenserwartung in Deutschland und Österreich deutlich – während Schweden kaum betroffen war. Eine neue Lancet-Studie lässt zentrale Narrative der Corona-Zeit wie Kartenhäuser einstürzen.
Der bittere Befund
Eine umfassende Analyse in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet Public Health hat die Veränderungen der Lebenserwartung in 29 europäischen Ländern zwischen 1990 und 2021 untersucht. Der Fokus lag dabei insbesondere auf den Pandemiejahren 2019 bis 2021. Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache:
- Österreich: –0,34 Jahre
- Deutschland: –0,29 Jahre
- Schweden: –0,06 Jahre
Die Schweiz wurde in der Studie nicht berücksichtigt. Doch bereits diese Zahlen reichen aus, um eine zentrale Annahme der Corona-Politik zu erschüttern: Dass strikte Lockdowns und rigide Maßnahmen zwangsläufig zu besseren gesundheitlichen Ergebnissen führen würden.
Schweden – das Land der „Corona-Versager“?
Noch 2020/21 wurde Schweden international als Negativbeispiel an den Pranger gestellt: Keine Schulschließungen, kaum Abschaltungen, eine Strategie, die auf Eigenverantwortung setzte. Die schwedische Regierung wurde als fahrlässig dargestellt, Schweden galt als Inbegriff verfehlter Pandemiebekämpfung.
Heute zeigen die harten Zahlen: Schweden kam besser durch die Pandemie – zumindest was die durchschnittliche Lebenserwartung betrifft. Während Deutschland und Österreich fast ein Dritteljahr verloren, hatte Schweden nur einen minimalen Rückgang zu verzeichnen.
Was steckt dahinter?
Die Autoren der Studie betonen: Die Lebenserwartung sei ein „robuster Indikator für die Bevölkerungsgesundheit“. Sie bilde nicht nur Sterberaten, sondern auch strukturelle Probleme im Gesundheitswesen und soziale Determinanten ab. Länder, deren Gesundheitssysteme durch Überregulierung, Personalmangel oder mangelhafte Prävention geschwächt waren, traf die Krise härter.
Kurzum: Es ging nicht nur um Covid-19, sondern auch um Kollateralschäden.
- Behandlungsstaus durch Lockdowns
- Psychische Belastungen, v. a. bei Kindern und Jugendlichen
- Übersterblichkeit außerhalb von Covid
Ein Rechenfehler mit politischer Sprengkraft
Die Lancet-Daten führen die Pandemiepolitik vieler europäischer Länder ad absurdum. Die massive Einschränkung von Grundrechten, das Lahmlegen von Wirtschaft und Bildung, der soziale Preis – war das alles gerechtfertigt, wenn am Ende selbst das gesundheitliche Hauptziel nicht erreicht wurde?
Gleichzeitig zeigt sich: Die moralische Arroganz gegenüber Ländern mit alternativen Strategien war fehl am Platz. Schweden demonstrierte, dass Eigenverantwortung und gezielter Schutz vulnerabler Gruppen durchaus funktionieren können – und zwar mit weniger gesellschaftlichem Schaden.
Fazit
Die große Lancet-Analyse ist mehr als ein medizinischer Rückblick. Sie ist ein Weckruf an Politik, Medien und Gesellschaft, sich kritisch mit dem Vermächtnis der Corona-Jahre auseinanderzusetzen. Der blinde Glaube an vermeintliche Alternativlosigkeit hat Schaden angerichtet – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesundheitlich.
Die Frage, die bleibt: Wer zieht Konsequenzen aus diesem Scheitern?