Der deutsche Energiekonzern Uniper will das russische Unternehmen Gazprom auf ausgebliebene Gaslieferungen vor einem internationalen Schiedsgericht verklagen. Bei Uniper seien durch das fehlende russische Gas zusätzliche Kosten von 11,6 Milliarden Euro entstanden. Auch andere Energiekonzerne prüfen Klagen gegenüber Gazprom.

Seit der kurz vor der Verstaatlichung stehende deutsche Energiekonzern Uniper kein Gas mehr aus Russland bezieht, muss es dieses teuer woanders kaufen. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate sind die Erdgaspreise von 40 EUR auf bis zu 340 EUR pro Megawattstunde gestiegen. Eine Megawattstunde kostet aktuell knapp 140 EUR. Gemäß einer Formulierung im Handelsblatt vom Mittwoch bringe der „russische  Lieferboykott“, die Gasknappheit und Verteuerung mit sich.

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Wie die Zeitung diesbezüglich berichtete, wolle Uniper vom russischen Gazprom-Konzern für die ausbleibenden Gaslieferungen deshalb Schadensersatz in Milliardenhöhe erstreiten. So habe Uniper-Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach am Dienstag in Düsseldorf mitgeteilt, dass Uniper ein Schiedsgerichtsverfahren einleite, weil man dies anderen Akteuren schuldig sei:

„Wir verfolgen dieses Verfahren mit aller gebotenen Härte: Das sind wir unseren Aktionären, unseren Mitarbeitern und den Steuerzahlern schuldig.“

Maubach zufolge belaufen sich die zusätzlich anfallenden Kosten inzwischen auf 11,6 Milliarden EUR. Ob das Gerichtsverfahren vor einem internationalen Schiedsgericht in Stockholm zustande komme, liege auch an der Bereitschaft von Gazprom. Die Konzerne müssen sich auf einen Schiedsrichter einigen. Ansonsten werde Uniper auch vor einem deutschen Gericht klagen.

Während sich der deutsche Energiekonzern auch um alternative Energiequellen bemühe, um das russische Gas zu ersetzen, prüften derweil andere Unternehmen ebenfalls ihre Schadensersatzforderungen gegenüber Gazprom. Schon vor zwei Wochen habe der Chef von Wintershall Dea, Deutschlands größtem Öl- und Gasförderer, Mario Mehren gegenüber dem Handelsblatt erklärt:

„Wir prüfen in jedem einzelnen unserer Geschäftsverhältnisse mit Gazprom, ob und inwieweit wir da Ansprüche geltend machen können.“  

Wintershall habe im Jahr 2015 ein großes Tauschgeschäft mit Gazprom gemacht und zudem die Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 mitfinanziert. Der Wintershall-Chef bezeichnete den Fokus auf russische Gaslieferanten im Rückblick als Fehler.

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Bei einem Schadensersatzstreit in den Niederlanden, bei dem Uniper um Ausgleichszahlungen für die vorzeitige Abschaltung von Kohlekraftwerken gestritten habe, entschied ein Haager Gericht am Mittwoch gegen das Unternehmen. Konzerne haben keinen Anspruch auf Entschädigungen für entgangene Gewinne, so das Gericht. Uniper müsse dem Handelsblatt zufolge die geplante neue Klage aber vermutlich fallen lassen. Das sei nämlich eine Auflage der Bundesregierung für die Inanspruchnahme staatlicher Stabilisierungsmaßnahmen.

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Von Veritatis

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