171 Filme aus der ganzen Welt präsentiert das Kinderfilmfestival Ende September. Der DDR-Klassiker und ein noch nicht gezeigter Erzgebirgskrimi sind dabei nur zwei Höhepunkte.

Kinder- und Jugendfilm.

Die diesjährige Auflage des Kinderfilmfestivals Schlingel steht bevor. In der letzten Septemberwoche sind Regisseure, Schauspieler und Produzenten aus der ganzen Welt zu Gast in Chemnitz. Organisator Michael Harbauer hofft nach 20.000 Besuchern im vergangenen Jahr wieder auf das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 zu kommen. Damals sahen 25.000 junge Fans die Filme, die, wie er sagt, “sonst nicht im Kino laufen”.

Regionale Filmhighlights: Locken möchten die Organisatoren vom Verein Sächsischer Kinder- und Jugendfilmdienst mit einem vielfältigen Programm. Dabei ragen zwei Produktionen mit regionalem Bezug heraus: Spuk unterm Riesenrad soll mehrere Generationen in die Kinos ziehen. Die Neuverfilmung des DDR-Klassikers aus 1979 entstand in Zusammenarbeit mit dem Thumer Regisseur Günter Meyer – dem Schöpfer der Spuk-Filme. Drei Monate nach der Uraufführung als Opernstück in Chemnitz wird der Film am Samstag, den 24. September im Cinestar erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. “Wir zielen hier auch auf die Eltern, die die Filme aus ihrer Jugend kennen. Das macht unser Festival für zwei Generationen attraktiv”, ist Organisator Harbauer sicher.
Am 29. September, dem Festival-Freitag, gibt es sogar eine Vorpremiere zu sehen. Der neue Erzgebirgskrimi, der dem großen Fernsehpublikum erst in der Weihnachtszeit gezeigt wird, kann 18 Uhr im Kino Metropol geschaut werden. Hierzu sind Jugendliche und Erwachsene eingeladen. Im Anschluss ist der Austausch mit Schauspielern und Regisseur möglich.

Im Kinosaal die Welt entdecken: Den Titel “international” verdient das Festival auch in diesem Jahr. Unter den 171 gezeigten Filmen sind Produktionen aus 54 Ländern. So zum Beispiel aus Finnland, Lettland, Tschechien, Russland, dem Iran, der Ukraine, China, Kroatien, Brasilien, Chile, Nicaragua und insbesondere Kanada. “Die Region Québec steht in diesem Jahr besonders im Fokus”, erklärt Michael Harbauer. “Von dort kommt eine große Bandbreite an Einreichungen.” Neben den klassischen Jugendfilmen über Freundschaft und Familie, bringen die Kanadier auch Filme mit, die die Geschichte der indigenen Bevölkerung Kanadas kindgerecht aufbereiten.
Man zeige ganz bewusst Filme aus Ländern, die politisch in der Kritik stehen, so Harbauer mit Blick auf Russland. Damit solle das Verständnis verschiedener Kulturen gefördert werden. “Vor einigen Jahren haben wir einen Film aus Nordkorea gezeigt. Viele haben gefragt, warum wir das machen. Es war aber sehr interessant, etwas über den dortigen Schulalltag zu erfahren, weil das Land sonst eine Blackbox ist”, so Harbauer.

Bezahl was du willst: Die Vormittage sind reserviert für Schulklassen und Kindergartengruppen, die einen gemeinsamen Kinotag im Cinestar in der Galerie Roter Turm verbringen. Nach den Vorstellungen werden die Filme mit den jungen Zuschauern besprochen und pädagogisch eingeordnet. Am Nachmittag gibt es Vorführungen im Kino Metropol, im Clubkino Siegmar, im Opernhaus und im Carlowitz-Congresscenter. Das komplette Programm kann man online einsehen.

Neu in diesem Jahr: das Prinzip “Pay what you want”. Am Nachmittag und ganztägig am Wochenende können Gäste selbst entscheiden, was ihnen die Filmvorführung wert ist. Mindestbetrag sind fünf Euro pro Person. Mit diesem Modell wolle man, trotz Inflation, allen Menschen einen Kinobesuch mit der Familie ermöglichen. Die Tickets gibt es online im Vorverkauf oder vor Ort an den Kinos.

Jurys und Preise: In 23 Kategorien werden Preise an die gezeigten Filme vergeben. Wer am 30. September um 17 Uhr im Carlowitz-Kongresscenter und im Beisein des Oberbürgermeisters ausgezeichnet wird, entscheiden verschiedene Jurys. Neben klassischen Fachjurys aus internationalen Experten reden auch Chemnitzer Gymnasiasten mit. Es gibt eine Kinderjury mit Schülern des Dr.-Wilhelm-André-Gymnasiums, eine Juniorenjury mit Schülern des Johannes-Kepler-Gymnasiums und eine Jugendjury mit Schülern des Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasiums.

Das vollständige Programm des “Schlingel”-Festivals finden Sie hier. 



Quelle Link

Von Veritatis

Schreibe einen Kommentar