Die Charterflüge zur Aufnahme afghanischer Flüchtlinge aus Pakistan nach Deutschland sind vorerst ausgesetzt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sowie der Bild aus Sicherheitskreisen wird in den kommenden Tagen kein weiterer Flug erwartet. Für einen ursprünglich für diesen Mittwoch geplanten Flug liegen den zuständigen Stellen bislang keine weiteren Informationen vor. Es wird daher davon ausgegangen, dass der Flug nicht stattfinden wird.
Auch für einen weiteren Flug, der in den nächsten zwei Wochen erfolgen sollte, gibt es dem aktuellen Stand zufolge keine konkreten Vorbereitungen. In der vergangenen Woche war zuletzt ein Flug mit 138 afghanischen Flüchtlingen am Flughafen Leipzig/Halle gelandet. Diese Personen hatten zuvor eine Aufnahmezusage erhalten. In diesem Jahr gab es bereits mehrere ähnliche Flüge, bei denen insgesamt 461 Menschen nach Deutschland gebracht wurden. Die wenigsten der Flugpassagiere waren tatsächlich Ortskräfte, für die die Flüge eigentlich vorgesehen sind.
Nach Angaben des Auswärtigen Amts warten derzeit rund 2.600 Afghanen in Pakistan auf ihre Ausreise nach Deutschland. Neben früheren Ortskräften samt Angehörigen sollen auch Afghanen aufgenommen werden, die beispielsweise als Anwälte, Journalisten oder Menschenrechtsaktivisten gearbeitet haben.
Die Ausstellung der Visa für ehemalige Ortskräfte und deren Angehörige sowie für die weiteren Afghanen erfolgt durch die deutsche Botschaft in Pakistan. Die Sicherheitsüberprüfungen und die Aufnahme der Flüchtlinge in Deutschland werden von mehreren Behörden durchgeführt, die dem Bundesinnenministerium zugeordnet sind.
Unionspolitiker hatten die bisherigen Aufnahmen durch die Bundesregierung kritisiert. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es, dass man „freiwillige Bundesaufnahmeprogramme so weit wie möglich beenden (zum Beispiel Afghanistan)“ werde und „keine neuen Programme“ ins Leben rufen wolle.
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