Von Kai Rebmann

Ganz Fußball-Deutschland diskutiert seit dem Wochenende über Antonio Rüdiger und die Frage, ob der Star von Real Madrid noch eine Zukunft in der Nationalmannschaft haben kann. Ganz Fußball-Deutschland? Nein, ein unbeugsamer Haufen von Funktionären geht auf Tauchstation und quittiert den erneuten Ausraster seiner Skandalnudel mit einem dröhnenden Schweigen. Aber warum?

Das ist passiert: Samstagabend im Estadio La Cartzuja in Sevilla. Es läuft bereits die Nachspielzeit der Verlängerung im spanischen Pokalfinale. Der FC Barcelona führt 3:2 gegen Real Madrid, als der zugegeben nicht immer ganz souverän wirkende Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea Kylian Mbappé wegen eines Foulspiels zurückpfeift und so Real die mutmaßlich letzte Chance zum Ausgleich nimmt. Antonio Rüdiger, kurz zuvor bereits ausgewechselt, verliert daraufhin komplett die Kontrolle über sich, wirft von der Ersatzbank aus mehrere Gegenstände in Richtung des Referees und beleidigt diesen auf das Übelste (u.a. „Hurensohn“, „Missgeburt“) – Rote Karte, bis zu 12 Spiele Sperre drohen!

Doch damit nicht genug: Mehrere Mitspieler und Real-Betreuer haben alle Hände voll zu tun und müssen Rüdiger zurückhalten, damit dieser den Schiedsrichter nicht auch noch tätlich angreift. Spanische Medien berichten zudem, dass der DFB-Nationalspieler dem Unparteiischen in den Katakomben aufgelauert haben soll und auch in dieser Situation nur mit viel Mühe gebändigt werden konnte. Erst am nächsten Tag entschuldigte sich Rüdiger mit einem halbherzig formulierten Statement via Instagram – irgendjemand in seinem Umfeld muss ihm wohl dazu geraten haben…

Skandal reiht sich an Skandal – ohne spürbare Konsequenzen

Es ist bei weitem nicht der erste handfeste Skandal um Antonio Rüdiger, vielmehr ist es der traurige Höhepunkt einer ganzen Serie von Ausrastern und Verfehlungen. Erst vor wenigen Wochen „grüßte“ der Abwehrspieler die Fans des Lokalrivalen Atlético Madrid nach einem Spiel in der Champions League mit einer Kopf-ab-Geste und wurde dafür von der UEFA mit einer Geldstrafe von 40.000 Euro und einem Spiel Sperre auf Bewährung belegt. In „bester“ Erinnerung ist außerdem das mehrfache Zeigen des sogenannten Tauhid-Fingers, der aber auch mit dem IS in Verbindung gebracht wird und daher mindestens umstritten ist. Vor zwei Jahren hat Rüdiger einen Fan der Nationalmannschaft als „Spasti“ bezeichnet, nachdem dieser ihn um ein Autogramm gebeten hatte.

Mehrere Experten haben sich schon am Sonntag zu Wort gemeldet und zumindest eine zeitweilige Suspendierung des Skandal-Profis aus der Nationalmannschaft gefordert. Unter anderem die Ex-Profis Lothar Matthäus und Didi Hamann sowie der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer sprachen sich für eine mehr oder weniger lange Denkpause aus.

Und wie reagiert der DFB? Dort ist Rüdiger immerhin Vize-Kapitän der Nationalmannschaft und hat in dieser Rolle ganz besondere Anforderungen an die immer wieder propagierte Vorbildfunktion eines DFB-Spielers zu erfüllen. Dennoch ist aus Frankfurt bis dato keinerlei Kommentar zu den Bildern aus Sevilla zu hören. Das ist gewiss kein Zufall, offenbar versucht der DFB, den Skandal schlicht totzuschweigen und auszusitzen. Der längst überfällige Rauswurf Rüdigers käme einem Eingeständnis gleich, dass man in dieser Causa schon viel früher hätte reagieren müssen – für die eitlen und selbstherrlichen DFB-Bosse natürlich ein absolutes No-Go. Ebenso wenig ist von den Mainstream-Medien zu hören und zu lesen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen beschränken sich die Kollegen dort auf die Wiedergabe der Forderungen der oben genannten Experten.

DFB und Medien messen mit zweierlei Maß

Dabei haben DFB und Medien in der Vergangenheit schon bewiesen, dass sie auch ganz anders können – und bei weit weniger dramatischen „Verfehlungen“ zu drastischen Konsequenzen greifen bzw. selbige einfordern.

Beispiel Max Kruse: Im März 2016 wurde der damalige Profi des VfL Wolfsburg aus der DFB-Elf verbannt. Man habe Zweifel an der Vorbildrolle, wie der damalige Bundestrainer Jogi Löw die Maßnahme begründete. Kruse sei zum wiederholten Male „im Nachtleben aufgefallen“, Löw hat dies dem Stürmer daraufhin als unprofessionelles Verhalten ausgelegt und ihn auf Nimmerwiedersehen aus der A-Nationalmannschaft gestrichen.

Beispiel Joshua Kimmich: Im Oktober 2021 forderte der Mopo-Kollege Lars Albrecht in einem reichlich opportunistischen Kommentar: „Ohne Impfung kein Kimmich im DFB-Trikot!“ Es gehe dabei nicht um die persönliche Entscheidung eines Fußball-Profis, hieß es in dem Meinungsbeitrag damals: „Es geht darum, dass Kimmich seiner Vorbildfunktion nicht gerecht wird, sich unglaubwürdig macht und dem Kampf gegen das Virus somit schadet.“ So lange Kimmich nicht geimpft sei, dürfe dieser weder das DFB-Trikot noch das von Bayern München tragen, so die ultimative Forderung in dem damaligen Mopo-Kommentar.

Und jetzt? Soll all das im neuerlichen Skandal um Antonio Rüdiger im übertragenen Sinne plötzlich nicht mehr gelten? Klar, der Real-Star würde der Elf von Julian Nagelsmann bei der anstehenden Endrunde der Nations League sowie auf dem Weg zur WM 2026 in Nordamerika aus rein sportlicher Sicht schmerzlich vermisst werden. Ob dies jedoch auch aus charakterlicher Sicht und in Bezug auf die Eignung als Führungsspieler gilt, steht nicht erst seit Samstag aber natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Die Antwort darauf können wohl nur Julian Nagelsmann und der DFB geben…

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: ErreRoberto / Shutterstock.com

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