„Wir haben heute gemeinsam Geschichte geschrieben“, sagte Simion am Sonntagabend in einer in der AUR-Parteizentrale ausgestrahlten Videobotschaft.
Er wird in der Stichwahl voraussichtlich gegen den pro-europäischen Bürgermeister von Bukarest, Nicusor Dan, antreten. Dan (20,1 Prozent) und Crin Antonescu (20 Prozent) liegen eng beisammen.
Die beiden Kandidaten mit den höchsten Ergebnissen werden am 18. Mai in einer Stichwahl gegeneinander antreten. Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Sergiu Miscoiu ist ein Sieg von Simion in der Stichwahl trotz seines deutlichen Vorsprungs im ersten Wahlgang keineswegs ausgemacht. Er erwarte ein enges Rennen.
Andere verwiesen auf Spaltungen innerhalb des pro-europäischen Lagers nach dem von schweren Anschuldigungen und schmutzigen Tricks geprägten Wahlkampf.
Simion und Georgescu gingen gemeinsam wählen
Simion hatte seinen Wahlkampf größtenteils online geführt, um die Gruppe der rumänischen Wähler im Ausland zu erreichen. Der Fan von US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt gesagt, der erste „Maga-Präsident“ Rumäniens werden zu wollen und das Land immer an erster Stelle zu sehen.
Die Annullierung der Wahl vor fünf Monaten bezeichnete Simion als „Putsch“. Er beschuldigte stattdessen die EU, sich unrechtmäßig in die rumänische Wahl eingemischt zu haben.
Bei seiner Stimmabgabe im Bukarester Stadtteil Mogosoaia am Sonntagmorgen war Simion von Georgescu begleitet worden. „Es ist an der Zeit, unser Land zurückzuerobern“, sagte der frühere Präsidentschaftskandidat.
Simion versprach, dass er im Falle eines Siegs in der Stichwahl Georgescu an die Macht bringen werde. Er nannte drei Möglichkeiten, um dieses Ziel zu erreichen: „Ein Referendum, vorgezogene Wahlen oder die Bildung einer Koalition im Parlament, die ihn zum Ministerpräsidenten ernennen würde.“
Die Wahlbeteiligung lag bei Schließung der Wahllokale bei etwa 53 Prozent. (afp/dpa/red)