Die US-Regierung unter Donald Trump hat die Finanzierung von Gain-of-Function-Experimenten in bestimmten Ländern gestoppt, wie die Welt unter Berufung auf ein präsidiales Dekret berichtet. Die umstrittene Forschungsmethode, bei der Krankheitserreger gezielt gefährlicher gemacht werden, steht seit der Corona-Pandemie in der Kritik – insbesondere wegen möglicher Laborentweichungen.
„Es gibt kein Labor, das gegen Lecks immun ist“, erklärte Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. laut Welt. Das Dekret solle künftige Risiken minimieren. Jay Bhattacharya, Direktor der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH), betonte: „Jede Nation, die sich an dieser Forschung beteiligt, gefährdet ihre eigene Bevölkerung und die Welt.“
GoF: Erreger werden manipuliert
Bei der Gain-of-function-Forschung (GoF) manipulieren Wissenschaftler Erreger, um deren Übertragbarkeit oder Resistenz zu erhöhen – ein umstrittener Ansatz, der einerseits die Pandemieprävention stärken, andererseits unbeabsichtigt Ausbrüche auslösen könnte. Die Welt verweist auf die anhaltende Debatte um den Ursprung von COVID-19: Während WHO und viele Forscher einen tierischen Ursprung in China vermuten, kam ein US-Geheimdienstbericht 2023 zum Schluss, das Virus könnte aus dem Wuhan-Labor entkommen sein, wo GoF-Studien stattfanden.
Die NIH stehen im Fadenkreuz, da sie laut republikanischen Vorwürfen solche Forschungen in Wuhan finanziert haben sollen – eine Anschuldigung, die die Behörden zurückweisen. Historisch wurde GoF in den USA bereits 2014 nach Experimenten mit Vogelgrippeviren pausiert, 2017 jedoch unter strengen Auflagen wieder zugelassen.
Trumps Entscheidung reflektiert die politische Spaltung um die Laborthese und unterstreicht die anhaltenden Sicherheitsbedenken. Die Welt betont: Der Nutzen der Forschung bleibt ebenso umstritten wie ihre Risiken – ein Dilemma, das die Wissenschaft auch nach Corona beschäftigen wird.